Lesungen & Wortwechsel

Der Panther mit dem müden Blick oder die lyrische Forderung "Du mußt dein Leben ändern" sind bedeutende Meilensteine im Werk von Rainer Maria Rilke, dessen 150. Geburtstag wir im Dezember 2025 feiern. Der in Prag geborene Dichter, der in Linz und München studierte und ein unstetes Leben zwischen Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Italien und Russland führte, prägte das kulturelle Erbe des alten Europa vor dem Ersten Weltkrieg. Seine Gedichte sind von unverminderter Aktualität, sie treffen uns auch heute noch mitten ins Herz. In der Bibliothek in der Halle E lesen wir uns unsere Lieblingsgedichte von Rainer Maria Rilke gegenseitig vor. Alle Literaturbegeisterten sind herzlich dazu eingeladen. Bringen Sie ein oder zwei der für Sie schönsten Gedichte von Rilke mit und gestalten Sie so diese besondere Hommage aktiv mit. Selbstverständlich ist auch reines Zuhören möglich! In Kooperation mit dem Adalbert-Stifter-Verein/Kulturinstitut für die Böhmischen Länder, der Fachschaft AVL der Ludwig-Maximilians-Universität, dem Lyrik Kabinett und der Münchner Stadtbibliothek.

Bekannte Krimiautoren und -autorinnen (Iny Lorentz, Katharina Lukas, Stefanie Gregg, Jutta Siorpaes, Lutz Kreutzer und Jürgen Ahrens) präsentieren in Kurzlesungen ihre aktuellen Werke und zeigen so die ganze Bandbreite der Kriminalliteratur in Bayern, vom humorvollen Regionalkrimi bis hin zum spannungsreichen Thriller. Die anschließende Podiumsdiskussion mit der Oberstaatsanwältin Anne Leiding (München), Christine Rechl und Christof Weigold geht unter dem Titel "Fiction meets reality" der Frage nach, wie viel Realität im Krimi sinnvoll ist. Moderation: Angela Eßer und Su Turhan. Musikalisch eingerahmt wird diese Matinee von der Klaviervirtuosin Maharani Chakrabarti. In Kooperation mit dem Förderverein für Bayerische Kriminalliteratur.

In Zeiten der Maschine verschwinden die Texte, das gedruckte Wort verliert an Einfluss. Das bewegte Bild hat die Informationshoheit, Podcasts zielen aufs Hören. Scrollen, Swipen und Scannen ersetzen sinnstiftendes Erfassen, ChatBots verändern die Kommunikationskultur fundamental. Mit den Texten kommen auch die Kontexte abhanden, mit ihnen womöglich das Lesen als Kulturtechnik. Was bedeuten Kreativität und Originalität, wenn Texte auch von KI-Tools generiert werden? Was ist ein Autor, eine Autorin? Mit den Texten stehen auch die Traditionen in Frage, die bisher über Texte transportiert wurden. Der Kulturwissenschaftler und Publizist Christian Schüle (u.a. für Die Zeit, Deutschlandfunk, Mare) reflektiert über die Zukunft des Lesens und fragt nach Gewinn und Verlust, sollte das Lesen keine Zukunft mehr haben.

Was ist, wenn unsere Aussichten tatsächlich mehr als düster sind? Was, wenn die Alarmsignale der Klimakrise weiterhin nicht gehört werden? Wie dem politischen Leerlauf des scheinbar alternativlosen Weiterso begegnen? Die Literatur hat spätestens seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts in unterschiedlichen Szenarien dunkle Zukunftsvisionen entworfen. Zugleich aber schafft sie immer wieder gedankliche Spielräume, die eine Veränderung der Perspektiven auf unsere Zukunft ermöglichen, so dass sich – zumindest für kurze Augenblicke – so etwas wie Zuversicht einstellt. Kathrin Röggla und Birgit Müller-Wieland machen sich im gemeinsamen Gespräch auf die Suche nach literarischen Zufluchten, um die Frage, wie es trotz der Melancholie weitergehen kann, offen zu halten.

Jeder Münchner Stadtteil hat sein ganz eigenes Flair und bietet damit auch einen ganz individuellen Rahmen für mordsmäßige Geschichten. Eine (vor)lesenswerte Blutspur nach Aubing legen Angela Eßer und Beatrix Mannel an diesem Sonntagmorgen mit Kostproben aus ihren Kriminalromanen und -geschichten. Sie präsentieren ihr so ganz eigenes Bild von der Landeshauptstadt und ihren Stadtteilen.  Zur Lesung wird ein kleines Frühstück serviert, welches im Preis enthalten ist.