13 Jahre nach dem hoffnungsvollen Aufbruch im sogenannten Arabischen Frühling zeigt sich, dass der Nahe Osten und die Staaten Nordafrikas unverändert in einem Zangengriff der autoritären Politik verhaftet bleiben. Die Kontinuität der Tyrannei geht mit einer anhaltenden Gewaltpolitik einher, die sich in inner- sowie zwischenstaatlichen Konflikten zeigt. Der Vortrag präsentiert die Ursachen für die Stagnation, erläutert die Anpassungsstrategien autoritärer Bewegungen seit 2010 und gibt einen Ausblick auf die Chancen des politischen Wandels.

Mit der "Globalen Entwicklungsstrategie" und der "Globalen Sicherheitsstrategie" formulierte die VR China unter Xi Jinping ihre Ziele für eine neue globale Ordnung. Obwohl als multilaterale Ordnung unter Einbindung der Entwicklungs- und Schwellenländer propagiert, geht es im Kern um die Großmachtkonkurrenz mit den USA. Geopolitisch im Fokus steht dabei vor allem der pazifische Raum. Saskia Hieber analysiert die strategischen Ziele der VR China, die ihnen zugrunde liegenden innen- und außenpolitischen Motivationen sowie die sich daraus ergebenden internationalen Konfliktlinien. Dr. Saskia Hieber ist Dozentin für Internationale Politik mit Schwerpunkt Asien-Pazifik an der Akademie für Politische Bildung in Tutzing und Lehrbeauftragte für Internationale Politik - Ostasien an der Universität Regensburg.

Weltweit ist ein Trend hin zu autoritären Systemen zu beobachten. Demokratien geraten zunehmend durch zumeist innenpolitische Angriffe ins Wanken. Sie werden systematisch ausgehöhlt. Im Vortrag werden schwerpunktmäßig die Entwicklungen in den USA behandelt. Daneben wird auch auf den Zustand europäischer Demokratien eingegangen und generell die Frage zur Überlebensfähigkeit von Demokratien im Zeitalter von Fake-News, Künstlicher Intelligenz, Sozialen Medien und Einflussnahme von High-Tech-Unternehmen aufgeworfen.

Über die Konfrontation zwischen den USA und China wird häufig berichtet. Dabei geht es auch um die künftige weltweite technologische Führungsrolle. Was beinhaltet der Masterplan von China, bis 2049 die dominierende Wirtschaftsnation zu sein – und das vor allem auf Basis innovativer Technologien? Was und wer steckt hinter Unternehmen wie Baidu, Tencent, Huawei, Alibaba u.v.m.? Wie hat der staatsgelenkte Kapitalismus in China die rasante technologische Entwicklung befördert? Und: Wo bleibt eigentlich Europa? Viele Fragen und zahlreiche Antworten erwarten Sie! Andreas Dohmen (Kernphysiker, Betriebswirt und Philosoph) hat sich nach vielen Jahren in der Internet-Industrie u.a. intensiv mit dem Thema Digitalisierung und KI unter technischen, ethischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten beschäftigt.

Die Geschichte der Kindertransporte gilt als eines der wenigen positiven Kapitel in der Holocaust-Forschung: Über 15.000 unbegleitete jüdische Kinder und Jugendliche konnten 1938/39 unter anderem nach Großbritannien oder Frankreich gerettet werden, weil ihre Eltern bereit waren, sich von ihnen zu trennen. Die mit der Rettung verbundene Entwurzelung aus dem vertrauten Umfeld blieb nicht ohne traumatische Folgen. Trotz allem gelang es den "Kindern" als Gruppe, diese Traumata zu überwinden, wie Lilly Maier anhand zahlreicher Zeitzeugen-Interviews zeigt.

Angriffe auf kritische Infrastruktur, Regierungen, Bundes- und Landesbehörden sowie systemrelevante Unternehmen gehören mittlerweile zum Alltag, nicht nur im Westen. Klar ist, dass auch Deutschland nun viel häufiger ins Fadenkreuz international Cyberakteure geraten wird. Wie ist auf solche Bedrohungen zu reagieren? Ist Deutschland für die Zukunft gerüstet und wie verhalten sich unsere Partner in Ost und West? Wie geht eine Demokratie langfristig mit einer solchen Lage um?

