Mit dem Spruch "Die Wissenschaft denkt nicht" hat Martin Heidegger sich keine Freunde gemacht. Er wollte das Denken nicht den gesellschaftlichen Kräften der Rationalisierung und Naturbeherrschung zuschlagen. Für ihn hängt Denken mit einem "Be-denken" zusammen, das selbst zweideutig ist. Bedenken kann eine Tiefe des Denkens bedeuten, aber auch Be-Denklichkeit im Sinne eines irritierenden, gar angstmachenden Vollzugs. Heidegger stellt das Denken außerdem in den Umkreis des Dankens, wonach Denken nicht ein Verfügen-Wollen meint, sondern ein An-Nehmen, An-Sprechen und Zu-Hören. Darin zeigt sich für Heidegger das Philosophische des Denkens. Das dialogische Format der Veranstaltung zeigt etwas von dieser Denkhaltung auf.

Ein glückliches Leben steht im Mittelpunkt der Philosophie der Epikureer. Dass die Lust erstrebenswert für sie war, machte diese Philosophenschule seit der Antike zum Ziel von Anfeindungen und Spott. "Sklaven ihrer Lüste" schimpften die Römer - zu Unrecht. Epikur und seine Anhänger geben nämlich viele Antworten, worauf es in einem glücklichen Leben ankommt. Im Vortrag wollen wir diesen Antworten gerecht werden.

Jede Emigration ist ein fundamentaler Bruch, sie entwurzelt den Menschen, macht ihn sprachlos, einsam und unsichtbar. Ausgehend von eigenen Erfahrungen der Flucht aus Deutschland geben Hannah Arendt und Günther Anders tiefe Einblicke in die Fluchtbewegungen des 20. Jahrhunderts. Was tut man, wenn man keine Heimat mehr hat und damit die Sprache, das Umfeld, den sozialen Status und scheinbar jeden Wert verliert? Arendt und Anders haben jeweils ihre eigene Weise gefunden, mit den Erfahrungen der Heimatlosigkeit und des Ausgestoßen-Seins umzugehen. Und sie machen geltend: Menschen sind trotz alledem in der Lage, in der Fremde ihre Stimme wiederzufinden und sich eine neue Heimat zu schaffen.

Marcus Tullius Cicero war eine der faszinierendsten und vielseitigsten Persönlichkeiten der römischen Antike: berühmtester Redner Roms, Philosoph, stilistisches Vorbild als Schriftsteller, Retter der Republik in der Politik. Cicero strebte nach Ruhm, Ehre und Macht. Schon zu Lebzeiten wurde er zur Legende. Zeitgleich begann sein tiefer Fall. Sein Denken wird in diesem Vortrag an seiner Lebensgeschichte gespiegelt und erläutert.

Quasi das Lebenswerk Schopenhauers ist die 1819 erstmals erschienene Schrift "Die Welt als Wille und Vorstellung". Bei Erscheinen war Schopenhauer 31 Jahre alt, doch er arbeitete Zeit seines Lebens weiter daran und brachte 1844 und 1859 vermehrte und verbesserte Auflagen heraus. Seine Philosophie wirkte auf das musikalische Schaffen Richard Wagners, war ein zentraler Bezugspunkt für Friedrich Nietzsche und hinterließ Spuren in der Psychologie des frühen 20. Jahrhunderts. Wie diese breite Wirkung zustande kam und was uns dieses Werk auch für unser heutiges Denken bringen kann, erarbeiten wir durch eigenständige Lektüre und gemeinsame Diskussion. 

Ethisch denken mit Aristoteles und Kant: Durch eine vergleichende Lektüre zentraler Stellen aus der "Nikomachischen Ethik" des Aristoteles und Kants "Metaphysik der Sitten" wollen wir uns die ethischen Positionen dieser beiden Denker erschließen. Worin liegen Ähnlichkeiten, inwiefern wendet sich Kant sogar direkt gegen Aristoteles und wie hilfreich sind diese Argumente für unsere alltäglichen Entscheidungen? Der Kurs kombiniert textnahe und begriffsgenaue Lektüre der Primärliteratur mit der Frage nach der konkreten Anwendung des Gelesenen zur eigenen Orientierung über das Tun und Lassen.

