Um in die denkerische Atmosphäre des Seminars einzutauchen, brauchen Sie nichts weiter als etwas philosophische Neugier - und vielleicht eine Tasse Kaffee oder Tee. Nach einer Einführung steht die Übertragung philosophischer Gedanken auf die eigene Lebenssituation im Fokus. Aus einer Vielzahl von älteren und neueren philosophischen Gedanken werden mit der Methode des World-Cafés Themen ausgewählt, mit denen wir uns gemeinsam, zu zweit oder allein beschäftigen. Im sokratischen Gespräch wird eigenverantwortliches Denken, Reflexion und Selbstbesinnung gefördert.

Macht ist eine zentrale Kategorie unseres politischen Zusammenlebens. Traditionell wird sie allerdings meist negativ konnotiert und mit Gewalt, Autorität und Herrschaft gleichgesetzt. Dies könnte auch daran liegen, dass politisches Denken und politische Praxis über Jahrhunderte männlich dominiert und geprägt wurde. Doch wie steht es um die Sichtweisen von Frauen auf dieses so grundlegende Thema? Könnte sich unser Verhältnis zur Macht verändern, wenn wir mehr weibliche Stimmen und Perspektiven in unser gesellschaftliches Miteinander einbeziehen? Das Seminar widmet sich hierzu bedeutenden politischen Denkerinnen, die das Thema Macht aus neuen Perspektiven beleuchten: Hannah Arendt - die Macht des Zusammen-Handelns; Judith Butler - Die Macht der Sprache; bell hooks - Die Macht der Verbundenheit; Iris Marion Young - Die Macht der Differenz; Audre Lorde - Die Macht des Widerstands; Maya Angelou - Die Macht des Verstehens. Ergänzt werden die Ansätze mit Frauen aus der (gesellschaftlichen) Praxis, die den Perspektivwechsel durch ihr couragiertes Handeln verdeutlichen.

Italien ist ein hochgeschätztes Reiseland - es ist aber auch als Kulturland die Heimat bedeutender Denkerinnen und Denker. Wir blicken auf einige dieser Personen und ziehen eine Verbindungslinie zwischen dem Land, seiner Geschichte und den wirkmächtigen Gedanken. Francesco Petrarca (1304–1374) gilt als „Vater des Humanismus“ und damit als herausragende Gestalt der europäischen Geistesgeschichte. Im Rückgriff auf das Konzept der „humanitas“ der römischen Antike entwickelt Petrarca ein neues Bildungsideal, in dem das Interesse an Sprache, Dichtung und Geschichte dominiert. Doch Petrarcas Humanismus bedeutet vor allem in philosophischer Hinsicht noch weit mehr. Petrarca stellt die Moralphilosophie in den Vordergrund, um den Menschen durch Tugend und Wissen zu einem selbstbestimmten Leben im Diesseits anzuleiten. Damit tritt Petrarca aus der jenseitsorientierten Welt des Mittelalters heraus und vollzieht den Schritt die Frühe Neuzeit. Weitere Veranstaltungen der Reihe "Italien - Höhepunkte der Philosophie" 20.3.: "Die neuzeitlichen Wurzeln der Menschenwürde: Giannozzo Menetti und Giovanni Pico della Mirandola" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/die-mvhs-im-hp8/mensch-politik-gesellschaft/philosophie-religionen/italien-hoehepunkte-der-philosophie/die-neuzeitlichen-wurzeln-der-menschenwuerde-giannozzo-menetti-und-giovanni-pico-della-mirandola-460-C-S132052">(S132052)</a> 27.3.: "Anfänge der Kulturphilosophie: Giambattista Vico" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/die-mvhs-im-hp8/mensch-politik-gesellschaft/philosophie-religionen/italien-hoehepunkte-der-philosophie/anfaenge-der-kulturphilosophie-giambattista-vico-460-C-S132053">(S132053)</a>

Wir werden die Werke unserer großen Denker*innen und Dichter*innen auf allgemein verständliche Weise im Gespräch lebendig werden lassen, ihren Blick auf die Welt zu verstehen suchen und ihre Gültigkeit diskutieren: von Homer über Goethe zu Thomas Mann, von den Denkgebäuden eines Sokrates und Platon bis zu den philosophischen Entwürfen der Gegenwart.

