Geritzte Bisons, gemalte Raubkatzen, in Stahl gegossene Pudel, gehäkelte Korallen, Tiere in Kunstaktionen - von altsteinzeitlichen Höhlenbildern bis zu den Kunststars von heute spiegelt die Kunst das Verhältnis von Mensch und Tier wider. Christliche Ikonographie, wissenschaftliches Interesse, gesellschaftliche Vorstellungen, ökologische Fragen, kunstimmanente Entwicklungen oder einfach Freude an den Tieren lassen sich in den vielfältigen Tierdarstellungen finden. Freuen Sie sich auf Kunstgeschichte als Geschichte der Tierdarstellung.

Gunta Stölzl leitete die Webwerkstatt, Marianne Brandts silberne Teekanne ist ein gefragtes Sammlerstück, die Fotografin Lucia Moholy dokumentierte die Bauhauserfolge. Viele Studentinnen trugen mit ihrem Arbeiten zum Ruhm der Kunstschule bei. Trotzdem standen sie im Schatten ihrer männlichen Kollegen, mussten gegen Vorurteile kämpfen, wurden in die Webwerkstatt gedrängt und blieben in Dokumentationen unerwähnt. Erst heute würdigt man ihre Werke und entdeckt dabei spannende und berührende Lebensläufe.

München erlebte als mittelalterlicher Herzogssitz bzw. kurfürstliche, königliche und kaiserliche Residenzstadt eine rasante Entwicklung - davor lag das Dunkel der Vergangenheit. Ist das tatsächlich so? Wussten Sie, dass die älteste Münchnerin nicht die älteste Münchnerin ist, womit man sich vor 4000 Jahren in Sendling schmückte, und dass es schon in der Bronzezeit Heavy Metal in Schwabing gab? Dieser Vortrag versucht, das Schicksal des heutigen Stadtgebietes der Landeshauptstadt in den schriftlosen Jahrtausenden vor den Römern zu beleuchten. In Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Archäologischen Staatssammlung im Rahmen des Projekts Archäologie München Aktuelle Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie auf der Webseite des <a href ="https://www.blfd.bayern.de/blfd/veranstaltungen">Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege</a>

Mit Albrecht Dürer beginnt in Deutschland ein neues künstlerisches Zeitalter. Außerordentlich interessiert an seiner Umwelt, genau beobachtend und geprägt von großer Individualität, schuf er malerische und graphische Werke, die ihn schon zu Lebzeiten zu einem der einflussreichsten Künstler seiner Zeit machten. Aufgewachsen im humanistischen Nürnberg, seinen Horizont in Italien erweiternd und gesegnet mit fantastischer schöpferischer Kraft, kann er als "Universalmensch" im besten Sinne der Renaissance gesehen werden.

Die Anfänge der auf einer Hochebene gelegenen spanischen Hauptstadt gehen bis in das 9. Jahrhundert zurück. Im 16./17. Jahrhundert, dem "Madrid der Habsburger", entstanden stadtbildprägende Plätze wie die Plaza Mayor. Seit dem 19. Jahrhundert durchschneidet die Gran Via mit ihrer pompösen Architektur die Metropole. Altehrwürdige Museen wie der Prado, das Museum Reina Sofia, 2005 von Jean Nouvel umgebaut, oder das CaixaForum von Herzog & de Meuron bieten eine lebendige Kulturszene. Ein Ausflug führt uns ins maurisch-jüdisch-christliche Toledo.

1158 - München betritt die historische Bühne. Doch wie sah es zu dieser Zeit aus? Neue Ergebnisse hierzu erbrachten Ausgrabungen in der Hochbrückenstraße. Unter Planierungen für die Stadtbefestigung des 17. Jahrhunderts haben sich dort Siedlungsspuren der Stadtgründungszeit erhalten. Davon ausgehend soll der aktuelle Wissensstand zur Besiedlung Münchens im 12. Jahrhundert vorgestellt werden. Keramik und ihre Datierung spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. In Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Archäologischen Staatssammlung im Rahmen des Projekts Archäologie München Aktuelle Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie auf der Webseite des <a href ="https://www.blfd.bayern.de/blfd/veranstaltungen">Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege</a>

Die Archäologische Staatssammlung zählt zu den größten archäologischen Museen Deutschlands. Nach einer umfassenden Generalsanierung wird das Haus ab 2023/24 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein - und in neuem Glanz erstrahlen. Derzeit wird die Dauerausstellung neu erarbeitet, um künftigen Besucherinnen und Besuchern das Erlebnis Archäologie zeitgemäß zu vermitteln. Mit neuen Vermittlungsformaten soll die eigene Menschheitsgeschichte spannend erzählt werden. Prof. Dr. Rupert Gebhard, Direktor der Archäologischen Staatssammlung, erläutert, wie es gelingen kann, das Museum nach langer Bauphase zu einem Ort der Begegnung zu machen und die Archäologie in München und Bayern museal zu verankern.

