Geritzte Bisons, gemalte Raubkatzen, in Stahl gegossene Pudel, gehäkelte Korallen, Tiere in Kunstaktionen - von altsteinzeitlichen Höhlenbildern bis zu den Kunststars von heute spiegelt die Kunst das Verhältnis von Mensch und Tier wider. Christliche Ikonographie, wissenschaftliches Interesse, gesellschaftliche Vorstellungen, ökologische Fragen, kunstimmanente Entwicklungen oder einfach Freude an den Tieren lassen sich in den vielfältigen Tierdarstellungen finden. Freuen Sie sich auf Kunstgeschichte als Geschichte der Tierdarstellung.

Walter Gropius idealisiert die manuelle Fertigung, Hannes Meyer propagiert den sozialen Wohnungsbau, Ludwig Mies van der Rohe fordert perfekte Ästhetik. In den 14 Jahren des Bestehens prägen drei Direktoren mit unterschiedlichen Konzepten die Kunstschule. Begnadete Handwerker*innen vermitteln ihre Fertigkeiten, herausragende Künstler*innen wie Wassily Kandinsky, Paul Klee und Oskar Schlemmer unterrichten Form und Farbe. Viele Studierende können mit ihren Arbeiten weltweit überzeugen und beeinflussen bis heute Architektur und modernes Design.

Der Wohlstand des Westens beruht wesentlich auf der Nutzung von Bodenschätzen des Globalen Südens - mit besorgniserregenden Nebenwirkungen: Fossile Energieträger treiben den Klimawandel an und die wachsende Weltbevölkerung konkurriert um begrenzte Ressourcen. Wie positionieren sich Industrie- und Schwellenländer im globalen Wettbewerb um Rohstoffe, Nahrungsmittel und Schlüsseltechnologien? Welche Energiestrategien verfolgen sie? Können die Rohstoffe gemeinsam genutzt werden oder haben auch im 21. Jahrhundert nationale Interessen Vorrang?

Beim Thema Organspende stellen sich nicht nur handfeste medizinische Fragen, sondern es berührt auch philosophische und theologische Diskurse zum Menschsein. So ist die Frage, was einen Menschen zum Menschen macht und wie sich seine Existenz nach dem Tod denken lässt, entscheidend für die Bereitschaft zur Organspende. Religionen kommen zu einer positiven Beurteilung von Organspende - wenn auch auf unterschiedlichen Wegen und mitunter spannungsgeladen. So schließen sich praktische ethische Fragen an - etwa nach der Priorisierung der Vergabe und einer Widerspruchslösung beim Spenden. Der Theologe und Philosoph Prof. Dr. Hans Otto Seitschek und die Indologin PD Dr. Renate Syed stellen die ethischen Argumentationslinien der verschiedenen religiösen Diskurse dar und diskutieren sie auf dem Podium. Wir fragen auch, inwieweit sich die Position der Hindus und der Jainas hinsichtlich der Organspende von westlichen Traditionen unterscheidet.

Gunta Stölzl leitete die Webwerkstatt, Marianne Brandts silberne Teekanne ist ein gefragtes Sammlerstück, die Fotografin Lucia Moholy dokumentierte die Bauhauserfolge. Viele Studentinnen trugen mit ihrem Arbeiten zum Ruhm der Kunstschule bei. Trotzdem standen sie im Schatten ihrer männlichen Kollegen, mussten gegen Vorurteile kämpfen, wurden in die Webwerkstatt gedrängt und blieben in Dokumentationen unerwähnt. Erst heute würdigt man ihre Werke und entdeckt dabei spannende und berührende Lebensläufe.

Der Fastenmonat Ramadan wird von muslimischen Gläubigen auf der ganzen Welt begangen. Doch gibt es hier viele regionale Unterschiede und Bräuche. Was ist der Sinn des Fastenmonats und welche Riten und Feste verbinden sich mit ihm? Gemeinsam wollen wir dieser Frage nachgehen und die theoretische wie praktische Seite dieser Fastenzeit näher in den Blick nehmen.

Künstliche Intelligenz kann sowohl Wohlstand als auch Gefahr für die Menschheit bedeuten. Der Physiker und Forscher Dr. Günter Spanner, der in der Elektronik-Entwicklung für Großkonzerne tätig ist, stellt technische Beispiele vor und diskutiert zukünftige Entwicklungen. Was genau ist Intelligenz, und wie kann sie auf Maschinen übertragen werden? Sind Computer und Maschinen noch kontrollierbar, wenn ihre Leistung unsere menschliche Intelligenz übersteigt? Ist unsere Existenz durch diese sogenannte "Technologische Singularität" bedroht?

