Religion verstanden als Grundbezug des Menschen zu dem, was das eigene Sein übersteigt, hat Bestand. Die Formen und Institutionalisierungen von Religion sind allerdings variabel und vielfältig. Blickt man auf die beiden großen christlichen Kirchen in unserem Land, so scheint es um deren Fortbestand nicht gut bestellt zu sein: Jahr für Jahr treten mehr Mitglieder aus und es kommen weniger nach. Hat Kirche als institutionalisierte Form des Christentums also noch eine Zukunft, und wenn ja: welche? Ist das Transzendente überhaupt institutionell organisierbar? In Rahmen der Reihe "Immer noch da? Religion in der Moderne" in Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie München fragen wir an zwei Abenden gezielt nach Rolle und Zukunft der Kirchen. Am zweiten Abend wird der evangelische Theologe und Lehrstuhlinhaber an der LMU München Reiner Anselm seine Sichtweise auf die Thematik mit uns teilen. Moderation: Dr. Barbara Hepp, Evangelische Stadtakademie München Anmeldung nur möglich auf der <a href="https://www.stadtakademie-muenchen.de/veranstaltung/warum-kirche-2/">Webseite der Evangelischen Stadtakademie</a>

Was hat der Konflikt um Israel und Palästina mit Religion zu tun? Sehr viel, könnte man meinen - wo doch viele Jüdinnen und Juden das Land zwischen Mittelmeer und Jordan als ihnen von Gott verheißenes Land ansehen und manche auf dem Tempelberg einen dritten Tempel bauen wollen, während muslimische Gläubige mit diesem Ort als Al-Charam A-Scharif die nächtliche Entrückung Mohammeds verbinden. Religiöse Narrative sind auf beiden Seiten wichtig, stehen aber neben einer Vielzahl weiterer insb. politischer Erklärungsstränge. Ein Blick in die Geschichte zeigt, welche Konflikte sich schon seit der Antike rund um diesen kleinen Landstrich des heutigen Gebiets von Israel und Palästina entzündeten. Wir fragen, ob Religion nur ein vorgebliches Thema im Konflikt ist oder nicht doch vielmehr als Katalysator den Konflikt anheizt und auf anderer Ebene eskaliert - und umgekehrt vielleicht auch zur Lösung des Konflikts beitragen könnte. Die Theologin Tamar Avraham gibt einen Einblick in die Geschichte, Gegenwart und religiösen Bezugslinien zum Nahostkonflikt. Sie lebt als praktizierende Jüdin in Jerusalem und arbeitet als Übersetzerin, Reiseleiterin und Dozentin in theologischen Studienprogrammen in Israel. Der Vortrag findet statt, wenn es die Lage in Israel und Palästina ermöglicht. Frau Avraham wird aus Jerusalem zugeschaltet.

War es Zufall, dass ich diesen besonderen Menschen kennengelernt habe oder hat das Schicksal uns zusammengeführt? Derlei Fragen stellen sich Menschen im Laufe ihres Lebens häufig und sie knüpfen an eine ganz ursprüngliche Ahnung an: Folgt unser Leben einem Plan, einem Muster, einer Bestimmung? Oder ist alles reiner Zufall? Vielleicht wollen wir Muster sehen und dabei entstehen sie ganz willkürlich? Die Philosophie und die Theologie haben sich dieser Frage angenommen und zu Beginn des neuen Jahres wollen wir sie auch mit Ihnen näher durchdenken.

Wohlstand - damit assoziieren wir häufig zuerst materiellen Wohlstand und Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt. Doch ab einer gewissen Höhe des BIP steigt die Lebenszufriedenheit in der Bevölkerung nicht weiter an. Müssen wir Wohlstand weiter fassen? Ist Wohlstand für alle möglich? Braucht es für mehr Wohlstand vielleicht gerade den Verzicht auf Materielles - und wenn ja, von wem? Wir fragen Nejma Tamoudi (Philosophin) nach den unterschiedlichen Facetten des Begriffs "Wohlstand", Julia Jirmann (Netzwerk Steuergerechtigkeit) nach Maßnahmen gegen die zunehmende Vermögensungleichheit und Tobi Rosswog (Aktivist, Redner und Autor) nach einem geldfreieren Leben als Alternative. Zu vielen Fragen der Gegenwart gibt es keine einfachen Antworten. In der Reihe "Noch Fragen!" geben Expert*innen kurze Impulse, die Sie im Anschluss an Thementischen diskutieren. Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

