Das gemeinsame europäische Haus war ein Schlüsselbegriff der internationalen Politik Gorbatschows, der den Übergang der Ost-West-Beziehungen vom Gegeneinander zu einem Miteinander signalisieren sollte. Spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine 2014 ist deutlich geworden, dass diese Vorstellung für absehbare Zeit illusionär ist; der Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 hat dies bestätigt. Angesichts der Bedrohung durch den Kreml rückt der Westen zusammen, wird häufig argumentiert. Im Hinblick auf die Verteidigungsanstrengungen scheint dies zu stimmen. Aber wie sieht es in anderen Bereichen wie der Geschichtspolitik und den Gesellschaftsvorstellungen aus? Wie tief sind die Konfliktlinien, die sich z.B. im innerdeutschen oder im deutsch-polnischen Verhältnis auftun? Martin Schulze Wessel ist Professor für die Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität. Sein Buch "Der Fluch des Imperiums" ist im Verlag C.H.Beck erschienen. Grußwort: Dr. Robert Grünbaum, Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Veranstaltung wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Zwei diametral entgegengesetzte Regime stehen sich im politischen Denken in Geschichte und Gegenwart gegenüber: Einerseits die Demokratien, die sich oft mit großen Herausforderungen konfrontiert sehen. Andererseits autoritäre Herrscher, die die demokratischen Regime mit deren eigenen Institutionen bekämpfen - wie in jüngster Zeit vielfach zu beobachten ist. Wir werden gemeinsam analysieren, worin die Unterschiede zwischen Demokratie und Autokratie bestehen und woran man sie erkennen kann. Fortsetzung der Vortragsreihe: 11.3.: Gewaltenteilung und Rechtsstaat vs. Politisierung der Justiz <a href="https://www.mvhs.de/kurse/die-mvhs-im-hp8/mensch-politik-gesellschaft/politik-gesellschaft-geschichte/gewaltenteilung-und-rechtsstaat-vs-politisierung-der-justiz/von-der-vergangenheit-bis-zur-gegenwart-460-C-S110116">(S110116)</a> 18.3.: Sozialstaat vs. Neoliberalismus - ein unlösbarer Konflikt? <a href="https://www.mvhs.de/kurse/die-mvhs-im-hp8/mensch-politik-gesellschaft/politik-gesellschaft-geschichte/sozialstaat-vs-neoliberalismus-ein-unloesbarer-konflikt-460-C-S110120">(S110120)</a>

Die politische Lage in der Welt ist ständig im Wandel und daher oft unübersichtlich. Wir wollen gemeinsam Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft analysieren und diskutieren.

Indiens Außenpolitik ist bis heute von J. Nehrus Prinzipien der Blockfreiheit, der Neutralität, der Nichteinmischung und einer Pragmatik bestimmt, die nicht sanktioniert und interveniert und "regime changes" ablehnt; Indiens Eigeninteressen ("India First!") sind Maßstab aller politischen Handlungen. Daher verurteilt Indien Russlands Krieg gegen die Ukraine nicht und betreibt eine multipolar ausgerichtete Außenpolitik. Die Vortragsreihe stellt die Prinzipien der indischen Außenpolitik und Indiens Haltung gegenüber seinen Verbündeten und Gegnern vor. Themen und Termine: 11.3. "India first!" - die Prinzipien der indischen Außenpolitik 18.3. Indiens Verbündete: Israel, Russland, Japan 25.3. Indiens Gegner: China, Pakistan und die Ambivalenz gegenüber den USA

Im Laufe der Geschichte können wir mehrere Beispiele finden, in denen die Rechtsprechung nicht nur dem Recht, sondern auch politischen Zielen verpflichtet war. In einer gerechten Demokratie steht jedoch die Politisierung der Justiz im starken Konflikt mit dem Staatsprinzip der Gewaltenteilung, das die richterliche Unabhängigkeit garantiert. Entwicklung und Formen der Gewaltenteilung stehen an diesem Abend im Mittelpunkt von Vortrag und Diskussion. Fortsetzung der Vortragsreihe: 18.3.: Sozialstaat vs. Neoliberalismus - ein unlösbarer Konflikt? <a href="https://www.mvhs.de/kurse/die-mvhs-im-hp8/mensch-politik-gesellschaft/politik-gesellschaft-geschichte/sozialstaat-vs-neoliberalismus-ein-unloesbarer-konflikt-460-C-S110120">(S110120)</a>

Aus der Sicht neoliberaler Kritiker*innen des Sozialstaatsprinzips dient der Staat allein der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung; der Wohlfahrtsstaat mit seinen Institutionen und Regulierungen gilt ihnen hingegen als unakzeptabel. Wir werden das Aufkommen der sozialen Fragen historisch untersuchen und im Rahmen der gegenwärtigen politischen Diskussion analysieren, inwieweit die Förderung sozialer Gerechtigkeit durch den Sozialstaat und der Widerstand gegen Prozesse zunehmender Verarmung und Ungleichheit normativ geschützt sind.

