Auguste Rodin (1840-1917) gilt als einer der Väter der modernen Bildhauerei. Seine naturalistischen Darstellungen riefen häufig Skandale hervor. Das Fragment, das Nicht-Vollendete, wurde zur künstlerischen Form erhoben. Auf Rodin bezogen sich zahlreiche Bildhauer des 20. Jahrhunderts, sowohl "expressionistische", "klassische" als auch "abstrakte" Künstler*innen. Der Vortrag beleuchtet die Entwicklung der Bildhauerei vom 19. Jahrhundert bis zu den Gestaltungsweisen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

"In Zukunft wird jeder fünfzehn Minuten lang berühmt sein", so Andy Warhol. Seit den 1960er Jahren reagierten Künstler wie Warhol, Jeff Koons oder Damien Hirst auf eine durch Massenmedien und Massenkonsum veränderte Welt. Sie schufen ein neues Bild von Kunst, Künstlersein und Berühmtheit.

Der britischen Künstler Banksy ist weltberühmt. Trotzdem gelang es ihm bisher, anonym zu bleiben. Er macht Kunst nicht für Museen oder Galerien, sondern für die Straße, ebenso wie sein französischer Kollege, der Fotograph JR. Auch er strebt Anonymität an. Beide schaffen eine neuartige Kunst, die politisch hochmotiviert ist.

War Ruhm früher ein exklusives und rares Gut, kann heute im Prinzip jeder über Social Media Berühmtheit erlangen. Aus Ruhm für die Ewigkeit wurde Berühmtheit für einen Moment. Künstler wie "Beeple", der im Jahr 2020 seine aus digitalen Bildern zusammen gesetzte "Everydays" Collage für 3,5 Millionen Dollar verkaufte, reagieren heute mit neuen Arbeitsweisen, neuen Medien und neuen Vertriebsmethoden auf diesen Umstand.

Die Wittelsbacher haben in ihrer Geschichte immer wieder ambitionierte und kunstkundige (Kunst-)Sammler hervorgebracht. Am Anfang stand die Münchner Kunstkammer, die Kunst und Kunsthandwerk, Naturalia und Kuriositäten vereinte, als Spiegel der Welt und fürstliches Repräsentationsmittel. In der exquisiten Düsseldorfer Sammlung ging man mit dem "Kunsthaus", einer neuartigen Hängung und dem ersten bebilderten Galeriekatalog im 18. Jahrhundert neue Wege. Dr. Angela Opel gibt Einblicke in die Sammlung der Kunstkammer und das Düsseldorfter Kunsthaus.

Mit Albrecht Dürer beginnt in Deutschland ein neues künstlerisches Zeitalter. Außerordentlich interessiert an seiner Umwelt, genau beobachtend und geprägt von großer Individualität, schuf er malerische und graphische Werke, die ihn zu einem der einflussreichsten Künstler seiner Zeit machten. Der Vortrag folgt seinem Werdegang: Aufgewachsen im humanistischen Nürnberg, seinen Horizont in Italien erweiternd und gesegnet mit fantastischer schöpferischer Kraft, kann er als "Universalmensch" im besten Sinne der Renaissance gesehen werden.

Im Mannheimer Schloss entstand im 18. Jahrhundert eine Kunstsammlung als Teil eines großen künstlerischen und kulturellen Ensembles. Im Unterschied zur Carlsberger Sammlung in Zweibrücken war sie z. B. auch für Studenten der Kunstakademie zugänglich. Aufbauend auf den Wittelsbacher Beständen aus München, Düsseldorf, Mannheim und Carlsberg und mit Hilfe findiger und innovativer Agenten, Kunstbeamten und Galeriedirektoren realisierte Ludwig I. mit der Alten Pinakothek in München schließlich eines der ersten öffentlichen Museen im modernen Sinne.

El Greco - der Grieche - war ein Prophet der Moderne, der deutsche Expressionisten inspirierte. Der Vortrag stellt Leben und Werk des wegweisenden Malers vor. Geboren auf Kreta, zog es den jungen Maler nach Italien, bevor er am spanischen Hof seinen beinahe expressionistischen Malstil entwickelte - eine Mischung aus griechisch-byzantinischem Stil und venezianischen Einflüssen. Seine überlangen Figuren malte er in dramatischen Posen in einer dunklen Atmosphäre, aus der leuchtend-grelle Farben herausflackern - emotional, hinreißend, ausdrucksstark.

