Die Erderwärmung ebenso wie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus unsicheren Quellen und Autokratien erfordern eine drastische Abkehr von "schmutzigen" Energieträgern. "Nur" mit den Erneuerbaren wird das realistischerweise nicht gehen. Wir brauchen einen anderen Umgang mit Energie, weniger verschwenderisch, effizienter, bewusster und verantwortungsvoller gegenüber den nachfolgenden Generationen. Das Seminar bietet umfassendere Hintergrundinformationen, als dies in der alltäglichen medialen Berichterstattung geleistet werden kann.

Wie erklärt man Kindern am besten den Sinn des Lebens? Wer diesen verstehen will, sollte sich als Erstes an den Unsinn machen! Denn das Rezept lautet, erst das Gegenteil von dem zu verstehen, was man eigentlich verstehen will. Und so beginnt das Seminar bei dem, was Kindern am meisten Freude bereitet - dem Unsinn. Die vorgestellten Wortspiele, Kinderreime und weiterer leicht umzusetzender Schabernack macht nicht nur Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß, sondern führt spielend in die Kunst des Philosophierens ein.

Ob physisches oder moralisches Übel, Mangel, Krieg oder vorsätzlicher Gewaltakt: Das "Böse" scheint uns und unser Leben zu prägen. Zugleich macht die Unterscheidung zwischen Gut und Böse den Menschen besonders. Das erkannten auch die Autoren der Bibel und so wird im Alten wie Neuen Testament das Böse unterschiedlich beschrieben. Im Seminar werden Denkarten des Bösen mit exemplarischen Texten der Bibel vorgestellt und diskutiert. Wir wagen einen Blick auf die Frage, wie das Böse heute theologisch betrachtet wird.

Freundschaften prägen unser Leben: von der Gastfreundschaft über freundschaftliche Beziehungen zwischen Verwandten oder Nachbarn bis hin zu tiefen Lebensfreundschaften. Aristoteles beschreibt, aus welchen Gründen sie entstehen und enden, beleuchtet das oft schwierige Verhältnis von Freundschaft und Gerechtigkeit und fragt nach der Bedeutung von Freundinnen und Freunden für ein glückliches Leben. Und er zeigt auf, dass alle wirklichen Freundschaften letztlich auf einer zutiefst natürlichen Freundschaft zu sich selbst beruhen. Das Thema wird im offenen Gespräch vertieft.

Früher übersehen, gerät Indien zunehmend in den Fokus der Globalpolitik. Wo steht Indien bei der Formierung der neuen Machtblöcke? Warum sind Indien und Russland so eng verbunden, warum Indien und Israel? Was ist das Verhältnis zu China, zu Pakistan und zum Westen, welche Rolle spielt Indien in der Shanghai Cooperation Organisation? Und wie konnte Indien die G20-Präsidentschaft prägen? Das Seminar stellt Indiens neue Rolle in der Welt, aber auch seine Theorie und Praxis der Außenpolitik dar.

Kein politisches Interesse zu haben ist ein Luxus, der nur im Frieden möglich ist. Für Hannah Arendt war politisches Desinteresse spätestens ab 1933 nicht mehr möglich. In einem Interview bezieht sie sich auf den Reichstagsbrand und die darauffolgenden Verhaftungen: "Dies war für mich ein unmittelbarer Schock, und von dem Moment an habe ich mich verantwortlich gefühlt." Auch heute erleben wir Krieg und Krisen und spüren unsere Verantwortung. Aber was ist das eigentlich, Tätig-Sein? Das Seminar folgt dieser Frage anhand Arendts Werk insbesondere auch durch eigenständige Lektüre.

Seit die Menschheit zu abstraktem Denken fähig ist, bewegen sie Fragen wie: "Woher kommt die Welt? Woher kommen wir? Was macht uns aus? Wohin geht die Welt?" Die Fragen nach dem Ursprung und Sinn des Lebens, nach dem Wesen des Menschen und seiner Moral waren lange die Domäne von Religion und Philosophie. Doch schon der Physiker C.P. Snow forderte, dass die großen Themen der Menschheit im Dialog der Wissenschaften beantwortet werden sollten. Der Psychologe Robert Bögle, die Physikerin Dr. Christine Botzler und die Literaturwissenschaftlerin Nathalie Jacobsen stellen sich gemeinsam dieser Herausforderung.

