BR-Erinnerungsprojekt: Die Rückkehr der Namen

Verfallene Grabsteine in versteckten Friedhöfen, fantasievolle Ornamente in früheren Betsälen - an zahlreichen Orten Frankens und Schwabens findet man Zeugnisse einst blühender, jüdischer Kultur. Nach Pogromen und Vertreibungen im Mittelalter hatten sich viele Menschen jüdischer Tradition auf dem Land angesiedelt und bis zu den Schreckensjahren des Nationalsozialismus einen wesentlichen Beitrag zum gemeinsamen Leben geliefert. Die Fotoausstellung dokumentiert eine Spurensuche, gibt Einblicke in die Geschichte und erklärt Requisiten und Symbole. Ausstellungsort: Neuhauser Trafo, Nymphenburger Straße 171b (3. und 4. OG, in den öffentlich zugänglichen Bereichen) Ausstellungseröffnung: Samstag, 13. April 2024, 18.00 Uhr Ausstellungsdauer: 13. April bis 7. Juni 2024 Öffnungszeiten: mo bis fr 9.00 bis 20.00 Uhr; sa/so 10.00 bis 17.00 Uhr (nicht in den Pfingstferien vom 18. Mai bis 2. Juni 2024)

Mittelalterliche Bausubstanz in Regensburg, ein barocker Bau in Ansbach, Jugendstil in Augsburg, Neubauten in München und Regensburg - die Kunstpädagogin Charlotte Kosean erläutert, wie sich unterschiedliche Entstehungszeiten an den Synagogen ablesen lassen. Die meisten wurden während der Novemberpogrome 1938 zerstört. Heute sind viele wieder aufgebaut, renoviert oder neu errichtet. Sie sind Zeugnisse einer wertvollen und reichen Vergangenheit und warnen vor einer Wiederholung unserer tragischen Geschichte.

In vielen ländlichen Gemeinden Bayerns gab es bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten ein reiches jüdisches Leben mit Synagogen, Ritualbädern und Friedhöfen. Viele Spuren sind verschüttet und in Vergessenheit geraten. Ehemalige Kultbauten werden heute als Wohn- oder Nutzbauten genutzt. Andere Gemeinden haben ihre ehemaligen Synagogen renoviert und wieder aufgebaut. Sie dienen erneut religiösen Zwecken oder dokumentieren als Museen ihre wechselvolle und erschütternde Geschichte. Charlotte Kosean hat sich in Bayern auf Spurensuche begeben.