Apulien ist bekannt für das Stauferkastell Castel del Monte und seine Trulli. Vor allem in Alberobello stehen die Rundhäuser mit ihren Steindächern, die an Zipfelmützen erinnern. Doch die Region hat weitaus mehr zu bieten: malerische Städte mit gewaltigen Kirchen wie Trani, Martina Franca, Locorotondo oder Ostuni. Zentrum des überbordenden Barocks ist Lecce. In der Basilika San Nicola in Bari liegen die Gebeine des Hl. Nikolaus von Myra. Ein Abstecher in die Basilikata, nach Matera mit ihren Höhlensiedlungen, den Sassi, ist ein Muss.

Blätter und Blüten umranken Kapitelle und Säulen, Marienfiguren sitzen in blühenden Gärten, Pfeiler der Kathedralen erinnern an Baumalleen... Angeregt durch wiederentdeckte Texte der Antike und die Lehren der Scholastiker, begannen die Künstler der Gotik die Natur als Schöpfung Gottes zu erkennen und diese Vorstellung in ihren Bildern und Bauwerken zu veranschaulichen. Mit ihren mit Leben erfüllten Werken bereiteten sie den Weg in die Neuzeit und zur naturwissenschaftlichen Forschung. Eine Veranstaltung zum Flower Power Festival München 2023

Die Wittelsbacher haben in ihrer Geschichte immer wieder ambitionierte und kunstkundige (Kunst-) Sammler hervorgebracht. Der Vortrag stellt die herausragenden Sammlungen aus München, Düsseldorf, Mannheim und Carlsberg vor und macht deutlich, welchen Einfluss die Sammeltätigkeit und die innovativen Zugänge der Sammler und ihrer Agenten, Kunstbeamten und Galeriedirektoren auf die Entwicklung des modernen Museums in Deutschland und Europa hatten.

1505 wird Michelangelo vom neugewählten Papst Julius II. nach Rom geholt. Er soll ein Freigrab des Papstes in zuvor nie gekannten Dimensionen im Petersdom errichten. Michelangelo war zu diesem Zeitpunkt 30 Jahre alt. Sein "David" und die berühmte "Pietà" im Petersdom hatten ihn schon weltberühmt gemacht. Der Vortrag gibt einen Überblick über das bildhauerische Werk Michelangelos und seine neuartige Schaffensweise.

Die Villa Stuck als Künstlerhaus ist das schönste Kunstwerk des Künstlerfürsten Franz von Stuck. In ihr vollendet sich sein Streben nach einer Vereinigung aller Künste. Sie repräsentiert seinen Erfolg und war gleichzeitig die wesentliche Inspirationsquelle seines Schaffens. Welche inspirierenden Künstlerhäuser gibt es noch, auch auf anderen Kontinenten? Die Vernetzung der Künstler*innen vollzog sich in Ausstellungsbeteiligungen, Reisen und mittels neuer, exzellenter Kunstzeitschriften. Das Künstlerhaus als Gesamtkunstwerk beschritt neue Wege als Ausdruck der jeweiligen Persönlichkeiten und ihres Stils. Vor diesem Hintergrund begeben wir uns auf eine spannende Reise zu den Atelierwohnhäusern von Claude Monet nach Giverny, Georgia O'Keeffe in New Mexico, Jacques Majorelle in Marokko und anderen. In Kooperation mit dem Museum Villa Stuck

1508 bekam Michelangelo von Julius II. den Auftrag, die Decke der Sixtinischen Kapelle auszumalen. Michelangelo nahm den Auftrag höchst ungern an. Die vierjährige Arbeit bedeutete für ihn eine unerhörte Anstrengung. Das Ergebnis waren allerdings Fresken, die schon in der Zeit als etwas Unerhörtes und Überwältigendes wahrgenommen wurden. Neben den Deckenmalereien der Sixtina wird im Vortrag das malerische Schaffen Michelangelos vorgestellt.