Die russisch-chinesische strategische Partnerschaft zielt auf die Machterweiterung beider Länder auf dem Gebiet Eurasiens mit einer Fläche von 55 Mio. km2 und 5,5 Mrd. Einwohner*innen. Auf Seiten Chinas ist die "Neue Seidenstraßeninitiative" Teil dieser Strategie. Erleben wir die Etablierung einer neuen Wirtschaftsordnung auf dem Kontinent? Ist der Aufbau einer westlichen Alternative zu diesem Machtzentrum möglich? Wir analysieren, welche Konsequenzen die Beziehungen Chinas und Russlands für Deutschland, die EU und den Westen haben können.

Seit den marktwirtschaftlichen Reformen unter Deng Xiaoping ist die Volksrepublik China auch wirtschaftlich zur Weltmacht aufgestiegen. Zu ihren aktuellen internationalen Projekten gehört der Aufbau einer "Neuen Seidenstraße". Das Vorhaben soll weitere Einflusszonen abstecken und die Machtstellung Chinas ausbauen. Die Veranstaltung zeigt, welche Handelsrouten der "Neuen Seidenstraße" geplant sind, wie sie finanziert und umgesetzt werden und welche Risiken damit verbunden sind: für die beteiligten Staaten, die EU, die USA, aber auch für China selbst.

Nicht erst in jüngster Zeit fällt Ungarn mit abweichendem teils konfrontativem Abstimmungsverhalten innerhalb der Europäischen Union auf. Seien es die Hilfszahlungen an die Ukraine, die Neuordnung der europäischen Migrationspolitik oder Brüssels Israelpolitik: Ungarn wählt scheinbar einen Sonderweg - oftmals im Konzert mit weiteren Visegrád-Staaten. Welche Ziele verfolgt Orbán mit seiner außen- und sicherheitspolitischen Strategie und wie können wir Budapests Verhalten besser verstehen?

Ohne China geht es nicht. Soweit sind sich Wirtschaft und Politik in Deutschland einig. Doch über die Ausgestaltung deutsch-chinesischer Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere über das Ausbalancieren von Abhängigkeiten und Risiken, gehen die Positionen auseinander. Können sich deutsche Firmen vor staatlich geförderter chinesischer Billig-Konkurrenz schützen - und der Staat vor der Übernahme kritischer Infrastruktur durch ein autoritäres Regime? Unter welchen Bedingungen arbeiten deutsche Unternehmen in der Volksrepublik? Wie umgehen mit der Abhängigkeit Deutschlands von China? Ist De-Risking ein erfolgversprechender Weg? Über Fragen wie diese diskutieren: Stefan Geiger, Geschäftsführer des Chinaforums Bayern e.V. Prof. Dr. Christian Schmidkonz, Munich Business School Dr. Sabine Stricker-Kellerer, Rechtsanwältin, SSK-Asia Moderation: Dr. Astrid Freyeisen, Bayerischer Rundfunk

Die beiden asiatischen Mächte sind die neuen „global player“; zwar ist China wirtschaftlich und geopolitisch noch stärker als das demokratische Indien, doch dieses holt auf. Zwischen Indien und China gibt es einerseits Grenzkonflikte in Kaschmir und in Arunachal Pradesh, andererseits arbeiten beide intensiv zusammen, so in der Shanghai Cooperation Organisation (SCO) oder im BRICS-Bündnis. Wie stehen Indien und China zueinander, was trennt, was vereint sie? Was könnte die Zukunft ihrer Verbindung sein? Und was bedeutet das für die Weltpolitik? 1. Indien und China: Eine historische und kulturelle Verbindung seit dem Altertum bis zur indischen Unabhängigkeit 1947 2. Indien und China seit 1947 bis heute: Annäherung und Entfremdung, Skepsis und Bündnisse

