In der Antike versprachen die wenigsten religiösen Traditionen ein gutes Leben im Jenseits: Der Hades etwa, die griechische "Unterwelt", war ein freudloser Ort und die Götter taten wenig, dies zu ändern. So entstanden ab dem 7. Jh. v. Chr. unter ägyptischem Einfluss eine Reihe neuer Kulte, die dem Menschen ein besseres Schicksal nach dem Tode versprachen: die Mysterien von Eleusis, Isis, Dionysos, oder Mithras. Im Zentrum dieser Mysterienkulte standen Gottheiten, die meist einen grausamen Tod fanden, dann aber wiederauferstanden. Die Einweihung in diese Mysterien versprach ihren Anhängern eine Teilhabe an dem Leben der Gottheiten und eine ganz besondere Nähe zu ihnen. Der Vortrag stellt wichtige Mysterienkulte und ihre Geschichte vor.

Die Zeit von 1871 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges war eine Friedenszeit, in der Wirtschaft und Kultur einen Aufschwung erfuhren. In Paris fanden große Weltausstellungen statt; der Eiffelturm, die Oper und die Basilika Sacré-Coeur auf dem Montmartre entstanden. 1874 wurde hier die erste Impressionisten-Ausstellung gezeigt. Gemälde und Skulpturen dieser Epoche sehen wir heute im Musée d’Orsay. Bauten der Stararchitekten Jean Nouvel oder Frank Gehry, der die Fondation Vuitton schuf, sind spektakuläre Beispiele zeitgenössischer Architektur.

"Dieses Teleskop ist bahnbrechend, es wird die Astronomie revolutionieren", sagt Antonella Nota, Projektwissenschaftlerin der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. 25 Jahre lang haben Wissenschaftler und Techniker aus den USA, Europa und Kanada an dem neuen Weltraumteleskop für Infrarotastronomie gearbeitet. 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt soll es nun das Universum mit nie zuvor gesehener Detailtreue erforschen - und es liefert bereits spektakuläre Aufnahmen, aus denen sich neue und weitreichende Erkenntnisse ableiten lassen.

Sie brannten Hamburg und Trier nieder, belagerten Paris und Konstantinopel, kolonisierten England und begründeten Russlands Staatlichkeit. Wie gelang es diesen kühnen Seefahrern, die zugleich auch zähe Bauern und kunstsinnige Handwerker waren, trotz ihrer kleinen Zahl einen solchen Einfluss zu gewinnen? Der Vortrag analysiert die Faktoren, die ihren Aufstieg begründeten, schildert die wichtigsten Wikingerzüge, ihre Kultur und Alltagsleben, ihr allmähliches Aufgehen in der europäischen Staatengemeinschaft sowie ihr rätselhaftes Verschwinden auf Grönland.

Das am dünnsten besiedelte Land der Welt hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Einst Zentrum des größten Weltreichs, dann Vasallenstaat Chinas, schließlich sozialistische Diktatur. Seit fast 25 Jahren ist die Mongolei demokratisch und hat sich der Welt geöffnet. Der Studienreiseleiter Christian Krug präsentiert grandiose Landschaften, gibt Einblicke in das moderne Leben der Nomaden und nimmt uns mit auf einen Pferdetreck zum heiligen Berg der Mongolen.

Präzise in der Argumentation, schneidend scharf gelegentlich in der polemischen Parteilichkeit und engagiert als humanistischer Demokrat wirkte Walter Jens über Jahrzehnte in der westdeutschen Demokratie als aufrechter Aufklärer. Seine immense Bildung konnte er in ebenso dramatisch spannungsvollen wie rhetorisch brillanten Auftritten vermitteln. Die Vortragsreihe befasst sich anlässlich des 100. Geburtstages von Walter Jens mit vier zentralen Aspekten seines intellektuellen Schaffens: - Republikanische Reden (8. März 2023) - In Sachen Lessing (15. März 2023) - Statt einer Literaturgeschichte (22. März 2023) - Nein, die Welt des Angeklagten (29. März 2023)

Jüdischer Deutscher, Franke, Essayist und Romancier, verfolgt durch die Nationalsozialisten: Der zu Lebzeiten außerordentlich erfolgreiche Autor Jakob Wassermann war vor allem wegen seiner Romane "Kaspar Hauser oder die Trägheit des Herzens" (1908) und "Der Fall Mauritius" (1928) berühmt. Beide thematisieren schwere Justizfehler - Wassermann selbst hat die Frage der Gerechtigkeit als Kern seines literarischen Schaffens definiert. Eine Wiederentdeckung dieses Autors zu seinem 150. Geburtstag lohnt also aus vielen Gründen.