Die mächtige Umayyaden-Moschee vom Anfang des 8. Jahrhunderts, mit Außenmauern eines antiken Heiligtums, ist eine der ältesten und bedeutendsten Moscheen der Welt. Sie ist von herausragender Schönheit. Besonders prachtvoll sind die Mosaiken byzantinischer Baumeister - wie etwa in den Arkadengängen, wo das Paradies mit 22 Grüntönen für das Laub der Bäume und mit einem goldenen Himmel dargestellt ist. Der Vortrag veranschaulicht, mit welchen baulichen und gestalterischen Mitteln der Bau den Menschen die Vorstellung vom Paradies nahebringt.

Tiere waren stets enge Gefährten der kulturellen Entwicklung des vorgeschichtlichen Menschen, sei es als Jagdbeute, Haus- oder Nutztiere. Dieses enge Verhältnis spiegelt sich auch im vorgeschichtlichen Kunstschaffen wider. Immer wieder erhaschen wir kurze Einblicke auf verschiedenste Aspekte dieser Beziehung, sei es in der Höhlenmalerei der eiszeitlichen Nomaden oder den Tierstatuetten der ersten Ackerbauern in Europa. Spätestens seit der Bronzezeit lassen sich Tiere auch im kultischen und später auch im ornamentalen Zusammenhang benennen.

Die heutige Museumsinsel entwickelte sich vom Sumpfland, Binnenhafen und Schlossgarten zur Kulturinsel. Während der hundertjährigen Bauzeit wurden fünf Museen, vom Alten Museum bis zum Pergamonmuseum, geschaffen. Das Preußenschloss wurde nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg beseitigt. In der DDR entstand hier der "Palast der Republik". Ab 2012 folgte der "Wiederaufbau" des Stadtschlosses als Humboldt Forum. Die Architekturhistorikerin Dr. Kaija Voss erläutert die Geschichte des Ortes und seine Neuinterpretation durch den Architekten Franco Stella.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts veränderte sich die gesamte Welt in rasendem Tempo: Entsprechend schnell und grundlegend veränderten sich auch die Künste. Es entstand eine Flut von neuen Stilen und künstlerischen Ansätzen. So wie man die sich verändernde Welt als unerhört neuartig empfand, so gab es auch in allen Künsten radikale neuartige Lösungen: Die Grenzen der traditionellen künstlerischen Gattungen wurden gesprengt und das Verständnis dessen, was Kunst sei, änderte sich vollständig.

Seit 2021 ist die historische Mitte Berlins neu erlebbar: einst Hauptresidenz der brandenburgisch-preußischen Landesherren und Hauptwerk des norddeutschen Barock; heute Sitz des Humboldt Forums zur Vermittlung des geistigen Erbes von Alexander und Wilhelm von Humboldt. Die Kunsthistorikerin Dr. Diana Fleischer hat an den Staatlichen Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz gearbeitet und sich dabei mit der Geschichte des Baus, seiner heutigen Nutzung und der Frage nach dem kolonialen Erbe auseinandergesetzt.

Michelangelo war sowohl in Florenz als auch in Rom als Architekt tätig und gestaltete unter anderem das Kapitol in Rom neu. Bereits siebzigjährig wird ihm Mitte des 16. Jahrhunderts die Bauleitung der Peterskirche übertragen, eines der größten und wichtigsten Bauten dieser Zeit. Wie bei seinen anderen Aufträgen gelang es ihm auch hier, ein in Umfang und Aufgabenstellung einzigartiges Projekt nicht nur zu bewältigen, sondern auch neu zu fassen.

Die Schönheit des mit feinsinniger Meisterschaft gestalteten, in einem "Paradiesgarten" gelegenen Architekturensembles veranschaulicht tiefste Überzeugungen islamischer Frömmigkeit. Der Kunsthistoriker Volker Hennig erläutert die Entstehungsgeschichte und die Bedeutung des Bauwerks. Seine detaillierten Aufnahmen veranschaulichen die unvergleichliche Schönheit des grandiosen Monuments im Laufe der Tageszeiten.