Die Passion Jesu ist theologisch wie kunsthistorisch ein Thema von enormer Dichte und Vielfalt. Bildliche Darstellungen des Kreuzestodes Jesu und des Auferstandenen enthalten theologische Sinnspitzen, die uns auch heute noch einen neuen Blick auf diese zentrale Glaubenserzählung schenken können. Wir betrachten gemeinsam mit einer Kunsthistorikerin und einem Theologen bedeutende Werke und erörtern an diesen die verschiedenen Sichtweisen auf das abgebildete Geschehen.

Spirituelle Menschen sind Menschen, die eine enge Beziehung zu Gott pflegen? Nicht unbedingt! Denn es gibt auch Atheist*innen, die von sich behaupten, spirituell zu sein, z. B. religiöse Naturalisten. Diese sind überzeugt, dass es weder einen transzendenten Gott gibt, noch dass es ihn braucht. An die Stelle Gottes tritt für sie die Natur. Diese ist Quelle und Heimat des Lebens. Daher sei es nur angemessen, der Natur für ihre Existenz zu danken und ihre Werke zu bewundern. Aber was taugt eine Religion der Natur? Stellt sie eine ernstzunehmende Alternative zu den traditionellen Religionen dar?

Seit fast 2000 Jahren strömen Christinnen und Christen nach Jerusalem, um dort zu erfahren, was Ostern bedeuten kann. Zahlreiche christliche Erinnerungsorte verteilen sich über die Altstadt und versuchen, die Stationen der letzten Woche im Leben des Jesus von Nazareth begehbar zu machen. Dass die Stätten über die Zeit hinweg beliebtes Pilgerziel waren, davon zeugen die vielen Berichte und archäologischen Relikte aus römischer Zeit bis in die Gegenwart. Der Online-Vortrag möchte auf ungewöhnliche Weise auf die Karwoche einstimmen, indem wir uns gedanklich sowie durch Bilder unterstützt an diese Erinnerungsorte der Jerusalemer Altstadt begeben und ihrer Geschichte und Bedeutung nachgehen.

Der Talmud ist neben der Tora, den fünf Büchern Mose, die wichtigste Schrift für die Lebensordnung der jüdischen Religion. Die Halacha stellt eine Sammlung von Rechtsentscheiden dar, wobei zu einer Frage häufig unterschiedliche Lösungen festgehalten sind. Die zweite Gruppe, die Haggada, besteht aus beispielhaften Geschichten, aus denen Antworten auf die Fragen hervorgehen. Den Talmud kann man als eine permanente Diskussion unter den jüdischen Gelehrten durch die Jahrhunderte ansehen. Im Vortrag stellen wir Ihnen das Werk und seine Inhalte näher vor.

In vielen frühen Erzählungen der Menschen tauchen Tiere als kraftvolle Gestalter der Welt auf. Auch Mischwesen (teils in Menschen-, teils in Tiergestalt) bevölkern die Mythen. Wir wollen diese wirkungsreichen und starken Bilder an Beispielen der Mythologie Ägyptens und Germaniens besser verstehen und fragen, wie sie religionswissenschaftlich und auch psychologisch zu deuten sind.

Die auf den ersten Blick triviale Frage "Kommt mein Haustier auch in den Himmel?" ist tiefschürfender, als man meinen könnte: Sie betrifft nicht nur die Vorstellung eines Wiedersehens mit dem geliebten Vierbeiner, sondern es geht im Kern um die Frage, ob Tiere teilhaben können an Heilsversprechen, die Religionen an Menschen richten. Sind diese Heilsaussagen exklusiv oder binden sie alle Lebewesen oder gar die ganze Schöpfung mit ein? Das interreligiös besetzte Podium diskutiert das grundsätzliche Verständnis der Religionen von einem "Danach" anhand der Frage nach dem Schicksal der Tiere nach dem Tod: - Prof. Dr. Bertram Stubenrauch, Theologe, LMU München - PD Dr. Renate Syed, Indologin, LMU München - Sarah Virgi, Expertin für Islamische Philosophie, LMU München Moderation: Dr. Robert Mucha, MVHS Im Rahmen der Nymphenburger Gespräche und in Kooperation mit der Ev. Stadtakademie München

Viele Völker haben Erzählungen von den Anfängen der Welt und des Menschen. Wir wollen uns die der Germanen und der Babylonier ansehen und mit den aus der Bibel bekannten Erzählungen vergleichen. Besonders aufschlussreich ist, welche Rolle dabei den Menschen als Herrscher über die Tiere in der Luft, im Wasser und auf der Erde zugewiesen wird.