In der Picardie in Nordfrankreich entstanden im 19. Jahrhundert im Städtchen Guise sogenannte "Sozialpaläste". Darin wohnten die Arbeiter der nahen Ofenfabrik von Andre Godin, einem philanthropischen Fabrikanten. Die Sozialpaläste hatten einen überdachten Innenhof und modernste Einrichtungen wie Müllschlucker. In den 1880er Jahren wandelte Godin seine Fabrik in eine Genossenschaft der Arbeiter um. Das Model existierte bis 1968! Heute produziert die Fabrik noch immer und aus den Sozialpalästen wurde ein "Museum der Utopie".

Eine auf zehn Abende angelegte dialogische Einführung in das philosophische Hauptwerk von Kant. Die ersten fünf Abende haben bereits in der vorherigen Programmlaufzeit stattgefunden.

Die großen Kulturen des Altertums prägen unsere heutige Welt stärker als vielen bewusst ist. Der Vortrag skizziert diese Wurzeln unserer Gegenwartskultur und gibt dabei einen Überblick über die Kulturregionen und großen Reiche der Antike, die Entwicklung von Schriften, Städten und Staaten. Nicht zuletzt werden die geistigen Welten des Altertums -- Religion, Philosophie und Wissenschaft -- umrissen, die vielfach bis heute nachwirken. Zugleich Einführung zum Kurs Weltgeschichte im Überblick - Alte Geschichte (Q110704).

Wir durchschreiten den Canyon von Ajanta und besuchen einige seiner bedeutendsten Felsheiligtümer. Die ältesten entstanden ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. In ihrer zeitlichen Folge zeigt sich die Entwicklung der Kunst vom Hinayana zum Mahayana-Buddhismus. Neben expressiven Skulpturen finden sich auch einzigartige Meisterwerke früher indischer Malerei.

Der Krieg ist eine Ausnahmesituation - für Staatswesen wie Individuen. Wie funktioniert "Krieg"? Ist er politisch zu rechtfertigen oder moralisch zu verwerfen? Ist der Krieg dem Menschen natürlich oder die Bedingung der Möglichkeit für Frieden? Die politische Philosophie hat viele Antworten dazu gegeben. Erfahren Sie im Vortrag mehr zur Position des großen Humanisten Erasmus von Rotterdam!

Was ist das eigentlich: "The american way of life"? Blickt man in die Literaturgeschichte, so stellen sich zwiespältige Empfindungen gegenüber dem typisch amerikanischen Lebensgefühl ein, das es so vielleicht gar nicht gibt. Der engagierte Kampf für demokratische Werte steht neben alltäglichem Rassismus, das glanzvolle Leben in den Metropolen neben einem öden Provinzialismus und der Glaube an einen unaufhaltsamen Fortschritt neben tief sitzemdem religiösen Fundamentalismus. Wir befassen uns mit unterschiedlichen Facetten dieses widersprüchlichen Lebensgefühls: - E.L. Doctorow: "Homer & Langley" (9. März 2023) - Cormac Mc Carthy: "Die Straße" (23. März 2023) - William Faulkner: "Griff in den Staub" (30. März 2023) - Toni Morrison: "Gott, hilf dem Kind" (20. April 2023) - Dorothy Parker: "New Yorker Geschichten" (27. April 2023) - Don De Lillo: "Die Stille" (4. Mai 2023) - Philip Roth: "Mein Leben als Sohn" (11. Mai 2023) - Stephen Crane: "Das offene Boot und andere Erzählungen" (25. Mai 2023)

Die Vereinbarung von Perejaslav 1654, in der sich die ukrainischen Kosaken dem russischen Zaren unterstellten, gilt als der Beginn der Inkorporation der Ukraine nach Russland. Der Vortrag wird klären, wie es zu der Vereinbarung von Perejaslav kam, die Ukrainer*innen und Russ*innen bis heute vollkommen unterschiedlich bewerten. Gezeigt wird, wie Putin und seine Ideologen die Bezugnahme auf Perejaslav nutzen, um ihre neo-imperiale Politik zu rechtfertigen. Dabei regt der Vortrag an, Diskurse über Russland und die Ukraine als "Brudervölker" kritisch zu hinterfragen. Julia Herzberg ist Professorin für die Geschichte Ostmitteleuropas/Russlands in der Vormoderne.

