In der Reihe „mit&ohne“ gewährt das MKO intensive Einblicke mitten in das Orchester. Im Zentrum steht diesmal die Rolle des Komponisten, der Komponistin. In Barock und Klassik war das Musizieren ohne Dirigent selbstverständlich, später kam mit zunehmender Orchestergröße und Werkkomplexität dem Dirigenten eine immer größere Bedeutung zu. Die meisten zeitgenössischen Werke sind ohne Dirigent oder Dirigentin nicht aufführbar. Gerade diesem Repertoire gilt aber das besondere Interesse des MKO. „mit&ohne“ beleuchtet einige spannende und überraschende Kompositionstechniken und -ansätze und macht die Entstehung von Orchestermusik erlebbar. Auf dem Programm stehen Werke von Antonio Vivaldi, John Cage, Franco Donatoni und David Fennessey. Über das Was, Wie und Warum spricht Michael Weiss, Cellist des MKO, mit den Musikerinnen und Musikern und dem Konzertmeister Daniel Giglberger. Im Anschluß an Einführung, moderierte Probe und Konzert haben Sie beim Get-together von Orchester und Publikum bei einem Glas Wein die Gelegenheit, offene Fragen zu klären. Münchener Kammerorchester Leitung und Konzertmeister: Daniel Giglberger Moderation: Michael Weiss, Cellist des MKO Ein Projekt von Münchner Volkshochschule und Münchener Kammerorchester im Rahmen der Kulturvermittlung im Gasteig HP8

Nirgendwo ist es so bunt, so vielfältig und so schön wie in einer blühenden Sommerwiese: eine faszinierende Welt, in der ein Drittel unserer Pflanzen- und Tierarten zu Hause ist. In nie gesehenen Bildern und mit großem technischen Aufwand gedreht, stellt der Film einige der schönsten, liebenswertesten und skurrilsten Bewohner unserer Wiese vor - mit zwei jungen Reh-Zwillingen als Hauptdarsteller. Leider ist auch kein anderer heimischer Lebensraum ähnlich stark bedroht. Gesprächspartner: Manfred Siering, BUND Naturschutz in Bayern e.V. In Kooperation mit dem Rachel Carson Center für Umwelt und Gesellschaft und dem Internationalen Dokumentarfilmfestival München e.V.

Der in vielerlei Hinsicht geniale Roman "Moby Dick" hat auf hellsichtige Weise zahlreiche Themen unserer Zeit vorweggenommen. Sein Autor Herman Melville beschäftigt sich nicht nur mit existentiellen Fragen nach der Herkunft von Hass und Rachefantasien, sondern er formuliert bereits Mitte des 19. Jahrhunderts eine in westlichen Industriegesellschaften erst seit kurzem verhandelte ökologische Ethik, die die vermeintliche Höherrangigkeit des ausbeuterischen Menschen in Frage stellt. Vor dem Hintergrund dieses "animal turn" diskutieren Thomas Lang und Christian Schüle das Leitmotiv des "Moby Dick": Was genau jagen wir, wenn wir den Wal jagen?

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat ein altes Thema neu auf die Tagesordnung gesetzt: Für welche Aufgaben soll die Bundeswehr gerüstet sein? Traten seit dem Ende des Kalten Krieges Auslandseinsätze und der Kampf gegen internationalen Terrorismus in den Vordergrund, besinnt sich die Bundesregierung nun darauf, die Landesverteidigung wieder zu stärken. Wie kann die Reform der Bundeswehr gelingen? Wofür sollen 100 Milliarden Sondervermögen eingesetzt werden? Trägt die Gesellschaft die Neuausrichtung der Sicherheitspolitik mit? Zu Gast: Nico Lange, Senior Fellow, Münchner Sicherheitskonferenz </b>Weitere Termine der "Politik der Woche" mit den Themen:</b> 5.7.: Armut und soziale Ungleichheit in einem reichen Land Ein Podiumsgespräch mit dem Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Butterwegge, der von 1998 bis 2016 Politikwissenschaft an der Universität zu Köln gelehrt hat. Zuletzt sind von ihm die Bücher "Ungleichheit in der Klassengesellschaft" sowie "Die polarisierende Pandemie. Deutschland nach Corona" erschienen. <a href=“https://www.mvhs.de/kurse/offene-akademie/aktuelles-aus-politik-gesellschaft/armut-und-soziale-ungleichheit-in-einem-reichen-land/politik-der-woche-mit-christian-ude-und-christoph-butterwegge-460-C-Q110016”>(Q110016)</a>

