Politik, Gesellschaft & Geschichte

In diesem intensiven Seminar geht es um klare, überzeugende Argumentation, aktives Zuhören und konstruktive Diskussion – nicht um Wettbewerb. Sie lernen, eine Meinung pointiert zu formulieren, auf andere einzugehen, Position zu beziehen und kontroverse Themen zu diskutieren. Interaktive Vorträge, Gruppenübungen und Übungsdebatten fördern kritisches Denken und Kommunikation. Zu Beginn werden die Grundlagen vermittelt, um daraufhin strukturierte Debatten mit gegenseitigem Austausch und Feedback in der Gruppe zu üben. Die Themen wählen die Teilnehmenden gemeinsam.

Was ist das Judentum? Eine Religion? Eine Kultur? Ein Brauchtum? Diesen und anderen Fragen will das Seminar nachgehen. Dabei stellt die Referentin jüdische Bräuche und Feste vor – sowohl jene von orthodoxen Juden als auch solche von „Kulturjuden“, die nicht an Gott glauben, sich aber trotzdem an einige Traditionen halten. Dabei geht es auch um Unbekanntes: Wussten Sie zum Beispiel, dass man einen Flammenwerfer braucht, um eine Küche koscher zu machen? Neben Diskussion und Filmbeispielen wird es auch eine Verkostung typisch jüdischer Spezialitäten geben.

Lange wurde der „Westen“ mit Demokratie, Menschenrechten, Pluralismus, Liberalismus und Wohlstand gleichgesetzt. Und der Ausgang des Kalten Krieges schien die Überlegenheit des westlichen Modells zu bestätigen. Doch inzwischen wächst die Kritik an seinen Widersprüchen und Schattenseiten. China, Russland und der „globale Süden“ begehren gegen die „westliche Bevormundung“ auf. Welche Erklärungen gibt es für den Aufstieg und die lange Dominanz des „Westens“? Und wie ist es angesichts zahlreicher Herausforderungen um seine Zukunft bestellt?

Der Zusammenbruch des NS-Gewaltregimes brachte den Münchnerinnen und Münchnern dramatische Veränderungen – nicht nur in politischer Hinsicht, sondern auch für das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben. Die Erfahrungen dieser Brüche, Zäsuren und Veränderungsprozesse haben sich fest in das Gedächtnis der ersten Nachkriegsgenerationen eingeschrieben: Sie werden im Rahmen des Seminars über Archivquellen, Filme und Zeitzeugenberichte rekonstruiert.

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem daraus folgenden Krieg in Gaza hat sich das Klima für Jüdinnen und Juden in Deutschland spürbar verändert. Viele berichten, dass ihnen Judenfeindlichkeit noch offener und aggressiver begegnet und sie sich nicht mehr sicher fühlen – weder auf der Straße noch in Bildungseinrichtungen oder im eigenen Wohnumfeld. Gewalt gegen Jüdinnen und Juden nimmt zu, während die Solidarität mit Betroffenen bröckelt. Antisemitismus, insbesondere in seiner israelbezogenen und Post-Schoa- Erscheinungsform, wird von der nichtjüdischen Gesellschaft zunehmend als Normalzustand akzeptiert. Das Seminar beleuchtet Geschichte, Kontinuitäten, Motive und Wirkungen des Antisemitismus. Die Teilnehmenden lernen, seine vielfältigen Facetten und Codierungen zu erkennen. Nicht zuletzt geht es um die Frage: Wie geht man damit um? Welche Strategien haben sich bewährt? Dozentin ist Eva Gruberová von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS).

Polens wechselvolle Geschichte reicht zurück bis ins 10. Jahrhundert. Sie erreichte einen Tiefpunkt im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts als Preußen, Österreich und Russland das Land vollständig unter sich aufteilten. Erst nach dem Ersten Weltkrieg konnten die Menschen ihre staatliche Eigenständigkeit wieder herstellen. Wir erkunden im Seminar zentrale Ereignisse aus einem dramatischen Jahrhundert polnischer Zeitgeschichte: es geht um Politik, Kultur und Gesellschaft und um die Rolle die Geschichte und Gedenken heute im Selbstverständnis der polnischen Gesellschaft spielt.

Journalismus und Medien spielen eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft. Im Seminar beleuchten wir, nach welchen Prinzipien Redaktionen arbeiten – und wie sich das von Propaganda und Desinformation unterscheidet. Wie funktioniert russische Staatspropaganda und wird im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt? Um dieses System durchschauen zu können, blicken wir auch auf landeskundliche Aspekte, die russische Gesellschaft und Politik. Was bedeutet das alles für den eigenen Umgang mit den sozialen Medien?

Am 4. Juli 2026 feiern die Vereinigten Staaten von Amerika ihren 250. Geburtstag – in einer Zeit, in der die freiheitliche und demokratische Grundordnung des Landes herausgefordert ist wie selten zuvor: durch Donald Trump und seine nach innen autoritären, nach außen isolationistischen und bisweilen imperialen Anwandlungen, durch die "Tech-Broligarchen", die von einer neo-feudalistischen Ordnung träumen, aber auch durch eine Gesellschaft, die den Verheißungen des „amerikanischen Traums“ keinen Glauben mehr schenken mag. Das Seminar blickt zurück auf 250 Jahre USA, bemisst die Gegenwart und wagt einen Blick in die Zukunft.

Die Terrorattacken vom 11. September 2001 gingen als dramatischer Schlusspunkt der euphorischen 1990er Jahre in die Geschichte ein. Viele glaubten, in einer global vernetzten Welt hätten sich endgültig die Werte des Westens durchgesetzt, doch die westlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit, Gewalt, Frieden und Freiheit werden von neuen, vor allem religiösen Fanatismen bedroht. Das Seminar behandelt Definitionen, unterschiedliche Formen und Handlungsebenen zur Bekämpfung von Terrorismus.

Warum gibt es die EU? Was macht sie für uns? Warum ist sie für Deutschland und die anderen Mitgliedstaaten so wichtig und was wäre, wenn es die EU nicht gäbe? In Vorträgen und Diskussionen lernen Sie Europa besser verstehen - können diskutieren, mitreden und alle Fragen stellen, die Ihnen zur EU unter den Nägeln brennen! Neben der Entstehung geht es um die Grundlagen der Institutionen und ihr Funktionieren sowie die Bedeutung der EU im internationalen Kontext nach dem Motto: "Als Europäische Union sind wir wer. Sonst sind wir nichts" (Alfred Grosser).