War es Zufall, dass ich diesen besonderen Menschen kennengelernt habe oder hat das Schicksal uns zusammengeführt? Derlei Fragen stellen sich Menschen im Laufe ihres Lebens häufig und sie knüpfen an eine ganz ursprüngliche Ahnung an: Folgt unser Leben einem Plan, einem Muster, einer Bestimmung? Oder ist alles reiner Zufall? Vielleicht wollen wir Muster sehen und dabei entstehen sie ganz willkürlich? Die Philosophie und die Theologie haben sich dieser Frage angenommen und zu Beginn des neuen Jahres wollen wir sie auch mit Ihnen näher durchdenken.

Ludwig Wittgenstein (1889-1951) wurde durch Augustinus' (354-430) "Bekenntnisse" zu sprachphilosophischen Überlegungen angeregt. Während der spätantike Denker für die Beantwortung philosophischer Fragen auf den sprachlichen Ausdruck vertraut, fordert Wittgenstein seine Leser*innen an bestimmten Stellen auf, das Reden zu lassen und stattdessen zu schweigen. Zwischen beiden Positionen steht die Frage, ob die sprachliche Kraft weit genug reicht, um neben dem Wissen auch Glauben und Ergriffenheit zu formulieren. Für Augustinus hängt daran nicht nur die philosophische Meisterschaft, sondern auch seine Existenz als Christ. Sein Denken kann als der Versuch verstanden werden, mit der Philosophie über sie hinaus zu denken und zu sprechen.

Hegel ist der Schöpfer eines bedeutenden Systems der europäischen Philosophie. Im Mittelpunkt seiner "Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaft" stehen drei Aspekte des Absoluten: Die absolute Idee entfaltet das vorweltliche Sein Gottes, die Naturphilosophie die Selbstentäußerung Gottes in die Natur, die Geistesphilosophie die Rückkehr des Geistes zu sich. Die Weltgeschichte ist nach Hegel ein "Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit", in dem die Menschen sich zunächst ihrer Freiheit bewusst werden, um sie kämpfen und sie schließlich in Form von Rechten festschreiben.

In dem Schlüsseltext "Diskursethik - Notizen zu einem Begründungsprogramm" von 1983 entwickelt Jürgen Habermas seine Diskurstheorie der Moral. Mit ihrem Universalisierungsgrundsatz formuliert sie Kants monologischen Kategorischen Imperativ sprachphilosophisch um. Der intersubjektive praktische Diskurs aller Betroffener tritt an die Stelle des moralischen Subjekts. Der Kurzvortrag führt in Habermas’ inzwischen weltberühmte Theorie ein.

Sie gilt als eine der genialsten Denker*innen des 20. Jahrhunderts, lehnte es jedoch ab, als "Philosophin" bezeichnet zu werden. Hannah Arendt selbst bevorzugte es, von ihrer intellektuellen Tätigkeit als politischer Theorie zu sprechen. Entlang einer Lektüre von Arendts Vortrag "Sokrates" (1954, Universität Notre-Dame) wollen wir nachvollziehen, welche Rolle die Freundschaft für sie in Politik und Philosophie spielt. So begegnen wir einer Denkerin, die vielleicht nicht zu Unrecht als ein Genie der Freundschaft bezeichnet wurde.

Kant, Hegel, ja sogar Arendt: Seit einigen Jahren werden in der deutschen Öffentlichkeit rassistische Äußerungen berühmter Philosoph*innen moniert. In der Tat können wir einige der klassischen Schriften kaum lesen, ohne über diskriminierende, vorurteilsvolle oder anderweitig moralisch fragwürdige Passagen zu stolpern. Was ist eine angemessene Haltung gegenüber solchen Texten? Die philosophische Fachdebatte ist sich hierüber zwar uneinig - doch sie hält einige Denkanstöße bereit, die uns vor allzu einfachen Antworten warnen und aus denen wir auch für den "philosophischen Hausgebrauch" etwas lernen können.

Mit seiner Lehre der "allgemeinen gegenseitigen Liebe" opponierte der chinesische Philosoph Mo Di im 4. vorchristlichen Jahrhundert gegen das konfuzianisch-hierarchische Liebeskonzept. Die allumfassende Liebe Mo Dis soll allen Menschen unterschiedslos zugutekommen und geht mit einem sparsamen und asketischen Leben einher. So plädiert Mo Di für eine maßvolle Lebensführung und er wendet sich gegen kostspielige Begräbnisse, gegen Musik und gegen den Angriffskrieg.

