Kein Text steht für sich allein, er ist stets verbunden mit dem Universum der Literatur. Autorinnen und Autoren arbeiten sich nicht nur an ihren eigenen Erfahrungen ab, sondern setzen sich auch mit der literarischen Tradition auseinander. Überblendungen sind seit jeher ein zentrales Merkmal von Literatur und erweitern deren Spielräume. Wir setzen den literarischen Dialog zwischen Texten fort mit Robert Louis Stevensons "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" (1886) und "American Psycho" (1991) von Bret Easton Ellis.

Der Name Patrick Süskind ist untrennbar verbunden mit seinem Weltbesteller "Das Parfum" von 1985, ein Schlüsselwerk der Postmoderne. Seitdem hat sich Süskind komplett zurückgezogen und nur noch wenige Erzählungen veröffentlicht. Der Vortrag spürt dem Leben und Werk dieses menschenscheuen Autors nach und beleuchtet dabei auch seine Tätigkeit als Drehbuchautor für Helmut Dietl bei dessen Filmerfolgen "Kir Royal" und "Rossini".

Im Gegensatz zu seinen Romanen wurden viele von Franz Kafkas Erzählungen noch zu seinen Lebzeiten veröffentlicht: Das Publikum war überwiegend irritiert von der Rätselhaftigkeit und Vieldeutigkeit dieser Geschichten. Und auch heute bleiben Kafkas literarische Meisterwerke in ihrer Komplexität schwer verständlich. Die Vortragsreihe geht der Frage nach, wie sich Kafkas typische Erzählweise besonders in der kurzen Form und in seinen Miniaturen zeigt. - Das Urteil (21.4.2024) - Die Verwandlung (28.4.2024) - In der Strafkolonie (5.5.2024) - Kurze Erzählungen (12.5.2024)

Joseph Conrad (1857-1924), geboren im russisch besetzen Polen, gelangte 1878 nach London und begann dort auf Englisch zu schreiben. Er ist berühmt für seine Abenteuergeschichten: Im Dschungel und auf dem endlosen Meer wird der Mensch mit der ungezähmten, wilden Natur konfrontiert. Dennoch ist er ein eminent politischer Autor, den die Position des Einzelnen in einer zunehmend komplexeren kapitalistischen Gesellschaft interessiert. - Herz der Finsternis (30.6.2024) - Die Schattenlinie (7.7.2024) - Nostromo (14.7.2024) - Der Geheimagent (21.7.2024)

Als hochgebildeter Renaissance-Autor war William Shakespeare bestens vertraut mit der antiken Geschichte, Mythologie und Literatur. Immer wieder griff er auf griechische und römische Vorlagen zurück. Vor allem Ovids "Metamorphosen" haben unverkennbare Spuren in seinem Werk hinterlassen. Anhand ausgewählter Dramen ("Julius Caesar", "Antonius und Kleopatra", "Coriolanus", "Ein Sommernachtstraum" sowie "Troilus und Cressida") gehen wir diesen und weiteren antiken Einflüssen in seinem Werk nach.