Der Talmud ist neben der Tora, den fünf Büchern Mose, die wichtigste Schrift für die Lebensordnung der jüdischen Religion. Die Halacha stellt eine Sammlung von Rechtsentscheiden dar, wobei zu einer Frage häufig unterschiedliche Lösungen festgehalten sind. Die zweite Gruppe, die Haggada, besteht aus beispielhaften Geschichten, aus denen Antworten auf die Fragen hervorgehen. Den Talmud kann man als eine permanente Diskussion unter den jüdischen Gelehrten durch die Jahrhunderte ansehen. Im Vortrag stellen wir Ihnen das Werk und seine Inhalte näher vor.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Volkskrankheiten unserer Zeit. Dabei spielen Lebensweise, Ernährung, Bewegung, Körper und Seele eine wesentliche Rolle. Es werden Grundlagen der körperlichen Funktionskreise vermittelt, sowie Möglichkeiten zur Vorbeugung und naturheilkundliche Therapieansätze besprochen. Zudem erhalten Sie Tipps, was Sie für sich zu Hause tun können.

Vom Eingang zur Unterwelt bis hin zu einem explodierenden Judas - Griechenland birgt auch heute noch viele Rätsel und Geheimnisse, die es zu entdecken gilt. Oft findet man in Festen und Bräuchen Bezüge zur Antike, bei einem blutigen Stieropfer auf Lesbos ebenso wie beim Schlangenkult von Kefalonia. Eine Reise durch Land und Zeit zu Zielen, die man in einem EU-Land des 21. Jahrhunderts nicht unbedingt erwarten würde, mit Frieder Käsmann, der viele Reisedokumentationen für den BR und ARTE drehte.

Das Hilfenetz rund um die psychische Gesundheit von Erwachsenen kann manchmal unüberschaubar wirken. Was macht noch einmal eine Psychiaterin, was ein Psychotherapeut? Wann ist eine ambulante Behandlung sinnvoll und wann ein stationärer Aufenthalt? Was sind Sozialpsychiatrische Dienste? Was kann Selbsthilfe leisten und wo kann ich mich mit anderen offen über Mental-Health-Fragen austauschen? Dr. med. Elif Weidinger (Stellvertretende ärztliche Leiterin der Leitstelle des Krisendienst Psychiatrie Oberbayern), Vera Hahn (Leiterin des Clubhaus Schwalbennest) und Ute Storost (Mitglied im Clubhaus Schwalbennest) informieren, damit Sie und Ihre Angehörigen sich im Hilfesystem zurechtfinden. In Kooperation mit MAGs - München Aktiv für Gesundheit. Dieses Angebot wird im Rahmen des Projekts "PasSt - Stärkung des psychischen Wohlbefindens in Ramersdorf" von sieben Krankenkassen sowie dem Gesundheitsreferat finanziert.

Will man Neapel begreifen, muss man tief in das Gassengewirr der Stadt gehen. Ein Spaziergang durch die Quartieri Spagnoli oder die Gassen der Altstadt bietet einen Blick auf den neapolitanischen Alltag. Die Bauweise der Häuser mit den ebenerdigen Wohnungen, den "bassi", ermöglicht ein intensives, enges Zusammenleben, das dem kommunikativen Charakter der neapolitanischen Gesellschaft entspricht. "Das ist es, was Neapel so einzigartig macht", sagt Antonio Macri, der selbst in einem "basso" geboren wurde.

Viele Völker haben Erzählungen von den Anfängen der Welt und des Menschen. Wir wollen uns die der Germanen und der Babylonier ansehen und mit den aus der Bibel bekannten Erzählungen vergleichen. Besonders aufschlussreich ist, welche Rolle dabei den Menschen als Herrscher über die Tiere in der Luft, im Wasser und auf der Erde zugewiesen wird.