München gilt als Wegbereiter der Graffiti-Szene in Deutschland. 1985 entstand hier der erste "Wholetrain" Europas, eine illegal besprühte S-Bahn. München wurde neben New York zur Hochburg der Sprayer. Heute befinden sich die ersten deutschen Museen für Urban- und Street-Art in München. Banksy ist weltweit bekannt für seine gesellschaftskritischen Graffitis, aber auch Künstler*innen aus München zählen zu den Großen der Szene und haben sich mit Graffiti-Stars aus der ganzen Welt in der bayerischen Metropole verewigt. Im Vortrag wird eine Auswahl der Open-Air-Kunst gezeigt.

Hans Holbein der Jüngere zählt zu den bedeutendsten Malern des Renaissance-Zeitalters. Seine Porträts stellen die Dargestellten voller Stolz und Würde dar. Detailreiche Pinselzeichnung gepaart mit anspruchsvoller Symbolik versetzen uns auch heute noch ins Staunen. Der Vortrag würdigt die künstlerische Bedeutung Holbeins für die Entwicklung der Porträtmalerei. Die Fülle an Prominenz, die von ihm gemalt wurde, ermöglicht uns auch Einblicke in die Geschichte und Gesellschaft dieses so spannenden Zeitalters voller Umbrüche.

Der belgische Maler und Radierer James Ensor zählt zu den Vorreitern von Expressionismus und Surrealismus. Bekannt wurde er durch seine außergewöhnlichen Bildmotive und gesellschaftskritische Kunst. Vor allem Masken, die er aus dem elterlichen Souvenirladen kannte, formte er zu neuen Bildwelten, um die Abgründe der menschlichen Existenz zu entlarven. Sein opus magnum, das großformatige Gemälde "Der Einzug Christi in Brüssel" (1888/89), löste einen Skandal aus. Die Kunstpädagogin Walbi Vervier stellt Ensors modernistische Ideen und Konzepte vor.

Der belgische Maler René Magritte gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten des Surrealismus. Seine Kunst hat zum Ziel, die schöpferische Kraft des Unbewussten freizusetzen und die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie zu überschreiten. Immer wieder malt er die gleichen Objekte in neuen Kontexten, z.B. Felsblöcke, die ein Zimmer ausfüllen, über dem Meer schweben. Seine Bildtitel geben uns zusätzliche Rätsel auf. Walbi Vervier gibt Einblicke in seine Bildwelt und erläutert, welche Bedeutung Schrift und Objekt für seine Kunst haben.

Der italienische Maler und Grafiker Giorgio de Chirico gilt als ein Hauptvertreter der Pittura metafisica, einer Frühform des Surrealismus. Anfang des 20. Jahrhunderts kreierte er sein kryptisches Formenvokabular und schuf mysteriöse Welten, in der Gliederpuppen, Bruchstücke von Statuen, Architekturelemente und andere rätselhafte Gegenstände mit langen Schatten wie auf einer Bühne angeordnet sind. Nicht nur René Magritte war von Chiricos Verwirrspiel zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit beeindruckt. Seine Kunst gibt uns heute noch Rätsel auf.

Ab dem 15. Jahrhundert kämpften Künstler für ein besseres Image, sie wollten nicht nur als Handwerker wahrgenommen werden, sondern als gebildete und erfindungsreiche Personen. Mit steigender Wertschätzung wurden Künstler wie Rubens geadelt und konnten immense Honorare fordern. Im 19. Jahrhundert gab es die sogenannten "Künstlerfürsten" wie Makart oder Lenbach. Picasso war vielleicht der letzte Künstlerfürst.

Einsame Wanderer träumen in idyllischen Sommerlandschaften, Segelboote steuern am Abend den Hafen an, Krähen umkreisen schneebedeckte Kirchenruinen - Caspar David Friedrich lädt mit seinen Bildern zum Meditieren und Nachdenken ein. Die Motive sammelt er in Skizzenbüchern während ausgedehnter Wanderungen. Im Atelier werden sie immer wieder neu kombiniert und zu Seelenlandschaften zusammengesetzt. Diese spiegeln das von Höhen und Tiefen geprägte Leben des Malers, wie der Vortrag von Charlotte Kosean veranschaulicht. In Kooperation mit Kultur in Hadern