Oft sitzt der renommierte Fotograf Andreas Hartl stundenlang in Warteposition für das perfekte Bild. Dabei hat nie das Foto, sondern immer das Tier Priorität - was man den preisgekrönten Bildern auch ansieht. Sie zeigen eine Vielfalt an Arten, die leider gerade am Schwinden ist. "Es ist erschreckend, was in meiner Generation verloren gegangen ist", sagt Andreas Hartl. Am Beispiel des oberbayerischen Isentals zeigt er, wie intensive Landwirtschaft, Straßenbau und Bodenversiegelung die Vielfalt zerstören - und diskutiert, ob und was wir dagegen tun können.

Das Artensterben ist auch bei uns angekommen. Bienen, Hummeln und Käfer sterben vor unserer Haustür - und mit ihnen verschwinden Vögel, Frösche und vieles mehr. Was wir mit den Insekten verlieren, ist nicht allein das Fundament eines intakten Ökosystems; mit dem Aussterben der Bestäuber steht die Nahrungsmittelversorgung für unzählige Menschen auf dem Spiel. Wozu brauchen wir Insekten? Ist ihr Verschwinden nur eine kurzfristige Laune der Natur? Wer oder was ist dafür verantwortlich? Der Insektenforscher Dr. Andreas Segerer, Stv. Direktor der Zoologischen Staatssammlung München, erläutert die Zusammenhänge und zeigt auf, was jetzt passieren muss. Das Buch dazu - von Andreas H. Segerer und Eva Rosenkranz - ist 2018 beim Oekom-Verlag erschienen.

Im Judentum und Islam ist der Genuss von Tieren Regeln unterworfen, die nicht nur die Frage nach dem "Ob" eines Fleischgenusses aufkommen lässt, sondern insbesondere auch nach dem "Wie" der Fleischgewinnung. Denn koscheres Fleisch und auch Halal-Qualität unterliegen Regelungen, die die Schlachtung betreffen und die mit heutigen Standards der Erzeugung nicht leicht konform gehen. Wir fragen in dieser Veranstaltung bei Vertreter*innen der beiden Religionsgemeinschaften nach, was koscher und halal bedeutet, was dadurch bezweckt wird und wie sich die Produktion von der herkömmlichen unterscheidet. Nach einem Impulsvortrag diskutieren wir gemeinsam auf einem interreligiös besetzten Podium: - Isabel Schatzschneider, FAU Nürnberg - Chaim Frank, Mitglied der Israelitischen Kultusgemeinde München/Oberbayern Moderation: Dr. Robert Mucha, MVHS In Kooperation mit dem muslimischen Bildungswerk Bayern (München)

Die Kuratorin Petra Gerschner führt durch die Ausstellung. Treffpunkt: Aspekte Galerie im Gasteig HP8, Foyer, Halle E Anmeldung erforderlich

Im Herbst 2023 finden in Bayern Landtagswahlen statt. Was steht für junge Wählerinnen und Wähler dabei wirklich zur Wahl? Wir sprechen mit den Jugendorganisationen der Parteien darüber, welche Themen die neue Landesregierung anpacken sollte und wo die älteren Herrschaften dringend Nachhilfe gebrauchen können.

Mehr als 30 Jahre sind vergangen, seit das ehemalige Jugoslawien zerbrach. Verheerende Kriege entlang ethnischer Grenzen in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Kosovo folgten. Es war die Stunde der Nationalisten. Cyrill Stieger hat die einst multikulturelle Region, aus der er in den 1990er Jahren berichtete, neuerlich bereist, um herauszufinden, ob die Gräben in den vergangenen Jahrzehnten zugeschüttet wurden. Wie wichtig sind für die nachgeborene junge Generation ethnische und nationale Zuordnungen? Erkundungen aus dem Alltag geben Aufschluss. Dr. Cyrill Stieger war fast drei Jahrzehnte Redakteur und Balkankorrespondent der Neuen Zürcher Zeitung. Sein Buch "Die Macht des Ethnischen" erschien 2021 im Rotpunktverlag.

