Wann erreicht das Höher, Weiter, Schneller des Kapitalismus eine Größenordnung, der wir nicht mehr gewachsen sein können? Welche Möglichkeiten bleiben uns, wenn wir uns dem Diktat des unbedingten Wachstumsgedankens in Zukunft nicht mehr beugen wollen? Wie könnten lebbare Alternativen aussehen? Fragen wie diese greifen die vier Dokumentarfilme auf ganz unterschiedliche Weise auf, ohne einfache Antworten zu geben: Da geht es ebenso um den alltäglichen Konsum auf dem Land wie um das karge Leben eines Schäfers in den Niederlanden oder ganz grundsätzlich um ein gutes, ausgefülltes Arbeitsleben wie auch um dystopische Visionen auf menschenleere Gegenden, die von der Natur zurückerobert werden. Diese Reihe wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

Wohlstand - damit assoziieren wir häufig zuerst materiellen Wohlstand und Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt. Doch ab einer gewissen Höhe des BIP steigt die Lebenszufriedenheit in der Bevölkerung nicht weiter an. Müssen wir Wohlstand weiter fassen? Ist Wohlstand für alle möglich? Braucht es für mehr Wohlstand vielleicht gerade den Verzicht auf Materielles - und wenn ja, von wem? Wir fragen Nejma Tamoudi (Philosophin) nach den unterschiedlichen Facetten des Begriffs "Wohlstand", Julia Jirmann (Netzwerk Steuergerechtigkeit) nach Maßnahmen gegen die zunehmende Vermögensungleichheit und Tobi Rosswog (Aktivist, Redner und Autor) nach einem geldfreieren Leben als Alternative. Zu vielen Fragen der Gegenwart gibt es keine einfachen Antworten. In der Reihe "Noch Fragen!" geben Expert*innen kurze Impulse, die Sie im Anschluss an Thementischen diskutieren. Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

In Deutschland landen immer noch zu viele Lebensmittel im Müll. Inwiefern können das sogenannte Containern, das Spenden von Lebensmitteln und andere Formen der Weiternutzung dazu beitragen, die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln zu reduzieren und damit potenziell die Zahl der Menschen zu erhöhen, die ausreichend ernährt werden können? Was sind die richtigen Ansätze, um Lebensmittel zu retten und Verschwendung zu vermeiden? Wie finden wir zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln? Wir diskutieren mit: - Toni Schuberl, Abgeordneter der Grünen im Bayerischen Landtag, - Axel Schweiger, Mitglied im Vorstand der Münchner Tafel, - Natalie Gath von der Community Kitchen München, - Vertreter*in einer großen Lebensmittelkette (angefragt). Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Bitte mitbringen: Geschirrtuch, evtl. Schürze und eine kleine Vorratsdose.

Verglichen mit Tokyo oder Istanbul ist München eine kleine Stadt. Ihr rasantes Wachstum macht vielen Münchner*innen dennoch Angst. Angesichts großer Planungsprojekte wie Freiham im Westen, Daglfing im Osten, der Eggarten-Siedlung im Norden oder der stetigen Verdichtung im gesamten Stadtgebiet sorgen sich viele um den Charakter ihrer Wohngebiete, um ihre Freiräume und das Stadtklima. Lässt sich das Wachstum in einem attraktiven Großraum wie München überhaupt steuern? Welchen Nutzen kann eine größere und dichtere Stadt für die Bewohner*innen in den jeweiligen Quartieren haben? Diesen und weiteren Fragen wird mittels Impulsreferat, Statements, Kleingruppen und Podiumsgespräch nachgegangen. Mitwirkende: Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, Stadtbaurätin der LH München - Stadträtin Anna Hanusch, Vorsitzende Bezirksausschuss 9 Neuhausen-Nymphenburg - Florian Ring, Vorsitzender Bezirksausschuss 13 Bogenhausen - Ariane Groß, Vorständin Genossenschaftliche Immobilienagentur München eG (angefragt) - Dr. Heinz Sedlmeier, Geschäftstellenleiter Landesbund für Vogelschutz München/ Daniel Schreyer, Geschäftsstellenleiter der Allianz für München e.V. Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