Muss der technische Fortschritt unter eine ethischen Beurteilung gestellt werden? Greifen neue Techniken in die Würde des Menschen ein? Brauchen wir einen gesellschaftlichen Diskurs und eine demokratische Kontrolle, die der "Technik auf die Finger schaut" (Günther Anders)? Namhafte Philosophen haben unterschiedliche Sichtweisen zur Rolle der Technik entwickelt: "das Prinzip Hoffnung" (Ernst Bloch), "das Prinzip Verantwortung" (Hans Jonas) bis hin zur Verzweiflung (Günther Anders). Im Seminar werden die Positionen vorgestellt und diskutiert.

Philosophische Fragestellungen verändern und wiederholen sich in variierter Form. Aber von Anfang an ging es in den verschiedensten Epochen der Philosophie um das richtige Erkennen und Handeln. Um heutige Entwicklungsprozesse - unsere eigenen Denkmuster und globale kulturelle Ungleichzeitigkeiten - besser zu verstehen, wird uns ein ausgewählter Gang durch die Philosophiegeschichte hilfreich sein. Denn nur ein Rückblick als begriffene Herkunft eröffnet eine denk-würdige Zukunft.

Das Seminar beschäftigt sich mit Platon als einem der Gründerväter europäischer Philosophie. Nahezu alle wichtigen Fragen der neuzeitlichen Philosophie, von Metaphysik/Ontologie und Erkenntnistheorie bis hin zu Ethik und Politik, wurden bereits in den Dialogen Platons formuliert oder vorformuliert. In Vortrag und gemeinsamer Lektüre erschließen wir zentrale Abschnitte aus den platonischen Dialogen.

Die Ethik erzeugt moralische Vorschriften, die das menschliche Handeln orientieren sollen. Zusätzlich wird aber auch Macht benötigt: Man muss das Gute nicht nur kennen, sondern auch tun können. Das Erlangen und Aufrechterhalten von Macht mag aber gerade Handlungen erfordern, die der Moral widersprechen. Gibt es eine Ethik, die auch die Macht umfasst, ermöglicht und zugleich bindet? Und was ist diese "Macht", die solche moralischen Probleme erzeugt? Dies diskutieren wir anhand klassischer philosophischer und sozialwissenschaftlicher Theorien und aktueller Beispiele.

Kant gilt als Vollender der Aufklärung und Begründer des Deutschen Idealismus. Für die Philosophie der Gegenwart ist das Denken Kants immer noch ein maßgeblicher Orientierungspunkt. Anlässlich seines 300. Geburtstages erläutern und diskutieren wir seine Gedanken zu Ethik und Politik. Und wir betrachten, wie sie von zeitgenössischen Denkern wie John Rawls und Jürgen Habermas aufgenommen und weiterentwickelt wurden.

Recht ist nicht Gerechtigkeit. Gesetze gibt es in der Tyrannis massenhaft, Gerechtigkeit nur in der Demokratie. Blutrache, feudales Besitzrecht konkurriert mit dem Eigentumsrecht. Von Sokrates bis Hegel steht das Kulturrecht, aus der griechischen Polis, gegen die Idee des Naturrechtes (Platon bis Hobbes). Wo steht Rawls "Theorie der Gerechtigkeit"? Ist seine Idee vom "Schleier des Nichtwissens" eine sokratische Idee? Wie kann die demokratische Gerechtigkeit in Zeiten des Krieges weiterentwickelt werden?

Das Seminar thematisiert das Lebenswerk des Physikers und Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker sowie seine Vision einer einheitlichen Beschreibung der Natur auf Basis physikalischer Gesetzmäßigkeiten. Er galt als ein "Universalgelehrter des 20. Jahrhunderts": Denn von Weizsäcker verstand es in einzigartiger Weise, naturwissenschaftliche und philosophische Erkenntnisse in umfassende gedankliche Zusammenhänge zu stellen. Neuere Entwicklungen der physikalischen Grundlagenforschung werden beleuchtet, die mit dem Thema in Zusammenhang stehen.