Donnerstags-Kolleg: Kindheit zwischen Freiheit und Anforderung Zur Entdeckung der Kindheit In Kooperation mit dem Zentrum Seniorenstudium der Ludwig-Maximilians-Universität Erst im 18. Jahrhundert stabilisierte sich die Einsicht, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind. Die „Entdeckung der Kindheit“ (P. Aries) beschreibt J.-J. Rousseau konkret in dem aufklärenden Erziehungsroman „Emile“. J. Piaget ist es dann gelungen, die kognitive und moralische Entwicklung der Kinder in Phasen zu analysieren. Pädagogische Modernisierungstheoretiker heben fördernde und fordernde Erziehungsstile in der Familie und die Qualität von Kindertagesstätten als Voraussetzungen für eine gelingende Kindheit hervor.

Die Beziehung zwischen Menschen und Tieren ist kompliziert. Manche Tiere nehmen wir als beste Freunde wahr, andere als Nahrungsmittel. Auch rechtlich gibt es einen Widerspruch zwischen Lebewesen mit Schutzbedürfnis und Tieren als "Sachen". Sind Tiere also jemand oder etwas? Sollten sie Rechtssubjekte sein - mit weitreichenden Konsequenzen? Ist es vertretbar, die einen zu streicheln und die anderen zu schlachten? Und wenn ja, welche Form der Tierhaltung können wir verantworten? Zu vielen Fragen der Gegenwart gibt es keine einfachen Antworten. In der Reihe "Noch Fragen!" geben Expert*innen kurze Impulse, die Sie im Anschluss an Thementischen diskutieren. Mit Gudrun Schweisfurth (Philosophin und ehem. Co-Geschäftsführerin der Herrmannsdorfer Landwerkstätten) und Dr. Carolin Raspé (Rechtsanwältin, Promotion zu "Die tierliche Person"). Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

Die Veranstaltungsreihe lässt, ausgehend von antiken Bildern und Texten, die Antike lebendig werden. Anhand von Kurzvorträgen mit archäologischen Informationen zu den Exponaten des "Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke" und ausgewählten Passagen aus philosophischen und literarischen Texten des Altertums tauchen Sie in die antike Bild- und Gedankenwelt ein. Mit Blick auf die "alte Welt" verstehen wir den Fortschritt der Menschheit und unsere Gegenwart noch einmal vollkommen anders und können heutige Phänomene, Emotionen und Themen mit neuen Augen sehen.

"Das Artenaussterben ist die zweite große ökologische Krise neben der Klimakrise", formulierte Umweltministerin Steffi Lemke vor der 15. Weltnaturkonferenz in Montreal im Dezember 2022. Durch Eingriffe des Menschen nimmt die Artenvielfalt dramatisch ab, eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Wo funktionierende Ökosysteme zerstört werden, drohen Umweltkatastrophen, Ernährungskrisen und letztendlich die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Sind die Beschlüsse von Montreal ausreichend, um Ökosysteme zu retten und wiederherzustellen? Welche politischen Schritte müssen jetzt folgen, um die Biodiversität wirksam zu schützen? Darüber sprechen wir mit Expert*innen aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, dem Naturschutzbund Deutschland e.V. und dem Münchner Umweltreferat.

Die umfassende und wissenschaftlich fundierte Biografie des renommierten Zeithistorikers Wolfgang Benz schließt eine Lücke in der Widerstandsforschung: Georg Elser ersteht neu und lebendig als Mensch. Wie war Elser geprägt durch seine süddeutsche Heimat, die prekären Familienverhältnisse und seine sozialen Bezüge im Handwerkermilieu und im Vereinsleben? Wie entstand die Motivlage dieses Mannes aus dem Volk, der den einsamen Beschluss zum Tyrannenmord fasste, ihn perfektionistisch plante und mit eiserner Konsequenz durchführte? Was unterschied Georg Elser von anderen Widerstandskämpfern? Wie verlief sein Leidensweg nach der Verhaftung? Welche Gerüchte und Legenden über ihn bestimmten die Nachkriegszeit? Prof. Dr. Wolfgang Benz war bis 2011 Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Nach wie vor gibt er den öffentlichen Debatten zum Nationalsozialismus, zu Extremismus, Antisemitismus und zu jeglicher gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wichtige Impulse. Sein Buch "Allein gegen Hitler" ist 2023 bei C.H.Beck erschienen. In Zusammenarbeit mit Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V., regionale Arbeitsgruppe München

Der Zweite Weltkrieg und die Kriege der 1990er Jahre haben im ehemaligen Jugoslawien nicht nur materielle Spuren hinterlassen. Unterschiedliche, teils konkurrierende (Opfer-/Täter-)Erinnerungen prägen das Gedenken im öffentlichen und privaten Raum bis heute - und werden politisch instrumentalisiert. Am Beispiel von Museen zeigt Ljiljana Radonic vor allem mit dem Fokus auf Bosnien-Herzegowina und Kroatien, welche Erinnerungen (nicht) gepflegt werden und wie Erinnerungskultur wirkt. Die Politikwissenschaftlerin PD Dr. Ljiljana Radonic ist stellvertretende Direktorin des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und leitet dort ein ERC-Projekt über Globalisierte Gedenkmuseen.

