Filme begleiten uns. Ob im Kino, im Fernsehen oder über Streaming Plattformen, Filme unterhalten, berühren und lenken unseren Blick in eine bestimmte Richtung. Besonders beim Dokumentarfilm stellen sich dabei spannende Fragen, weil es immer
wieder um Wahrheitsanspruch und Authentizität geht: Ist das, was wir sehen, wirklich “wahr”? Wo hat die Regie bewusst filmsprachliche und dramaturgische Entscheidungen getroffen, die unsere Wahrnehmung der dokumentarischen Erzählung prägen? In dieser Veranstaltung zeigt die MVHS einen künstlerischen Dokumentarfilm aus dem aktuellen Programm des DOK.fest München und lädt Sie anschließend zu einem ausführlichen Filmgespräch mit Maya Reichert ein, Filmemacherin und langjährige Leiterin von DOK.education, dem Bildungsbereich des Internationalen Dokumentarfilmfestivals München.
Durch die angeleitete Filmanalyse wird Ihr Blick für die mediale Darstellung von Wirklichkeit geschärft. Sie erfahren, welche oft unauffälligen, aber wirkungsvollen Regie-Entscheidungen Dokumentarfilmschaffende treffen, um unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit zu lenken.
Zum Film:
ALLES WIRD GUT
Eefje Blankevoort & Lara Aerts, Niederlande 2024, 32 Min.
Sprachversion: Originalsprache, Deutsches Voice Over.
Samie war gerade acht Jahre alt, als sie beschloss, auf eigene Faust und ohne ihre Familie aus Eritrea zu fliehen. Heute wünscht sie sich mehr Möglichkeiten in ihrer neuen Heimat, den Niederlanden, dazuzugehören. Ihre starke Persönlichkeit und der nahende achtzehnte Geburtstag bringen sie ihrer Unabhängigkeit einen Schritt näher. Im Film von Eefje Blankevoort und Lara Aerts findet Samie Orte, die an ihre Vergangenheit erinnern. Mit der Kamera wird sie zur Erzählerin ihrer eigenen Geschichte, indem sie die jüngere Schwester Muqat ihre Flucht nachspielen lässt. Die außergewöhnliche Erzählweise bietet reichlich Möglichkeit, die filmische Erzählung als Textform zu analysieren
In Kooperation mit dem DOK.fest München
Kursnummer V249020