Ein Unfall oder eine schwere Erkrankung kann dazu führen, dass die Einwilligungsfähigkeit einer Person zeitweise oder längerfristig eingeschränkt ist. Das heißt, dass die Person dann nicht für sich selbst entscheiden kann. Betroffene und Angehörige sollten für diese Fälle wissen, welche Entscheidungen sie mit der Erstellung einer Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung treffen. Sie erhalten Informationen zur Rechtsgrundlage und darüber, was beim Abfassen einer Vorsorgevollmacht und einer Patientenverfügung zu beachten ist.

Walter Gropius idealisiert die manuelle Fertigung, Hannes Meyer propagiert den sozialen Wohnungsbau, Ludwig Mies van der Rohe fordert perfekte Ästhetik. In den 14 Jahren des Bestehens prägen drei Direktoren mit unterschiedlichen Konzepten die Kunstschule. Begnadete Handwerker*innen vermitteln ihre Fertigkeiten, herausragende Künstler*innen wie Wassily Kandinsky, Paul Klee und Oskar Schlemmer unterrichten Form und Farbe. Viele Studierende können mit ihren Arbeiten weltweit überzeugen und beeinflussen bis heute Architektur und modernes Design.

Im vergangenen Jahr besuchten mehr als 400.000 Menschen die Passionsspiele in Oberammergau. Für Christinnen und Christen ist diese Erzählung mehr als nur ein folkloristisches Nachspielen, sie berührt unmittelbar den Kern ihrer religiösen Überzeugungen. Mit welcher Motivation pilgern in einer zunehmend säkularen Gesellschaft so viele Menschen zu derlei Aufführungen? Wie kommt es, dass diese Erzählung für viele nach wie vor Bedeutung hat? Wir stellen die harte Frage nach dem Sinn der Passion Jesu und ob und wie man sie in unserer heutigen Zeit sinnvoll auslegen kann. So werden ein Theologe und ein überzeugter Atheist darlegen, mit welcher "Brille" sie auf die Erzählung schauen und wo ihre Meinungen auseinander gehen. Es diskutieren online: - Prof. Dr. Thomas Schärtl-Trendel, kath. Theologe, LMU München - Michael Wladarsch, Vorsitzender des Bundes für Geistesfreiheit Bayern Moderation: Dr. Robert Mucha, MVHS In Kooperation mit dem Münchner Bildungswerk e.V.

Herzöge, Kurfürsten und Könige: Die Wittelsbacher haben Bayern geprägt. Ihre Herrschaft beginnt im Jahr 1180, als Kaiser Friedrich Barbarossa einen Wittelsbacher mit dem Herzogtum Bayern belehnt, und endet mit der Absetzung Ludwig III. in der Novemberrevolution von 1918. Der Streifzug durch die siebenhundertjährige Familiengeschichte, in der um Macht und Konfessionszugehörigkeiten gerungen, Städte gegründet, Schlösser erbaut und Lebensart, Kunst und Kultur gefördert wurden, wird fortgesetzt mit einem Vortrag über die Zeit der Kurfürsten.

Wir alle wollen in einer Gesellschaft leben, in der es gerecht zugeht. Wann aber gilt eine Gesellschaft als gerecht? In seiner „Theorie der Gerechtigkeit“ entwickelt der amerikanische Philosoph John Rawls Prinzipien der Gerechtigkeit, die als Grundlage für gerechte gesellschaftliche Institutionen dienen sollen. Soziale Institutionen befördern, wenn sie auf gerechten Prinzipien beruhen, die Lebenschancen der Individuen – ein klassisches Anliegen des Liberalismus. Was hat uns Rawls heute noch zu sagen und wie ist seine Theorie angesichts sozialer Ungleichheiten zu bewerten?

Tragen wir zur Rettung des Planeten bei, wenn wir auf Flugreisen verzichten oder komplett aufhören zu reisen? Ovid Jacota zeigt anhand konkreter Beispiele aus der Praxis, wie wir heute reisen können, ohne der Natur und den Einheimischen zu schaden. Eine Reise, die einige Regeln beachtet, kann wesentlich zum Naturschutz und zur Verbesserung der Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung beitragen. Der ehemalige Entwicklungshelfer und Geschäftsführer des deutschen Marktführers für nachhaltige Slow-Trekking-Reisen hat Antworten auf Ihre Fragen.