Menschliche Gemeinschaften bedürfen gemeinsamer Ziele, um die Solidarität ihrer Mitglieder zu aktivieren und einen inneren Zusammenhalt herzustellen; ein zentrales Ziel lautet: Gemeinwohl. Zwar differenziert das Grundgesetz die Bedeutung des Gemeinwohls nicht aus, doch finden sich im Verfassungstext an drei Stellen umfangreiche Zielvorstellungen. Kann die Förderung des Gemeinwohls damit als umfassendstes Ziel der Politik bezeichnet werden? Als gemeinsamer Nenner aller politischen Anstrengungen?

Menschliche Gemeinschaften bedürfen gemeinsamer Ziele, um die Solidarität ihrer Mitglieder zu aktivieren und einen inneren Zusammenhalt herzustellen; ein zentrales Ziel lautet: Gemeinwohl. Zwar differenziert das Grundgesetz die Bedeutung des Gemeinwohls nicht aus, doch finden sich im Verfassungstext an drei Stellen umfangreiche Zielvorstellungen. Kann die Förderung des Gemeinwohls damit als umfassendstes Ziel der Politik bezeichnet werden? Als gemeinsamer Nenner aller politischen Anstrengungen?

Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien - seit Jahren warten diese Länder darauf, von der Europäischen Union zu Beitrittskandidaten erklärt zu werden. Es sind Staaten, die teils untereinander verfeindet sind, Konflikte mit einzelnen EU-Mitgliedstaaten haben oder einen pro-russischen Kurs verfolgen. René Schlee, Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Nordmazedonien und Kosovo, gibt Einblick in die vielfältigen Konfliktlinien der Region - zeigt aber auch, welch fatale Wirkung Brüssels Zögern hat.

Die Idee des Sozialismus erlebt gegenwärtig ein Comeback. Vor dem Hintergrund der multiplen Krisen des demokratischen Kapitalismus gewinnt der Gedanke an Attraktivität, dass unser Wirtschaftsleben ohne Privateigentum an Produktionsmitteln, Wettbewerb und Profitmaximierung auskommen könnte. Gleichzeitig sind die Kritiker des Sozialismus keineswegs verstummt. Konservative und Liberale verweisen weiterhin auf die Gefahr übermächtiger Staaten, die egoistische Natur des Menschen und die wirtschaftliche Ineffizienz zentraler Planung. Gibt es eine Version des Sozialismus, die eine wünschenswerte und machbare Alternative sowohl zum Kapitalismus als auch zu bekannten Versionen des Staatssozialismus bietet? Im Rahmen der Reihe "Nachgefragt - Ethikgespräche an der LMU"

Alltagsdiskriminierung begegnet uns überall: im Bus, beim Einkauf, in Behörden, in der Schule. Oft verdeckt, doch häufig auch ganz offensichtlich. Vorurteile wirken bewusst, und sehr oft auch unbewusst. Der Workshop mit JUNO ist für alle offen und lädt dazu ein, die eigene Haltung - als Einzelne*r und als Gesellschaft - zu hinterfragen und miteinander ins Gespräch zu kommen: über Voreingenommenheit, den Umgang mit Vielfalt und Diskriminierung. Zusammen können alternative Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten entwickelt und ausprobiert werden.

Platon beginnt sein Hauptwerk "Politeia" mit der Frage, ob ein tyrannischer Herrscher, der ohne Rücksicht auf andere seinen eigenen Willen als vermeintliche Gerechtigkeit durchsetzen kann, zugleich sein Glück findet, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Im neunten Buch der Politeia gibt Platon die Antwort. Herrschaft und das daraus resultierende Glück ist nicht Ergebnis ungezügelter Macht, sondern besteht in der Fähigkeit der Seele zur Selbstbeherrschung und Selbsterziehung. Dabei schildert er den Lebensweg eines Tyrannen von der "Herrlichkeit der Macht" bis zum psychischen und physischen Untergang. Diese Analyse Platons hat seit der Antike (leider) viele konkrete Beispiele gefunden und nichts von ihrer politischen Eindringlichkeit eingebüßt.