Ein Grundsatz der Architektur lautet: "Weniger ist mehr" (Mies van der Rohe). Damit war eine reduzierte, schmucklose Formsprache der Moderne gemeint. Doch bald wurde die Leere in Architektur und Städtebau beklagt, die daraus resultierte. Ist angesichts des Klimawandels und der Krise unserer Wachstumsgesellschaft die Zeit gekommen, den alten Leitspruch neu zu interpretieren? Was bedeutet klimagerechtes Bauen für Architektur und Städtebau? Wie wird eine Welt aussehen, die mehr vom Weniger bietet? Gerhard Matzig hat Architektur und Politische Wissenschaften studiert. Er ist Leitender Redakteur am Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

Unsere Arbeitswelt verändert sich rapide und für jeden spürbar. Die aktuellen Krisen verdeutlichen, was nicht mehr stimmt. Braucht es ein neues Verständnis von Arbeit und neue Arbeitsformen? In dieser Veranstaltung diskutieren wir die veränderten Wünsche an das Arbeiten - auch mit Blick auf die jungen Generationen. 4-Tage-Woche, Homeoffice, Flexibilität - weniger arbeiten, mehr leben? Was erwarten die Beschäftigten von heute und morgen? Welche Modelle gibt es bereits in einem Arbeitsmarkt, in dem Unternehmen um Fachkräfte werben müssen? Können wir uns diese Modelle "leisten" und (wie) kann dabei der wirtschaftliche Wohlstand aufrecht erhalten werden? Diese Fragen diskutieren wir mit Sara Weber (Journalistin und Autorin) anhand ausgewählter Passagen ihres aktuellen Buches "Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?" Um Anmeldung wird gebeten. Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

In der Moderne scheint Enthaltsamkeit weniger spirituellen Zwecken zu dienen, als vielmehr der Selbstoptimierung: Der Verzicht soll die Leistungsfähigkeit steigern und Erfolge erzielen helfen. In voller Selbstaufopferung im Beruf wird für asketische protestantische Superworker, die Max Weber treffend beschrieb, der Arbeitslohn zu einem Beweis göttlicher Erwählung und Gnade. Dieser "protestantische Geist" ist eng mit dem Gedanken des Kapitalismus verknüpft und war Motor der Moderne. Heute stehen wir vor schier unbegrenztem und ungezügeltem Wachstum und Hamsterrädern, die wenig mit Erwählung und Erfüllung zu tun haben scheinen. Wir schauen auf die Geschichte des Verhältnisses zwischen Askese, Kapitalismus und Arbeitsethik und fragen, ob man sich zwischen Wachstum und Verzicht entscheiden muss oder ob und wie ein Zusammenspiel funktionieren kann. Nach kurzen Eingangsimpulsen aus unterschiedlichen Sichtweisen diskutieren auf dem Podium: - Anselm Bilgri, Theologe und Unternehmensberater, München - Prof. Dr. Gangolf Hübinger, Historiker, Frankfurt/Oder Moderation: Dr. Robert Mucha, MVHS Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

Weniger Emissionen, weniger Müll, weniger Verkehr, weniger Wachstum, weniger Konsum usw. Eine Welt, die mit weniger auskommt, gilt als anzustrebende Zukunft. Doch wie soll das gehen? Kann weniger wirklich mehr sein - und was kann jeder und jede dazu beitragen? Acht Referentinnen und Referenten stellen in jeweils acht Minuten ihre Konzepte und Ideen dazu vor, die sich im Alltag leicht umsetzen lassen. In kleinen Tischgruppen diskutieren Sie anschließend mit den Referentinnen und Referenten Ihrer Wahl. In Kooperation mit dem Netzwerk Klimaherbst e.V. Die Akteur*innen und ihre Themen: - weniger Wachstum - mehr Gemeinwohl (Gemeinwohl-Ökonomie Regionalgruppe München & Sparda-Bank München eG) - weniger Müll - mehr Spaß (rehab republic e.V.) - weniger Wohnfläche - mehr Gemeinsamkeit (mitbauzentrale münchen) - weniger Konsum - mehr "Do it yourself" & "Do it with others" (FabLab München e.V.) - weniger kaufen - mehr tauschen (Kreislaufschränke München e.V.) - weniger entsorgen - mehr reparieren: Repair Cafe und Werkzeugbibliothek (Erfindergarden) - weniger Emissionen - mehr Urlaub: mit Rad und Bahn durch Europa (Julia Traxel) - mehr Wissen teilen (ECO-SO-LO: ökologisch-sozial-lokale Suchmaschine) Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.