Luke Skywalker als Messiasfigur? Nicht weit hergeholt, wenn man die Saga mit den alt- und neutestamentlichen Texten in Beziehung setzt. Die vielfältigen Bezüge lassen sich archetypisch und medial herausarbeiten und bieten spannende neue Blickwinkel für beides: Bibel und Kultfilm-Saga. Der Bibelwissenschaftler Prof. Dr. Simone Paganini stellt in einem Impulsvortrag und bei einer Podiumsdiskussion dar, wie die biblischen Texte und die große Saga von George Lucas miteinander korrespondieren, welche Themen aufgegriffen werden und welche Personen bzw. Rollen verblüffende Parallelen aufweisen. Neben inhaltlichen warten auch noch weitere Überraschungen auf Sie. Unser Gast verfasste zusammen mit seiner Frau Claudia Paganini das Buch "Im Namen des Vaters, des Sohnes und der Macht. Star Wars und die Bibel", das 2022 im Herder-Verlag erschienen ist. In Kooperation mit dem Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft (zem::dg)

Maria ist nicht nur in der Theologie eine schillernde Gestalt - auch die Kunst nahm sich ihrer an, und so wurden zahlreiche unterschiedliche Marienbildnisse von Künstler*innen aller Epochen geschaffen. Wir wollen die Geschichten dahinter und die Kunstwerke selbst einordnen und kommentieren mit der fachlichen Expertise einer Kunsthistorikerin und eines Theologen. Auf diese Weise wird die Botschaft der alten Bilder neu erlebbar.

Seit dem Auftreten Jesu von Nazareth entspann sich eine Bewegung, die rasant wuchs und der noch heute als größter Glaubensgemeinschaft ein Drittel der Weltbevölkerung anhängt. Die Geschichte des Christentums ist eine Geschichte von Verfolgung und Leid, aber auch von Macht und Prunk. Der Theologe Robert Mucha zeichnet die großen Entwicklungslinien und Wendepunkte der Kirchengeschichte nach, die das Verständnis der Gegenwart erhellen helfen.

Seit dem Auftreten Jesu von Nazareth entspann sich eine Bewegung, die rasant wuchs und der noch heute als größter Glaubensgemeinschaft ein Drittel der Weltbevölkerung anhängt. Die Geschichte des Christentums ist eine Geschichte von Verfolgung und Leid, aber auch von Macht und Prunk. Der Theologe Robert Mucha zeichnet die großen Entwicklungslinien und Wendepunkte der Kirchengeschichte nach, die das Verständnis der Gegenwart erhellen helfen.

Der Hinduismus gilt den meisten Nicht-Hindus als schwer verständlich, ja eigenartig. Das kommt daher, weil er sich von den abrahamitischen Religionen fundamental unterscheidet und sich mit dem Instrumentarium der westlichen Religionswissenschaft kaum erklären lässt. Der Vortrag möchte die wohl älteste noch existierende Religion der Welt in ihrer Vielfalt und Eigenart darstellen und ihre Grundkonzepte vorstellen, so die Wiedergeburt und das Karman, aber auch das komplexe Gottesbild des Hinduismus, der als einzige Weltreligion mächtige Göttinnen kennt.

Überall und zu allen Zeiten hat es Überschwemmungen gegeben. Hat eine besonders starke Naturkatastrophe vielleicht die biblischen Autoren zur Erzählung über die Arche Noah inspiriert? Wie ist diese Geschichte zu verstehen und welche archäologischen Hinweise lassen sich zur Beantwortung hinzuziehen? Wir kommen der Arche auf die Spur und tun das, indem wir auch Flut-Erzählungen aus Mesopotamien und Griechenland lesen und mit dem Text aus der Bibel vergleichen.

Tiere sind Mitgeschöpfe. Bernd Kappes, Studienleiter an der Evangelischen Akademie Hofgeismar und Mitglied im Kuratorium des Instituts für Theologische Zoologie in Münster, vollzieht einen Perspektivwechsel: "Unser Verhältnis zu den Tieren? Respekt und Gerechtigkeit. Darum geht es. Und daran mangelt es." Was bedeutet das aber konkret für unseren Umgang mit Tieren? Haben sie so etwas wie eine Seele? Und sollte der Mensch Beherrscher und Nutzer der Geschöpfe sein oder sich eher partnerschaftlich und mit Fürsorge um sie kümmern – oder ist beides richtig und wichtig? Im Vortrag werden theologische, naturwissenschaftliche und ethische Argumente für einen anderen Umgang mit den Tieren entfaltet und es wird gezeigt, wie sich die Sichtweisen in den letzten Jahren gewandelt haben.

