Im Austausch von Leseerfahrungen wollen wir uns verschiedene Deutungsmöglichkeiten von Literatur erarbeiten. Dabei soll auch die Problematik literarischer Qualität über den subjektiven "Geschmack" hinaus bewusst werden. Wir lesen zeitgenössische Literatur und Klassiker aus aller Welt, so dass ein breites Spektrum garantiert ist. Die Leseliste legen wir aufgrund von Vorschlägen der Teilnehmenden in der ersten Sitzung fest. Lektüre zum Einstieg: "Ich nannte ihn Krawatte" von Milena Michiko Flasar.

Lesen ist nicht nur ein Schlüssel zur Welt, sondern immer auch zum eigenen Ich. Wir diskutieren deutsche und internationale zeitgenössische Romane, aber gerne auch einmal einen Text aus dem klassischen Kanon der Weltliteratur. Die Auswahl erfolgt unter Berücksichtigung der Wünsche der Teilnehmenden. Zum ersten Termin lesen Sie bitte: "Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte" von Lea Ypi.

Als in den 1950er Jahren die ersten Texte von Arno Schmidt erschienen, schwankten die Reaktionen zwischen Ablehnung ("simples Einmaleins der Sprachzerhackung") und Begeisterung ("Kann jemand nach dieser neuen Prosa noch pedantisch eisern schreiben wie bisher?"). Mit dem Monumentalwerk "Zettel’s Traum" hat sich Arno Schmidt 1970 endgültig ein Denkmal gesetzt. Wenn auch bis heute nicht unumstritten, ist das Werk dieses Autors ein erratischer Block in der deutschen Literaturlandschaft, das wieder zu lesen oder neu zu entdecken sich unbedingt lohnt.