Italien ist ein hochgeschätztes Reiseland - es ist aber auch als Kulturland die Heimat bedeutender Denkerinnen und Denker. Wir blicken auf einige dieser Personen und ziehen eine Verbindungslinie zwischen dem Land, seiner Geschichte und den wirkmächtigen Gedanken. Die Renaissance (ca. 1300-1600) führt vom Mittelalter in die Neuzeit. Im Zuge dieses ideengeschichtlichen Umbruchs wird das Wesen des Menschen neu formuliert, Selbstbewusstsein, persönliche Individualität und der Wunsch nach einem glücklichen Leben weisen bereits auf ein modernes Lebensgefühl hin. In diesem Kontext entstehen wegweisende Theorien der Menschenwürde, die bis heute nachwirken. Gianozzo Manetti (1396-1459) verteidigt die gottähnliche Schönheit und schöpferische Aktivität des Menschen gegen die mittelalterliche Auffassung des menschlichen Elends. Giovanni Pico della Mirandola (1463-1494) erklärt die Willensfreiheit zum zentralen Kriterium der Menschenwürde. Weitere Veranstaltungen der Reihe "Italien - Höhepunkte der Philosophie" 27.3.: "Anfänge der Kulturphilosophie: Giambattista Vico" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/die-mvhs-im-hp8/mensch-politik-gesellschaft/philosophie-religionen/italien-hoehepunkte-der-philosophie/anfaenge-der-kulturphilosophie-giambattista-vico-460-C-S132053">(S132053)</a> Bisherige Veranstaltungen: 13.3.: "Der Vater des Humanismus: Francesco Petrarca" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/die-mvhs-im-hp8/mensch-politik-gesellschaft/philosophie-religionen/italien-hoehepunkte-der-philosophie/der-vater-des-humanismus-francesco-petrarca-460-C-S132051">(S132051)</a>

Italien ist ein hochgeschätztes Reiseland - es ist aber auch als Kulturland die Heimat bedeutender Denkerinnen und Denker. Wir blicken auf einige dieser Personen und ziehen eine Verbindungslinie zwischen dem Land, seiner Geschichte und den wirkmächtigen Gedanken. Wie verstehen wir uns selbst? Was ist menschliche Kultur? Verstehen wir letztlich nur das, was wir selbst gemacht haben? Fragen dieser Art stellt sich der neapolitanische Philosoph Giambattista Vico (1668-1744). Von den Zeitgenossen unverstanden kritisiert Vico die neuzeitliche rationalistische Philosophie als unzureichend, um die konkrete Lebenswelt des Menschen und die Entwicklung von Kultur zu verstehen. In Überwindung der logisch orientierten Erkenntnistheorien eines René Descartes oder Baruch de Spinoza konzentriert sich Vico auf die Bedeutung von Sprache, Recht und Geschichte, um auf diese Weise die moderne Kulturphilosophie zu begründen. Bisherige Veranstaltungen: 13.3.: "Der Vater des Humanismus: Francesco Petrarca" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/die-mvhs-im-hp8/mensch-politik-gesellschaft/philosophie-religionen/italien-hoehepunkte-der-philosophie/der-vater-des-humanismus-francesco-petrarca-460-C-S132051">(S132051)</a> 20.3.: "Die neuzeitlichen Wurzeln der Menschenwürde: Giannozzo Menetti und Giovanni Pico della Mirandola" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/die-mvhs-im-hp8/mensch-politik-gesellschaft/philosophie-religionen/italien-hoehepunkte-der-philosophie/die-neuzeitlichen-wurzeln-der-menschenwuerde-giannozzo-menetti-und-giovanni-pico-della-mirandola-460-C-S132052">(S132052)</a>

Thomas von Aquin, der bedeutendste Philosoph und Theologe des Mittelalters, verwies immer wieder auf den biblischen Satz "Im Anfang schuf Gott den Menschen und entließ ihn in die Hand seines Rates" (Sir 15,14) und fügte hinzu: "in die Freiheit der Entscheidung". Auch sei der Mensch durch sein Gewissen in der Lage zu beurteilen, was er zu tun und zu lassen habe. Trotz erbitterter Widerstände setzen sich beide Auffassungen im Laufe der Neuzeit durch und begründen bis heute den hohen Wert, den man der Achtung vor der Freiheit des Menschen und der persönlichen Gewissensüberzeugung entgegenbringt.

Pünktlich zu Kants 300. Geburtstag, den wir am 22. April dieses Jahres feiern, wollen wir ihn als Lehrer der Aufklärung kennenlernen. Neben seinen streng theoretischen Schriften gibt es viele Aufsätze, die er für ein breiteres Publikum verfasste und in denen er orientierende Antworten auf gesellschaftliche und politische Fragen formulierte. Durch gemeinsame Lektüre tauchen wir in die historische Debatte der Spätaufklärung ein und prüfen, ob und was davon auch für heutige Aufklärungs- und Bildungsversuche von Interesse sein kann.

Das Leben ist eine Aufgabe und ein Geschenk. Doch es gibt kein geschenktes Leben. Dieses Paradoxon wird im Seminar diskutiert und steht am Anfang jeder existenziellen Erfahrung. Unser Handeln wird durch Traditionen vorgeprägt und trotzdem lässt uns diese "geerbte Erfahrung" immer wieder im Stich. Das Leben konfrontiert uns an jedem Tag mit neuen Aufgaben. Bewusst oder unbewusst erfinden wir aus der geerbten Erfahrung die eigene Praxis. Diese Erfindungspraxis hat die sokratische Philosophie als die "List der Vernunft" offengelegt.

