Mit dem Aufstieg des Habsburgischen Österreichs zur europäischen Großmacht wurde Wien zum Anziehungspunkt für Musikerinnen und Musiker, die hier ihr Glück suchten. Ihre Glanzzeit erlangte die Stadt mit Haydn, Mozart und Beethoven, die mit der „ersten Wiener Schule“ neue Maßstäbe setzten, gefolgt von Schubert, Brahms, Bruckner und Mahler. Natürlich darf bei einer Betrachtung Wiens auch der Walzer nicht fehlen und der Beginn der Neuen Musik mit der „zweiten Wiener Schule“ rund um Arnold Schönberg. Ein musik- und kulturhistorisches Stadtporträt mit zahlreichen Musikbeispielen, das im Folgesemester fortgesetzt wird.

Die Kunst ist stets ein Spiegel der Zeit – das gilt natürlich auch für die Musik. Begeben Sie sich auf eine Hörreise durch die europäische Musikgeschichte und lernen Sie ihre wichtigsten Vertreter*innen kennen. Mit Konzertvideos, Filmmitschnitten sowie Hör- und Notenbeispielen aus Barock, Klassik, Romantik und Moderne verfolgen wir die Entwicklung des musikalischen und gesellschaftlichen Lebens und schaffen Querverbindungen zu den zeitgeschichtlichen Ereignissen und zwischen den Epochen.

Anders als in der Literatur, bei der sich die Leserschaft bevorzugt Neuerscheinungen zuwendet und eher selten etwas von Goethe oder Schiller zur Hand nimmt, ist es im Bereich der klassischen Musik umgekehrt: Wir hören Mozart und Beethoven, aber eher selten Lachenmann oder Xenakis. Dabei ist die moderne Musik enorm reich an fantastischen Werken und Komponist*innen, die es wert sind, gehört zu werden. Wie spannend die Werke des 20. Jahrhunderts sind, wie vielfältig und auf ganz unterschiedliche Art beeindruckend, das will das Seminar zeigen.

Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach (1685-1750) ist eine der populärsten Kompositionen der Musikgeschichte. Im Seminar erfahren Sie mehr über die Entstehungsgeschichte und Hintergründe. Wir beleuchten die musikalisch-dramatischen Formen dieses Meisterwerk und vergleichen es mit seinen historischen Vorläufern – auch neuere Vertonungen der Weihnachtsgeschichte aus dem 19. und 20. Jahrhundert werden im Seminar vorgestellt. Warum berührt uns aber diese wunderbare Musik gerade in der Vorweihnachtszeit noch heute? Ins Seminar integriert ist ein Konzert mit ausgewählten Teilen aus dem Werk. Norbert Groh ist Pianist, Dirigent und leitet die Oratorienklasse der Hochschule für Musik und Theater München.

Ludwig van Beethoven (1770–1827) gehört zu den absolut wichtigsten und prägenden Persönlichkeiten der Musikgeschichte, gerade in Symphonie und Klaviersonate wurde er zum übermächtigen Titanen für das ganze 19. Jahrhundert. Aus einfachen Verhältnissen in Bonn stammend, zog es ihn nach Wien, wo er Adlige und Reiche als stolze und exzentrische Künstlernatur in seinen Bann zog. Später wurde er zum Einzelgänger und Sonderling, der mit großen Entwürfen rang. Unternehmen Sie einen Streifzug durch seine Biographie und seine Musik.

Obwohl das Lied nicht im Zentrum seines Schaffens stand und er nicht immer die gesanglichste Musik geschrieben hat, gibt es eine Fülle großer Lieder bei Beethoven – vom Zyklus "An die ferne Geliebte" über die Gruppe der geistlichen Gellert-Lieder und besonderen Einzelliedern wie "Adelaide" hin zu einigen Goethe-Vertonungen. Ein Abend mit Liedern zwischen klassischer Formstrenge und romantischem Überschwang.