Die Reise führt in eine der vielfältigsten und reichsten Kultur- und Naturlandschaften Deutschlands. Hier befinden sich der Nationalpark Hainich und eine einzigartige Dichte ehemaliger Fürstenhöfe, die Zeugen der historischen Zersplitterung staatlicher Herrschaft seit dem Mittelalter sind. Reiseziele sind Erfurt, Meiningen, Rudolstadt, Schmalkalden, die Dornburger Schlösser, Stätten der DDR-Geschichte, der deutschen Teilung wie das Dörfchen Mödlareuth, industrieller Traditionen und Orte der Geschichte der Reformation, der Bauernkriege und der Romantik. Geplanter Reiseverlauf: Mo, 1. April: Erfurt 08.00 Uhr: Abfahrt München Fahrtzeit (mit Pausen) ca. 6 h (ca. 400 km), unterwegs Gelegenheit zum Mittagessen 16 Uhr - ca. 17.30 Uhr: Stadtführung „Erfurts historische Altstadt“ 19 Uhr gemeinsames Abendessen Di, 2. April: Jüdisches Erfurt und DDR-Geschichte 10 Uhr – 12 Uhr Stadtrundgang „Auf den Spuren jüdischer Geschichte in Erfurt“ Gelegenheit zum Mittagessen 13.30 Uhr – 14.30 Uhr Führung in der Alten Synagoge mit Mikwe 15.30 – 17.00 Uhr Führung in der DDR-Alltags-Ausstellung DEUDERA Mi, 3. April: Dornburger Schlösser und Bauhaus 10 Uhr - 12 Uhr: 3-Schlösser-Führung „Von der Burg zum Schloss“ Gelegenheit zum Mittagessen 14 Uhr – 15 Uhr: Parkführung „Paradiesische Vielfalt“ Bauhausort Gelmeroda (Feininger-Kirche und Ernst-Neufert—Haus) Do, 4. April: Schmalkalden und Meiningen 9.45 Uhr - 11.45 Uhr: Historische Altstadtführung 13 Uhr: Gelegenheit zum Mittagessen in Meiningen 15 Uhr – 16.30 Uhr: Museum Schloss Elisabethenburg (Übersichtsführung) anschließend Gelegenheit zur Stadtbesichtigung und zum Kaffeetrinken 18 Uhr Rückreise nach Erfurt Fr, 5. April: Rudolstadt 9.30 Uhr – 10.30 Uhr: Werksführung Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur 11.00 Uhr – 12.00 Uhr: Führung Residenzschloss Heidecksburg 12 Uhr - 15 Uhr Gelegenheit zum Mittagessen in der Stadt und zur Stadtbesichtigung 15 Uhr Freilichtmuseum Thüringer Bauernhäuser (mit Gelegenheit zum Kaffeetrinken) 17 Uhr Klosterruine Paulinzella 19 Uhr Führung bei Kerzenschein im Augustinerkloster Erfurt Sa, 6. April: Mödlareuth 11.00 – 12.30 Uhr Führung im Deutsch-deutschen Museum (Gedenkstätte zur dt. Teilung) 13 Uhr: Gelegenheit zum Mittagessen Ankunft in München ca. 19 Uhr

"Der nächste Krieg im Nahen Osten wird nicht um Politik, sondern um Wasser geführt werden", erklärte 1988 der damalige stellvertretende ägyptische Außenminister Boutros Boutros-Ghali. Er wies damit als einer der ersten Politiker auf ein Problem hin, das nicht nur den Nahen Osten betrifft. Nur rund 2,5 Prozent des Wassers auf der Welt sind trinkbar, und davon können nur zwei Drittel genutzt werden. Für weite Teile der Erde gilt daher, dass der Kampf ums täglich Wasser ein Kampf um Leben und Tod ist.

2024 wählen die Vereinigten Staaten zum 60. Mal eine Präsidentin oder Präsidenten: Eine zutiefst gespaltene Gesellschaft wird einen schmutzigen Wahlkampf erleben. Aber wie ist das Land, das doch einst demokratisches Vorbild und gesellschaftlicher Leuchtturm war, überhaupt dahin gekommen? Das Seminar beleuchtet die Geschichte, die gesellschaftlichen Entwicklungen sowie die (politische) Kultur und zeigt die Entwicklungen auf, die für den heutigen Zustand verantwortlich sind. Ziel des Seminars ist, das ebenso widersprüchliche, gespaltene wie faszinierende Land besser zu verstehen.

"Sie denken, dass Mädchen nichts können. Jungen können überall hingehen, aber Mädchen müssen zu Hause bleiben", so beschreibt die neunjährige Shoukria ihre aktuelle Situation in Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021. Statt zur Schule zu gehen, putzt sie nun Schuhe, um etwas zu Essen zu verdienen. Die beiden Filmemacher Marcel Mettelsiefen und Jordan Bryon bringen eine einzigartige, kindliche Sicht auf das Leben in Afghanistan näher - und zeigen, wie unterschiedlich das Leben junger Mädchen und Jungen in Afghanistan sein kann.

Seit Mitte September 2022 demonstrieren im Iran Menschen gegen das Regime. Auslöser der Proteste war der Tod der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini. Das Regime sieht sich im Inneren mit einer politischen und sozio-ökonomischen Krise konfrontiert. Außenpolitisch ist durch den Gaza-Konflikt die Balance in Nahost verändert, zu Ungunsten Israels, zum Vorteil Irans: Teheran finanziert die Hamas, rüstet und bildet sie aus ebenso wie die libanesische Hisbollah, generell dürfte weder in Gaza noch bei der Hisbollah wenig geschehen ohne Zustimmung aus Teheran. Will Teheran einen großen Krieg gegen Israel?