Hat die Natur nur einen Wert, wenn der Mensch sie (aus-)nutzt? Hat nur der Mensch Würde? Ist die anthropozentrische Sichtweise noch zeitgemäß? Wir diskutieren, ob und inwieweit es gerechtfertigt sein kann, anderen Lebewesen sowie der Natur in ihrer Gesamtheit einen Eigenwert oder eine eigene Würde zuzubilligen. Nach den Grundfragen der Natur- und Umweltethik geht es um den Erhalt der Biodiversität und den verantwortlichen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Wir blicken auf Standpunkte verschiedener Philosoph*innen und aktuelle Entwicklungen, die sich auch in Urteilen des Verfassungsgerichts widerspiegeln.

Der Frage nach dem Wesen der Seele ist in der Philosophie eine eigene Disziplin gewidmet: die Philosophie des Geistes. Bis heute werden vielfältige Fragen diskutiert, die das Wesen der Seele, ihr Verhältnis zur Materie und ihre Sterblichkeit betreffen. In diesem Seminar machen Sie sich anhand von klassischen philosophischen Texten mit Grundproblemen der Philosophie des Geistes bekannt. Dabei werden wir den Begriff "Seele" im Kontext verwandter Begriffe, wie "Geist", "Bewusstsein" und "Intelligenz" beleuchten und diskutieren.

Spätestens seit es ChatGPT gibt, ist die Künstliche Intelligenz (KI) in aller Munde. Diese wirft viele philosophische Fragen auf: Kann die heutige KI wirklich denken? Wird sie jemals in der Lage sein, Gefühle oder Bewusstsein zu haben? Besteht die Gefahr, dass wir durch KI beherrscht werden? Und welche Konsequenzen ergeben sich für Bildung und Arbeitswelt? Ziel des Seminars ist es, solche Fragen zu diskutieren. Dazu beschäftigen wir uns mit klassischen und aktuellen philosophischen Texten zur KI, etwa vom Computerpionier Alan Turing.

Yoga erfreut sich im Westen großer Beliebtheit und ist in den Mainstream gelangt. In den zahllosen Yogaschulen werden Sitzhaltungen, Atemübungen, Meditation und bisweilen indische Philosophie geübt. Doch was sind die philosophischen Grundlagen und Ursprünge des Yoga? Was ist seine Lehre? Wie kam der Yoga nach Europa? Und was sind die Unterschiede zwischen dem (alt)indischen und dem westlichen Yoga?

Im 19. Jahrhundert führt die industrielle Revolution zu einer Verelendung weiter Bevölkerungskreise. Der Fortschrittsoptimismus der Aufklärung ist vorbei. Ausdruck davon ist Schopenhauers pessimistische Willensmetaphysik. Er sieht Welt und Mensch einem unkontrollierbaren Willen unterworfen, dessen Folgen nur geringfügig durch Mitleid und Kunst gemildert werden. Nietzsche schließt an das Denken an, aber verwirft Moral und Bürgertum und hofft auf einen kreativen Willen zur Macht. Das Seminar führt in die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Denker ein.

Um den Körper ist ein Kulturkampf entbrannt. Merkmale wie Hautfarbe und Geschlecht werden in starkem Maße ideologisiert und politisch instrumentalisiert. Die Body-Positivity-Bewegung ist ebenso körperfixiert wie ihr Gegenteil, die Body-Shaming-Bewegung; der Queerness stehen Muskelkult und martialische Männlichkeit gegenüber. Der Körper rückt immer stärker ins Zentrum gegensätzlicher Strategien zur Selbstwert-Steigerung und Identität. Der Vortrag holt historische Entwicklungen ein, spürt den neuen Inszenierungen des Körpers nach und feiert die sinnliche Schönheit des Leiblichen in einer Epoche zunehmender Virtualität.

Alle wollen gerecht behandelt werden. Das wäre möglich, wenn alle gerecht handeln würden, und wenn auch das politische und ökonomische System gerecht wäre. Aber wann sind Handlungen und Systeme überhaupt gerecht? Philosophinnen und Philosophen können sich nicht auf eine allgemein gültige Gerechtigkeitstheorie einigen: In der Antike widersprach Aristoteles Platon, im 20. Jahrhundert widersprach Michael Walzer John Rawls. Wir lernen ihre Gerechtigkeitsvorstellungen und Argumente kennen und philosophieren auch über unsere eigenen Überzeugungen.

Das gute Leben ist nicht nur die Verwirklichung eines individuellen Entwurfs, sondern auch ein Experiment im Rahmen einer umfassenden Verantwortung. Welche Möglichkeiten haben wir noch, und welche Notwendigkeiten ergeben sich daraus – von der Lebenskunst bis zur Bioethik? Die Natur wartet nicht, sondern fordert ein Umdenken und verantwortliches Handeln, aber nicht ohne Freiheit und Selbstbestimmung. Vor dem Hintergrund philosophischer Theorien und wissenschaftlicher Erkenntnisse wollen wir uns darüber gemeinsam Gedanken machen.