Bei der letzten Inszenierung des „Bühnenweihfestspiels“ seines Großvaters orientiert sich Wolfgang Wagner an der Ästhetik von Bruder Wieland, vertraut ganz auf Stilisierung und farbiges Licht. Doch es herrscht weniger mythische Überhöhung, vielmehr bei aller Statik eine klare Personenregie. Mit Hans Sotin als Gurnemanz steht auf der Bühne des Festspielhauses ein Vertreter der Partie, der sie in Bayreuth für beinahe ein Vierteljahrhundert verkörperte. Trotz seines Alters von damals 49 Jahren wirkt Poul Elming als Parsifal erfrischend jungenhaft-heldisch; Linda Watson ist eine verführerische Kundry auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, Falk Struckmann ein leidenschaftlich sensibler Amfortas. In Zusammenarbeit mit UNITEL Orchester der Bayreuther Festspiele, Dirigent: Giuseppe Sinopoli Inszenierung: Wolfgang Wagner Solisten: Paul Elming, Linda Watson, Falk Struckmann, Hans Sotin, Ekkehard Wlaschiha Bayreuther Festspiele live 1998, 268 Min.

Donnerstags-Kolleg: Kindheit zwischen Freiheit und Anforderung 175 Jahre Dr. von Haunersches Kinderspital: Stand und Perspektiven der Kindermedizin In Kooperation mit dem Zentrum Seniorenstudium der Ludwig-Maximilians-Universität Das 1846 von dem Armenarzt Napoleon August von Hauner gegründete Spital gehört zu den frühen pädiatrischen Einrichtungen. Mit seinem Krankenhaus für Kinder schuf Hauner in München nicht nur die erste auf die Bedürfnisse kleiner Patienten*innen ausgerichtete, stationäre Behandlungseinrichtung, sondern legte damit auch den Grundstein für die spätere Kinderklinik der Universität München. Prof. Christoph Klein gibt in seinem Vortrag einen Überblick über die traditionsreiche Geschichte des Dr. von Haunerschen Kinderspitals und spannt den Bogen zu den Anforderungen an eine moderne Kindermedizin.

Intensivtierhaltung und die Art und Weise der Nahrungsmittelproduktion sind in den letzten Jahren angesichts ökologischer, klimatischer und tierethischer Zusammenhänge zunehmend in den Fokus gesellschaftlicher Aufmerksamkeit gerückt. Wie gehen Landwirt*innen, die in großem Stil Nutztiere halten, mit Preisdruck, gesellschaftlichen Erwartungen nach günstigem Fleisch auf der einen Seite und tierethischen Forderungen sowie der starken öffentlichen Kritik andererseits um? Welche Zukunft hat Intensivtierhaltung? Dr. Barbara Wittmann ist Juniorprofessorin für Europäische Ethnologie an der Otto-Friedrichs-Universität Bamberg.

Zoo-Besucher*innen wollen nicht nur Tiere beobachten, sondern auch eine angenehme Zeit verbringen. Gleichzeitig spielen moderne Tierparks eine tragende Rolle für Natur- und Artenschutz und sollen gemäß ihres Bildungsauftrages für diese Themen sensibilisieren. Über allem stehen das Wohl der Tiere und ihre artgerechte Haltung. Wie meistert der Tierpark diese vielfältigen Aufgaben? Nach einem kurzen Streifzug durch die Geschichte der Zoos erklärt Direktor Rasem Baban den langen Weg Hellabrunns zum "Geozoo der Biodiversität" und stellt wichtige Mitglieder seines Teams vor. Beim abschließenden 'Meet and Greet' kommen Sie z.B. mit dem Zoologischen Leiter oder Tierpfleger*innen ins Gespräch. Spenden sind erwünscht und kommen dem Artenschutz zugute.