Die Lebensgeschichte Buddhas ist allgemein bekannt - durch berühmte Verfilmungen, popularisierte Nacherzählungen oder Ballettaufführungen. Buddha selbst sprach über sein Leben und seine Schüler schrieben es nieder. Doch später entstanden viele Legenden und märchenhafte Erzählungen um Buddhas Leben herum, wie z.B. das Werk des altindischen Autors Ashvaghosha. Der Kern blieb jedoch gleich: eine Geschichte über Freude, Liebe, Erkenntnis, Leiden, Versuchung und ersehnte Erlösung. Diese große Geschichte wird im Vortrag dargestellt.

Das hebräische Wort Kabbala bedeutet "Überlieferung". Sprachliche Schwierigkeiten und eine besondere Deutungsmethode haben der Kabbala das Attribut einer Geheimlehre eingebracht. Als Mystik wurde sie indes verstanden, weil der "tiefe Blick" in die Tora einen tiefen Blick in die Seele des Menschen und in seine Beziehung zur Schöpfung vermittelt. Lernen Sie diese mystische Deutung der biblischen Schriften im Vortrag näher kennen!

Im Judentum und Islam ist der Genuss von Tieren Regeln unterworfen, die nicht nur die Frage nach dem "Ob" eines Fleischgenusses aufkommen lässt, sondern insbesondere auch nach dem "Wie" der Fleischgewinnung. Denn koscheres Fleisch und auch Halal-Qualität unterliegen Regelungen, die die Schlachtung betreffen und die mit heutigen Standards der Erzeugung nicht leicht konform gehen. Wir fragen in dieser Veranstaltung bei Vertreter*innen der beiden Religionsgemeinschaften nach, was koscher und halal bedeutet, was dadurch bezweckt wird und wie sich die Produktion von der herkömmlichen unterscheidet. Nach einem Impulsvortrag diskutieren wir gemeinsam auf einem interreligiös besetzten Podium: - Isabel Schatzschneider, FAU Nürnberg - Chaim Frank, Mitglied der Israelitischen Kultusgemeinde München/Oberbayern Moderation: Dr. Robert Mucha, MVHS In Kooperation mit dem muslimischen Bildungswerk Bayern (München)

Tieropfer wurden weltweit in verschiedenen Kulturen und Religionen praktiziert. In der Antike wird das Tieropfer bereits bei Homer erwähnt, im alten Rom gab es das berühmte Pferdopfer an den Gott Mars, und sowohl in der griechischen als auch römischen Kunst gibt es zahlreiche Opferungsszenen, die das rituelle Töten der Tiere belegen. Was hat es damit auf sich? Welche Idee steckt dahinter und wie entwickelte sich das "Opfern" weiter?

An die Stelle von Dialekten tritt immer mehr eine im ganzen Land geschätzte Aussprache, die unter dem Begriff "Hochdeutsch" firmiert. Dabei ist Hochdeutsch eigentlich das Deutsch, das in den "höheren" Teilen Deutschlands, also im Süden, gesprochen wurde und wird. Wieso aber können sich dann gerade die Norddeutschen für ihr astreines Hochdeutsch rühmen? Sie haben es von Luther und seiner Bibelübersetzung in "sein" Deutsch gelernt! Der Vortrag möchte diese Entwicklung aufzeigen und aufdecken, wie die Lutherbibel unsere Sprache zum Exportschlager für alle "Niederdeutschen" im Norden gemacht hat und wie die Übersetzungskünste Luthers auch das moderne Deutsch noch prägen.

Noch in der heutigen Zeit spielt das Tieropfer in diversen lokalen hinduistischen Traditionen eine wichtige Rolle. Dabei werden die Tieropfer meist in Verbindung mit verschiedenen weiblichen Gottheiten gebracht, deren Schutzpotenzial und Wirksamkeit gegen das Böse durch die Opferung eines Tieres erhört werden sollen. Aber auch die alten indischen Texte erwähnen das Tieropfer, wie z.B. das berühmte Opfer eines Pferdes.