Die Wahrheit als philosophisches Problem steht im Zentrum dieses Dialogvortrags. Ausgehend von der Frage, was Wahrheit ist, werden zwei Positionen zu dem Problem der Absolutheit bzw. der Relativität von Wahrheit dargestellt und miteinander ins Gespräch gebracht. Gibt es Wahrheit, die absolut ist, d.h. die zeit- und kulturunabhängig gilt, oder ist Wahrheit letztlich relativ, d.h. abhängig von Subjekten, Zeiten und Kulturen? Im Gespräch, das sich an traditionellen philosophischen Überlegungen orientiert, werden Argumente für und wider beide Positionen vorgestellt.

Der Koran (Qur’an) ist die heilige Schrift des Islam die vom Propheten Muhammad (ca. 570-632) in zwei Perioden - zunächst in Mekka, später in Medina - als Offenbarung empfangen wurde und bis heute mit großer Sorgfalt mündlich und schriftlich überliefert wird. Als Buchreligion erkennt der Islam auch die Bibel mit den Schriften des Judentums und Christentums an - jedoch nur als Vorläufer zum Koran. Wenn man den Koran historisch-kritisch untersucht, fallen in Ausdruck und Inhalt starke Ähnlichkeiten mit der Bibel sowie zu Vorstellungen der arabischen Welt dieser Zeit auf. Woher hatte Muhammad seine Kenntnisse der biblischen Figuren und Erzählungen? Griff er auf vorhandene Traditionen zurück? Inwieweit ist der Koran eine Darstellung der Offenbarung, die aus verschiedenen kursierenden christlichen, jüdischen und arabischen Vorstellungen und Traditionen den Vorstellungen besteht? Prof. Dr. Gerhard Böwering forschte von 1984 bis 2021 als Islamwissenschaftler an der Yale Universität (USA), zuletzt seit 2021 in Boston. Er ist Experte für die Ursprungssituation des Koran sowie für die Tradition des Sufismus. In Kooperation mit dem Muslimischen Bildungswerk Bayern-München

Die Veranstaltungsreihe lässt, ausgehend von antiken Bildern und Texten, die Antike lebendig werden. Anhand von Kurzvorträgen mit archäologischen Informationen zu den Exponaten des "Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke" und ausgewählten Passagen aus philosophischen und literarischen Texten des Altertums tauchen Sie in die antike Bild- und Gedankenwelt ein. Mit Blick auf die "alte Welt" verstehen wir den Fortschritt der Menschheit und unsere Gegenwart noch einmal vollkommen anders und können heutige Phänomene, Emotionen und Themen mit neuen Augen sehen.

In der Moderne scheint Enthaltsamkeit weniger spirituellen Zwecken zu dienen, als vielmehr der Selbstoptimierung: Der Verzicht soll die Leistungsfähigkeit steigern und Erfolge erzielen helfen. In voller Selbstaufopferung im Beruf wird für asketische protestantische Superworker, die Max Weber treffend beschrieb, der Arbeitslohn zu einem Beweis göttlicher Erwählung und Gnade. Dieser "protestantische Geist" ist eng mit dem Gedanken des Kapitalismus verknüpft und war Motor der Moderne. Heute stehen wir vor schier unbegrenztem und ungezügeltem Wachstum und Hamsterrädern, die wenig mit Erwählung und Erfüllung zu tun haben scheinen. Wir schauen auf die Geschichte des Verhältnisses zwischen Askese, Kapitalismus und Arbeitsethik und fragen, ob man sich zwischen Wachstum und Verzicht entscheiden muss oder ob und wie ein Zusammenspiel funktionieren kann. Nach kurzen Eingangsimpulsen aus unterschiedlichen Sichtweisen diskutieren auf dem Podium: - Anselm Bilgri, Theologe und Unternehmensberater, München - Prof. Dr. Gangolf Hübinger, Historiker, Frankfurt/Oder Moderation: Dr. Robert Mucha, MVHS Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.