Sind Selfies, d.h. die digitale Selbstfotografie, die vor allem in sozialen Medien präsentiert wird, nur eine Variante unseres Umgangs mit Bildern oder zeigen sie unser gestörtes Verhältnis zu uns selbst und anderen an? Der Vortrag bringt diese Frage mit der modernen Existenzphilosophie zusammen. Was können wir von Søren Kierkegaard über dieses Selbstverhältnis und seinen sozialen Wert erfahren? Was steht auf dem Spiel, wenn die digitalen Spiegelungen unserer selbst um uns herum zunehmen? Wie bleibt bei all dem die Möglichkeit des Selbstwerdens gewahrt?

Dieses Einführungsseminar in den Faschingsferien versucht einen Überblick über die Philosophie der Neuzeit und ihre Einflüsse auf die Gegenwart zu geben. Hierbei orientieren wir uns an den Begriffen der "Aufklärung" sowie des "Empirismus" und "Rationalismus". Nach einer Verortung der Philosophie der Neuzeit in die Geistesgeschichte führt das Seminar von Descartes u.a. über Kant ins 20. Jahrhundert zu Horkheimers und Adornos "Dialektik der Aufklärung". Methodisch werden wir uns anhand von Kurzvorträgen, gemeinsamer Textarbeit und Gesprächen mit der Philosophie der Neuzeit und ihrem Gegenwartsbezug bekanntmachen.

Markus Gabriel ist derzeit einer der bekanntesten Philosophen Deutschlands. Seine Bücher zum neuen Realismus und einem moralischen Realismus sorgten für Furore. Besonders sein Buch "Warum es die Welt nicht gibt" (2013) fand weltweite Aufmerksamkeit. Obwohl viele das Buch als visionär einstuften, stieß es auch auf reichlich Kritik. Zu oberflächig und inkonsistent seien seine Beobachtungen, zu wenig differenziert seine Vorschläge im Vergleich zu anderen Positionen. Der Vortrag möchte deshalb Gabriels Buch etwas genauer unter die Lupe nehmen und fragen: Macht es sich Gabriel zu einfach oder müssen wir uns daran gewöhnen, dass die Welt auf dem Kopf steht?

Michel Foucault war einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Aufsehen erregte er auch mit seinem letzten Werk, der "Sorge um sich". Er orientiert sich hier an antiken stoischen Techniken der Selbstsorge, bei denen er eine "Intensivierung des Selbstbezugs" feststellt, die handelnde Subjekte erst hervorbringt. Der Vortrag stellt Foucaults Konzeption von Selbstsorge in den Kontext aktueller Fragestellungen und setzt dabei eine individuelle Lesart in Beziehung zu ihren Voraussetzungen in einem solidarischen Miteinander in Freundschaft, Familie und Gesellschaft.

Sigmund Freud (1856-1939) ist der Begründer der Psychoanalyse. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit und seinen psychotherapeutischen Schriften, ist er als philosophischer Schriftsteller weltweit bekannt. Seine Konzepte vom Unbewussten, der Rolle der Sexualität und sein Persönlichkeits-Schema von Es/Ich/Überich sind nicht nur Allgemeinwissen und werden nach wie vor lebhaft diskutiert, sondern speisen sich einerseits aus den Theorien philosophischer Vorläufer, andererseits haben sie Philosoph*innen unterschiedlicher Richtung nachhaltig beeinflusst. Das Verhältnis der Philosophie zu den Meta-Theorien Sigmund Freuds ist Thema der Vortragsreihe. Die Vorträge der Reihe sind auch als Online-Hybrid buchbar unter den Kursnummern S134505/-15/-25 ... -85.

Sigmund Freud (1856-1939) ist der Begründer der Psychoanalyse. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit und seinen psychotherapeutischen Schriften, ist er als philosophischer Schriftsteller weltweit bekannt. Seine Konzepte vom Unbewussten, der Rolle der Sexualität und sein Persönlichkeits-Schema von Es/Ich/Überich sind nicht nur Allgemeinwissen und werden nach wie vor lebhaft diskutiert, sondern speisen sich einerseits aus den Theorien philosophischer Vorläufer, andererseits haben sie Philosoph*innen unterschiedlicher Richtung nachhaltig beeinflusst. Das Verhältnis der Philosophie zu den Meta-Theorien Sigmund Freuds ist Thema der Vortragsreihe.

