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Immer präsent, oft verdrängt: Wie erkenne ich Antisemitismus? Welches Potential haben die neuen Fragen im Test "Leben in Deutschland" für seine Bekämpfung?
Sa. 16.11.2024
10:00 Uhr, 1 Termin
Einstein 28

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 erleben wir weltweit eine erschreckende Welle des Judenhasses. Auch in Deutschland. Auf den Straßen wird der antiisraelische Terror verherrlicht, im Netz kursieren krude Erzählungen von einer angeblichen jüdischen Weltherrschaft, jüdische und israelische Einrichtungen attackiert und Israel pauschal dämonisiert. Gewalt gegen Jüdinnen und Juden nimmt zu, während die Solidarität mit den Betroffenen bröckelt. Unter diesem Eindruck erfolgte am 1. Juli 2024 eine Änderung der Einbürgerungstestverordnung (EinbTestV) und parallel dazu eine Erweiterung des Gesamtfragenkatalog zum Test „Leben in Deutschland“. Einige Fragen wurden ausgetauscht bzw. inhaltlich angepasst, um die Themen Antisemitismus, jüdisches Leben in Deutschland und das Existenzrecht Israels abzudecken. Die Verlage haben schnell reagiert und in den Lehrbüchern für die Orientierungskurse dazu entsprechendes Unterrichtsmaterial aufbereitet. Aber reicht das aus, um ein Bewusstsein für die Strukturen und die Aktualität des Antisemitismus in allen gesellschaftlichen Schichten zu schaffen? In dem Workshop setzen wir uns anhand der neuen Fragen und der ergänzten Texte in den Lehrbüchern mit der Geschichte, Kontinuität, den Motiven und der Wirkung des Antisemitismus auseinander und lernen, ihn in seinen vielfältigen Facetten und Codierungen zu erkennen. Wir reflektieren über die Möglichkeiten und Grenzen pädagogischen Handelns und üben gemeinsam die Argumentation gegen antisemitische Aussagen. Die Reflexion eigener Denkmuster und die Sensibilisierung für vielfältige jüdische Perspektiven sollen dabei die antisemitismuskritische Haltung aktivieren und bestärken. Ein Workshop unter der Leitung von Eva Gruberová, Buchautorin (zuletzt: Diagnose: Judenhass, C. H. Beck Verlag, 2021), Referentin für antisemitismuskritische Bildungsarbeit, Mitarbeiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern. Bitte beachten Sie, dass die Teilnahme an dieser Veranstaltung ausschließlich Dozierenden aus dem Programmbereich Deutsch und Integration der MVHS vorbehalten ist.

Kursnummer T619300
zu den Kursdetails
Veranstaltungstyp: Kurs
Gebühr: kostenlos
Keine Ermäßigung möglich
Dozent*in: Eva Gruberová
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