Armut und Reichtum sind zwei Seiten einer Medaille, sie sind Ausdruck sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit. Im Gespräch mit Alt-Oberbürgermeister Christian Ude erläutert der Sozialwissenschaftler Christoph Butterwegge die sozioökonomische Spaltung Deutschlands, die sich - bedingt durch die Pandemie sowie den Ukrainekrieg und seine Folgen - weiter zuspitzt. Seine These: "Reichtum gebiert Ungleichheit." Die soziale Abwärtsspirale schadet dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und stellt eine Gefahr für die Demokratie dar. Tiefgreifende Reformen wären nötig, um allen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Prof. Dr. Christoph Butterwegge hat von 1998 bis 2016 Politikwissenschaft an der Universität zu Köln gelehrt. Zuletzt sind von ihm die Bücher "Ungleichheit in der Klassengesellschaft" sowie "Die polarisierende Pandemie. Deutschland nach Corona" erschienen.

Doch wie sieht sie konkret aus? Die Regionalgruppe München des Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V. lädt Interessierte ein, Beispiele für gemeinwohlorientiertes Wirtschaften in München auf einem Stadtrundgang kennenzulernen. Während des rund vierstündigen Rundgangs zu Fuß und mit dem MVV besuchen Sie einige Gemeinwohl-Unternehmen. Dabei erhalten Sie Einblick, wie diese trotz - oder gerade wegen ihres ethischen Handelns erfolgreich sind. Sie werden sehen: Es gibt Alternativen zum bestehenden Wirtschaftssystem. Am 14. Juli sind diese spannenden Unternehmen mit dabei*: Oh la laqua - Für Wasser mit Geschmack München kocht! Event- & Kochlocation im Münchner Westend Forstory - Filmagentur für Nachhaltigkeit & Storytelling. *Änderungen vorbehalten

Wie lässt sich eine gerechte Gesellschaft unter den Bedingungen der Moderne erhalten und weiterentwickeln? Wie ist der Kerngedanke der Demokratie (Menschenrechte, Rechtstaatlichkeit und Solidarität) als politische Form mit dem Prinzip der Aufklärung (Mündigkeit, Bildung und Selbstverantwortung) vermittelbar? Unter diesen Grundfragen steht die intellektuelle Tätigkeit von Jürgen Habermas seit den 1950er Jahren. Es ist nicht zu hoch gegriffen, wenn wir ihn als den philosophischen Diagnostiker und politischen Therapeuten der Bundesrepublik Deutschland über sieben Jahrzehnte hinweg bezeichnen. Das Ziel, das ihm dabei vorschwebte - eine weltoffene, lebendige bürgerliche Kultur - ist immer auch das Ziel der Volkshochschulbewegung gewesen. In seinem letzten Buch "Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit und die deliberative Politik" möchte er uns nicht nur von der Idee einer gelebten Demokratie überzeugen, sondern aufzeigen, was wir alles verlieren, wenn wir nur noch den Imperativen der Macht, des Geldes und der virtuellen Kommunikation folgen.

Der Soziologe Stuart Hall (1932-2014) sieht Nationen beziehungsweise nationale Kulturen als überholt an; vor allem die Globalisierung unterstützt ihm zufolge die "Abschwächung" der Nationen und der nationalen Identität. Andere Intellektuelle wie der Politikwissenschaftler Benedict Anderson (1936-2015) verstehen Nation als "eine imaginierte politische Gemeinschaft". Was ist nun nationale Identität und welche Rolle spielt sie aktuell? Nach einem einführenden Vortrag sind Sie zur Diskussion über das Thema eingeladen.

Die Demokratie als Regierungs- und Lebensform ist bedroht. In der Sommerakademie beschäftigen wir uns mit der Geschichte der modernen Demokratie, fragen nach Voraussetzungen und Bedingungen für die Ausbreitung, aber auch für den Niedergang demokratischer Regierungssysteme. Wir erörtern verschiedene Demokratie-Modelle und setzen uns mit Auslösern und Ursachen der gegenwärtigen Krise auseinander. Abschließend werden einige neuere Reformvorschläge diskutiert, welche die Demokratie "zukunftsfähig" machen könnten.

Sind reale Machtfaktoren wie Atombomben und Kapital für die Zukunft des Friedens zuständig, oder sind letzte Entscheidungen des Krieges auch vom lebendigen kulturellen Wissen, von der Kostbarkeit des friedlichen Zusammenlebens, somit von den jeweiligen Staatsbürgerinnen und -bürgern, abhängig? Dieser großen Frage gehen wir im Vortrag mit philosophisch geschultem Blick nach und versuchen an unserer gegenwärtigen Zeit geschulte Antwortwege zu formulieren.