Anfang der 1920er Jahre erlangte die deutsche Filmproduktion weltweit Anerkennung und setzte neue ästhetische Maßstäbe: Der expressionistische Film etablierte sich als Kunstwerk, und erstmals bestimmten verschiedene Künste das neue Medium mit. Ein Film wie "Le voyage dans la lune" von 1902 kündigte die neue Erzählweise bereits an - mit dem Werk "Das Cabinet des Dr. Caligari" von 1920 aber wurde der Expressionismus in der breiten Bevölkerung populär. Der Vortrag untersucht die eminente Bedeutung des Expressionismus für die Filmgeschichte.

Luke Skywalker als Messiasfigur? Nicht weit hergeholt, wenn man die Saga mit den alt- und neutestamentlichen Texten in Beziehung setzt. Die vielfältigen Bezüge lassen sich archetypisch und medial herausarbeiten und bieten spannende neue Blickwinkel für beides: Bibel und Kultfilm-Saga. Der Bibelwissenschaftler Prof. Dr. Simone Paganini stellt in einem Impulsvortrag und bei einer Podiumsdiskussion dar, wie die biblischen Texte und die große Saga von George Lucas miteinander korrespondieren, welche Themen aufgegriffen werden und welche Personen bzw. Rollen verblüffende Parallelen aufweisen. Neben inhaltlichen warten auch noch weitere Überraschungen auf Sie. Unser Gast verfasste zusammen mit seiner Frau Claudia Paganini das Buch "Im Namen des Vaters, des Sohnes und der Macht. Star Wars und die Bibel", das 2022 im Herder-Verlag erschienen ist. In Kooperation mit dem Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft (zem::dg)

Ob im Kino, im TV oder auf Streamingplattformen: Film spielt als historisch gewachsene und nach wie vor sehr massenwirksame Kunstform eine zentrale Rolle. Wie Filme und speziell Dokumentarfilme zu "lesen" sind, wie Dramaturgie und Montage auf die Zuschauenden wirken, sind entscheidende Fragen für eine gelingende Rezeption. Gerade beim Dokumentarfilm geht es immer wieder auch um Wahrheitsanspruch und Authentizität. Wir zeigen den aktuellen Kurzfilm "Following Valeria" (Deutschland 2022) der Regisseurin Nicola Fegg. Darin folgt das Filmteam einer jungen Frau aus der Ukraine, die durch sarkastisch-humorvolle TikTok-Videos zum Gesicht der jungen Kriegsgeneration wird. Nach der Flucht aus der Ukraine muss sie sich neu orientieren und lernen, mit Beschimpfungen wie "Kriegs-Profiteurin" umzugehen. Filmvermittlungsexpertin Maya Reichert erörtert verschiedene Wege, den Blick für die mediale Darstellung von Wirklichkeit zu schärfen. In Kooperation mit dem DOK.fest München

In unserer Reihe "Film&Talk" präsentieren wir Filme zu gesellschaftlich und politisch relevanten Themen. Anschließend diskutieren wir im offenen Gespräch mit Gästen, die etwas zum Thema zu sagen haben. Dabei ist auch eure Meinung gefragt!

Ob Thriller, Liebesroman, Historienschinken oder Familiendrama: Literaturverfilmungen lösen stets gespannte Erwartungen und oft kontroverse Diskussionen aus. Steht die bearbeitete Form über der literarischen Vorlage? Lässt sich der jeweilige Roman überhaupt adäquat in eine Filmsprache übertragen? Und wenn ja: wie kann die aussehen? Wir betrachten ausgewählte Beispiele und finden gemeinsam heraus, wie man literarische Vorlagen gekonnt in Szene setzt.

Sei gut, sei selbstlos! Viele Filme predigen Altruismus - wie z.B. in "Die wunderbare Welt der Amelie", in der Amelie alles tut, um ihre Umwelt glücklich zu machen. Aber ihr Altruismus wird automatisch belohnt - zumindest vom Publikum. Diese Widersprüchlichkeit taucht immer wieder auf: In den "Tributen von Panem" lehrt uns die Heldin, dass wir uns nicht durch die "Hunger Games" von echten sozialen Problemen ablenken lassen sollten, während wir uns zugleich im Kino bestens unterhalten. Ein spannendes Paradox, das dieser Vortrag anhand etlicher Beispiele diskutiert.

Leni Riefenstahl ist eine der umstrittensten Filmemacherinnen, die sich stets als unpolitisch bezeichnet hat, da sie nur Bilder, aber keine Inhalte geschaffen habe. Das Seminar befasst sich mit ihrem Leben und ihren Filmen. Neben einer Analyse von Bildsprache und Montage geht es anhand ihrer Bergfilme sowie der Auftragsfilme "Triumph des Willens" und "Olympia" um Riefenstahls Kunst der Inszenierung im Kontext von nationalsozialistischer Ideologie und Propaganda sowie um die Frage nach der künstlerisch-politischen Verantwortung für ihr Werk.

Der Film The Lobster (2015) des Regisseurs Giorgos Lanthimos und mit Starbesetzung Colin Farrell spielt in einer Zukunftsdystopie. Sofern Singles nicht binnen 45 Tagen einen Partner finden, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt. Der Film greift nicht nur das absurde Dating Verhalten unserer Gesellschaft auf, sondern geht auch der Frage nach, inwieweit ist der Mensch bereits zum Tier geworden? Welche Assoziationen verbinden wir mit speziellen Tieren und welche Seelenverwandtschaften werden aufgebaut? In Kooperation mit Kultur in Hadern e.V.