Hinduismus, Buddhismus, östliche Religionen

Im 15. Jahrhundert schuf Guru Nanak im Punjab in Nordwestindien eine monotheistische Religion, die Elemente des Hinduismus und des Islam verband: die Religion der Sikhs, in deren Zentrum das heilige Buch, der Guru Granth Sahib, steht, der in Tempeln mit Gebet und Musik verehrt wird. Sikhs glauben an einen unsichtbaren, gestaltlosen Schöpfergott, dem sie mit spiritueller Innerlichkeit, aber auch durch Arbeit im Alltag dienen. Ihre Gemeinschaft umfasst in Indien etwa 30 Mio. Menschen und die Männer sind an ihren Bärten und Turbanen zu erkennen. Der Vortrag stellt ihre Religion und Lebensweise vor.

Das Yijing (I Ging) ist als Handbuch zur Wahrsagung hierzulande bereits im frühen 20. Jahrhundert bekannt geworden. Es handelt sich jedoch nicht nur um ein Orakelbuch, sondern auch um einen wichtigen philosophischen Klassiker der chinesischen Literatur. Dies mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen, unterscheiden wir doch gewöhnlich rational-diskursives philosophisches Denken von einem Wissen, das sich nicht rational ableiten lässt. Nach einer allgemeinen Einführung in Aufbau und Inhalt des Buches wollen wir ausloten, wie die Zusammenhänge und das Zusammenspiel von Wahrsagung und Philosophie im Yijing vorgestellt sind.

Lernen Sie die großen Helden des Jainismus kennen: Was sind ihre Geschichten? Wie und warum werden sie verehrt? In diesem Vortrag tauchen Sie in die Welt des Jainismus ein und machen sich mit vielen farbigen Eindrücken ein Bild von dieser jahrtausendealten, einflussreichen und bedeutenden Religion Indiens.

Ob als Jüngling, als Asket, als Erwachter mit halb geschlossenen Augenlidern oder als Sterbender: Buddha wurde in vielen seiner Lebensstadien abgebildet und jede seiner Gesten symbolisiert ein bestimmtes Ereignis. Da sich aber der Buddhismus über viele Länder erstreckt, gewann auch die Buddha-Darstellung landesspezifische Merkmale und künstlerische Besonderheiten. Diesen wollen wir im Vortrag nachgehen, so dass Sie am Ende auch selbst alle Unterschiede bei den Darstellungen gut erkennen und erklären können.

Die Schöpfung, die Entstehung der Götter und Göttinnen, der Dämonenwesen und Menschen - das alles sind Themen vieler indischer Mythen und Geschichten. Das mythologische Motiv der Schöpfung lebt in vielen Varianten fort und unterscheidet sich - auch in wesentlichen Aspekten - von Text zu Text, von Epoche zu Epoche. Der Vortrag skizziert in repräsentativer Auswahl mehrere mythische Schöpfungsvorstellungen des alten Indiens, stellt die Unterschiede vor und erklärt sie.

Der Philosoph Alan Watts (1915–1973) wurde zu einem Vermittler zwischen östlicher Weisheit und westlichem Pragmatismus. Mit seiner Gabe, Taoismus, Zen und Hinduismus lebendig zu übersetzen, zeigte er: Die scheinbar „exotische“ Mystik des Ostens birgt radikale Antworten auf westliche Fragen – von der Suche nach Sinn bis zur Überwindung des Ichs. In diesem Vortrag erkunden wir, wie Watts den Taoismus des Ostens in eine Sprache des Westens übertrug – und damit einlud, das Leben nicht zu kontrollieren, sondern fließen zu lassen.

Der elephantenköpfige Gott Ganesha gehört zu den wenigen indischen Gottheiten, die inzwischen auch im Westen bekannter geworden sind, und wird sofort positiv mit dem allgemeinen bunten, exotischen Bild von Indien assoziiert. Aber kennen Sie Ganesha wirklich? Der beliebteste indische Gott wartet mit 1000 Namen, unzähligen Gestalten, farbenprächtigen Festen und tiefgründiger Mythologie auf und lädt zu einem zweiten tieferen Blick auf seine vielschichtige Rolle in der hinduistischen Religiosität ein.