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Thomas von Aquin, der bedeutendste Philosoph und Theologe des Mittelalters, verwies immer wieder auf den biblischen Satz "Im Anfang schuf Gott den Menschen und entließ ihn in die Hand seines Rates" (Sir 15,14) und fügte hinzu: "in die Freiheit der Entscheidung". Auch sei der Mensch durch sein Gewissen in der Lage zu beurteilen, was er zu tun und zu lassen habe. Trotz erbitterter Widerstände setzen sich beide Auffassungen im Laufe der Neuzeit durch und begründen bis heute den hohen Wert, den man der Achtung vor der Freiheit des Menschen und der persönlichen Gewissensüberzeugung entgegenbringt.

Sigmund Freud (1856-1939) ist der Begründer der Psychoanalyse. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit und seinen psychotherapeutischen Schriften, ist er als philosophischer Schriftsteller weltweit bekannt. Seine Konzepte vom Unbewussten, der Rolle der Sexualität und sein Persönlichkeits-Schema von Es/Ich/Überich sind nicht nur Allgemeinwissen und werden nach wie vor lebhaft diskutiert, sondern speisen sich einerseits aus den Theorien philosophischer Vorläufer, andererseits haben sie Philosoph*innen unterschiedlicher Richtung nachhaltig beeinflusst. Das Verhältnis der Philosophie zu den Meta-Theorien Sigmund Freuds ist Thema der Vortragsreihe. Die Vorträge der Reihe sind auch als Online-Hybrid buchbar unter den Kursnummern S134505/-15/-25 ... -85.

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Sigmund Freud (1856-1939) ist der Begründer der Psychoanalyse. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit und seinen psychotherapeutischen Schriften, ist er als philosophischer Schriftsteller weltweit bekannt. Seine Konzepte vom Unbewussten, der Rolle der Sexualität und sein Persönlichkeits-Schema von Es/Ich/Überich sind nicht nur Allgemeinwissen und werden nach wie vor lebhaft diskutiert, sondern speisen sich einerseits aus den Theorien philosophischer Vorläufer, andererseits haben sie Philosoph*innen unterschiedlicher Richtung nachhaltig beeinflusst. Das Verhältnis der Philosophie zu den Meta-Theorien Sigmund Freuds ist Thema der Vortragsreihe.

Immanuel Kant ist der deutsche Philosoph, der wohl die meisten "Nachfolger*innen" und Kritiker*innen gefunden hat. Vier Denker, die sich mit Kant auseinandergesetzt haben, werden vorgestellt. Von Schopenhauer und Nietzsche blicken wir auf Ernst Cassirer als Vertreter des Neukantianismus und bis in die jüngere Moderne zu Jürgen Habermas.

Immanuel Kant ist der deutsche Philosoph, der wohl die meisten "Nachfolger*innen" und Kritiker*innen gefunden hat. Vier Denker, die sich mit Kant auseinandergesetzt haben, werden vorgestellt. Von Schopenhauer und Nietzsche blicken wir auf Ernst Cassirer als Vertreter des Neukantianismus und bis in die jüngere Moderne zu Jürgen Habermas. Die Vorträge der Reihe sind auch als Online-Hybrid buchbar unter den Kursnummern S133061/-62/-63 und -64.

Immanuel Kant ist der deutsche Philosoph, der wohl die meisten "Nachfolger*innen" und Kritiker*innen gefunden hat. Vier Denker, die sich mit Kant auseinandergesetzt haben, werden vorgestellt. Von Schopenhauer und Nietzsche blicken wir auf Ernst Cassirer als Vertreter des Neukantianismus und bis in die jüngere Moderne zu Jürgen Habermas.

Immanuel Kant ist der deutsche Philosoph, der wohl die meisten "Nachfolger*innen" und Kritiker*innen gefunden hat. Vier Denker, die sich mit Kant auseinandergesetzt haben, werden vorgestellt. Von Schopenhauer und Nietzsche blicken wir auf Ernst Cassirer als Vertreter des Neukantianismus und bis in die jüngere Moderne zu Jürgen Habermas. Die Vorträge der Reihe sind auch als Online-Hybrid buchbar unter den Kursnummern S133061/-62/-63 und -64.