Überall und zu allen Zeiten hat es Überschwemmungen gegeben. Hat eine besonders starke Naturkatastrophe vielleicht die biblischen Autoren zur Erzählung über die Arche Noah inspiriert? Wie ist diese Geschichte zu verstehen und welche archäologischen Hinweise lassen sich zur Beantwortung hinzuziehen? Wir kommen der Arche auf die Spur und tun das, indem wir auch Flut-Erzählungen aus Mesopotamien und Griechenland lesen und mit dem Text aus der Bibel vergleichen.

Gefährlich wie ein Meeresungeheuer, wendig wie ein fliegendes Pferd, kraftvoll wie ein Löwe - schon die Literatur des Altertums brachte Figuren hervor, deren geheimnisvolle Aura uns bis heute fasziniert. Ob menschliche Gestalten mit animalischen Attributen oder ob tierische Geschöpfe mit menschlichen Merkmalen oder eine Mischung verschiedener Tierarten: Stets verkörpern diese mythischen Wesen überirdische Kraft und Eleganz, Herrschaft und Macht.

Mit seiner Unabhängigkeit 1947 erhielt Indien eine liberale Verfassung, die 1976 unter Indira Gandhi durch Zusätze als "säkular" und "sozialistisch" bestimmt wurde. Gleichzeitig blieb das Personenstandsrecht religiös bestimmt und ein großer Teil der Bevölkerung (Hindus, Muslime und Christen) richtet sich bis heute an den religiösen Gesetzen aus, soweit dies Ehe, Scheidung, Adoption, Unterhalt, Sorgerecht, Erbschaft betrifft. Ein großer Teil der Inder*innen aller Religionen befürwortet die Traditionen gegenüber der Moderne. Was bedeutet dies?

Der südwestindische Bundesstaat Kerala ist ein Beispiel für das weitgehend friedvolle Nebeneinander der Religionen Indiens, aber auch der politischen Ideologien und konservativen Traditionen: Zwar regiert die Kommunistische Partei (Marxist) diesen wirtschaftlich und infrastrukturell erfolgreichen Bundesstaat, gleichzeitig aber bleibt die Bevölkerung religiös und stark in die Traditionen eingebunden: eine indische Besonderheit.

Oft sitzt der renommierte Fotograf Andreas Hartl stundenlang in Warteposition für das perfekte Bild. Dabei hat nie das Foto, sondern immer das Tier Priorität - was man den preisgekrönten Bildern auch ansieht. Sie zeigen eine Vielfalt an Arten, die leider gerade am Schwinden ist. "Es ist erschreckend, was in meiner Generation verloren gegangen ist", sagt Andreas Hartl. Am Beispiel des oberbayerischen Isentals zeigt er, wie intensive Landwirtschaft, Straßenbau und Bodenversiegelung die Vielfalt zerstören - und diskutiert, ob und was wir dagegen tun können.

Im Judentum und Islam ist der Genuss von Tieren Regeln unterworfen, die nicht nur die Frage nach dem "Ob" eines Fleischgenusses aufkommen lässt, sondern insbesondere auch nach dem "Wie" der Fleischgewinnung. Denn koscheres Fleisch und auch Halal-Qualität unterliegen Regelungen, die die Schlachtung betreffen und die mit heutigen Standards der Erzeugung nicht leicht konform gehen. Wir fragen in dieser Veranstaltung bei Vertreter*innen der beiden Religionsgemeinschaften nach, was koscher und halal bedeutet, was dadurch bezweckt wird und wie sich die Produktion von der herkömmlichen unterscheidet. Nach einem Impulsvortrag diskutieren wir gemeinsam auf einem interreligiös besetzten Podium: - Isabel Schatzschneider, FAU Nürnberg - Chaim Frank, Mitglied der Israelitischen Kultusgemeinde München/Oberbayern Moderation: Dr. Robert Mucha, MVHS In Kooperation mit dem muslimischen Bildungswerk Bayern (München)

Viele Märchen und Mythen ranken sich um Tiere. Gerne schreiben wir Ihnen auch menschliche Eigenschaften zu und sprechen vom "bösen Wolf" oder "listigen Fuchs". Dabei sehen wir Tiere durch unsere ziemlich beschränkte Brille und schließen von uns auf andere - tappen also direkt in Falle des Anthropomorphismus. Dr. Günter Strauß erzählt wunderbar anschauliche und unterhaltsame Tier-Geschichten und macht im Anschluss den Faktencheck. Was ist dran an diesen Zuschreibungen und Vergleichen, und wie lassen sie sich wissenschaftlich überprüfen?