Erich Maria Remarque ist zweifellos ein Schwergewicht in der Literatur des 20. Jahrhunderts. In seinen stilistisch eleganten und emotional packenden Romanen spannt er einen weiten Bogen der deutschen Geschichte vom Ersten Weltkrieg bis in die späten 1940er Jahre. Dabei ist er immer politisch: Die Orientierungslosigkeit der Soldaten nach 1918 beschäftigt ihn ebenso wie das Schicksal der Emigranten in den USA oder in Paris nach 1933. In sechs Kapiteln nähern wir uns diesem Großen der Literatur an: - Der Dandy als Sportreporter, der Emigrant und Marlene Dietrich: Spuren einer Biografie (14. Juni 2023) - "Im Westen nichts Neues" (21. Juni 2023) - "Drei Kameraden" (28. Juni 2023) - "Arc de Triomphe" (5. Juli 2023) - "Die Nacht von Lissabon" (12. Juli 2023) - "Schatten im Paradies" (19. Juli 2023)

Als einer der virtuosesten Erzähler der deutschen Gegenwartsliteratur vereint Bodo Kirchhoff scheinbar mühelos unterschiedlichste Positionen: ironisches Spiel mit literarischen Klischees und zugleich subtilste psychologische Reflexion, Schilderung zeitloser menschlicher Empfindungen und aktuelle Zeitdiagnose. Sein umfangreiches Werk dreht sich um einen Themenkomplex: Liebe, Begehren, Sexualität und Familie. Wie lässt sich für diese intimen Erfahrungen eine angemessene Sprache finden?

Wir erkunden das literarische Areal zwischen Ostsee und Schwarzem Meer und gehen der Frage nach, wie sich unter den kommunistischen Diktaturen die Literatur entfalten konnte. Welche verdeckte Kritik war möglich, konnte die Zensur überspielt werden? Nach 1990 waren trotz aller Euphorie die traumatischen Erinnerungen an eine brutal agierende Staatsmacht ebenso dominant wie neue Hoffnungen auf Freiheit und individuelles Glück. - Andrzej Stasiuk: "Mein Europa" (22. Juni 2023) - Vaclav Havel: "Fernverhör" (29. Juni 2023) - Imre Kertesz: "Liquidation" (6. Juli 2023) - Herta Müller: "Herztier" (13. Juli 2023) - Ismael Kadare: "Das verflixte Jahr" (20. Juli 2023) - Alexander Solschenizyn: "Im Interesse der Sache" (27. Juli 2023)

Sie suchen nach Rezepten für Adler, Zitterrochen, Zebu und Fuchslunge? Das und vieles mehr haben die Autoren Tobias Roth und Moritz Rauchhaus in ihrer Wunderkammer der exzentrischen Küche versammelt und bewiesen, dass nichts unbeständiger ist als der Geschmack und nichts menschlicher als der Exzess. Erleben Sie Hoch- und Tiefpunkte der Feinschmeckerei, literarische Kleinode, Festbeschreibungen, praktische Hinweise und unmögliche Forderungen, Gelehrtes und Abgedrehtes, groteske Gastereien, Rezepte, Listen und Glossare. Eine kulinarische Buchpräsentation im Einstein 28.

Es gibt Bücher, die von der Kritik bejubelt und vom Publikum verschlungen werden. Und es gibt Bücher, die nur sehr geringe Beachtung erfahren. Doch welche davon eher kurzlebig sind und welche von bleibendem Wert, das ist oft genug eine ganz andere Frage. Im gemeinsamen Gespräch schauen wir uns die Titel an, die zur Gegenwartsliteratur gehören, und dennoch das Zeug zum Klassiker haben.

Cormac McCarthy ist einer der großen Zertrümmerer amerikanischer Mythen und Legenden. In seinen Romanen beschreibt er eine Gesellschaft, die geprägt ist von Gewalt, Brutalität, Einsamkeit und Zynismus. In nüchternem, scheinbar objektivem Ton schildert er die Grausamkeit und Brutalität bei der Eroberung des amerikanischen Westens oder entwirft ein dystopisches Zukunftsbild der USA nach einer nuklearen Katstrophe. Und doch spürt man den verzweifelten Wunsch, in diesen Landschaften von Gewalt und Verbrechen so etwas wie Heimat zu finden. Ein Blick auf die kongeniale Verfilmung des Romans "No Country for Old Men" durch die Coen-Brüder ergänzt diese Vortragsreihe über einen der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller der Gegenwart. - Abendröte im Westen (9. Juli 2023) - Die Straße (16. Juli 2023) - Kein Land für alte Männer (23. Juli 2023) - Joel und Ethan Coen: No Country for Old Men (30. Juli 2023)

Wie viele Intellektuelle seiner Zeit hat auch Thomas Mann (1875-1955) den Ersten Weltkrieg als "reinigendes Gewitter" herbeigesehnt. Im Gegensatz dazu vertritt sein Bruder Heinrich (1871-1950) die Idee eines kulturellen Europas. Die sich aus diesen unterschiedlichen Sichtweisen ergebende Fehde wird mit literarischen Mitteln ausgetragen und geht als "der große Bruderzwist" in die Literaturgeschichte ein. Der Vortrag beleuchtet anhand zahlreicher literarischer Dokumente, wie die beiden berühmten Brüder diesen erbitterten Konflikt lösten.