Die Theorie des gerechten Krieges steht zwischen dem Pazifismus (Krieg ist immer abzulehnen) und dem sogenannten Realismus (Krieg dient der Durchsetzung von Interessen). Ihr zufolge gibt es Kriege, die moralisch gerechtfertigt sind. Zur Beurteilung hat sie Kriterien entwickelt für Kriegseintritt (ius ad bellum), Kriegsführung (ius in bello) und Beendigung von Kriegen (ius ex bello). Der Vortrag führt in die Theorie des gerechten Krieges ein und nimmt auch Bezug auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Seit deutlich geworden ist, in welchem Maße Deutschland von russischen Energielieferungen abhängig war, sind auch die deutsch-chinesischen Beziehungen verstärkt in den Fokus gerückt. Die Volksrepublik China gilt als systemischer Rivale. Ihre globalen Ambitionen befeuern die Sorge vor einer bis nach Europa reichenden politischen und wirtschaftlichen Dominanz sowie weitreichender Einflussnahme. Zugleich ist Deutschland in vielen Bereichen von chinesischen Produkten abhängig - und die deutsche Wirtschaft setzt weiterhin auf den chinesischen Markt. Wie stellen sich die deutsch-chinesischen Beziehungen aus Sicht der Volksrepublik dar? Der Abend lädt ein zu einem Perspektivwechsel. Zu Gast: N.N., Generalkonsulat der Volksrepublik China in München

Die Idee eines jüdischen Staates ist mit keiner Person so eng verbunden wie mit Theodor Herzl (1860-1904). Er war es, der dem Zionismus sowohl ein Gesicht als auch Mut und Hoffnung gab. Doch es galt auch viele Hürden zu überwinden, über die im ersten Teil der Reihe berichtet werden soll. Mit der Gründung Israels 1948 erfüllte sich zwar eine jüdische Hoffnung, doch für die Araber*innen in Palästina begann eine traumatische Entwicklung, die sich bis heute fortsetzt. Fortsetzung dieser Vortragsreihe: 22.1.: Arabische Antworten auf Israel: von Nasser zu Saddam Hussein <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/laender-und-regionalgeschichte/arabische-antworten-auf-israel-von-nasser-zu-saddam-hussein/kleine-geschichte-des-nahost-konflikts-2-460-C-T110634">(T110634)</a> 29.1.: Friedensprozess ohne Frieden: die 1990er Jahre <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/laender-und-regionalgeschichte/friedensprozess-ohne-frieden-die-1990er-jahre/kleine-geschichte-des-nahost-konflikts-3-460-C-T110636">(T110636)</a> 5.2.: Nach dem 7. Oktober 2023 - wohin geht die Reise? <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/laender-und-regionalgeschichte/nach-dem-7-oktober-2023-wohin-geht-die-reise/kleine-geschichte-des-nahost-konflikts-4-460-C-T110638">(T110638)</a>

Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) wurde 2001 u.a. von China und Russland gegründet. Ziel war eine vertiefte politische und wirtschaftliche Kooperation. Seither schlossen sich u.a. Indien, Pakistan und Iran dem Bündnis an. Während die SOZ die asiatische Dimension der Machtstrategie Chinas repräsentiert, agiert die Staatengruppe der BRICS als globales Netzwerk, das 2023 um bedeutende Schwellenländer erweitert wurde. Welchen Einfluss nehmen die SOZ- und die BRICS-Staaten auf die Umgestaltung der Weltordnung?

Die Etablierung Israels ist für die meisten Araber*innen bis heute mit dem Begriff der "nakbah" (Katastrophe) verbunden. Man war davon ausgegangen, Israel wieder "von der Landkarte zu löschen", doch der jüdische Staat überlebte den ersten Krieg 1948/49. Seit dieser Zeit ringt die arabische Welt um die richtige Vorgehensweise gegen bzw. mit Israel. Diese schwankt zwischen Aggressionen und der Suche nach Kompromissen. Die arabische Debatte hierzu dauert bis heute an und soll in dieser Veranstaltung skizziert werden. Fortsetzung dieser Vortragsreihe: 29.1.: Friedensprozess ohne Frieden: die 1990er Jahre <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/laender-und-regionalgeschichte/friedensprozess-ohne-frieden-die-1990er-jahre/kleine-geschichte-des-nahost-konflikts-3-460-C-T110636">(T110636)</a> 5.2.: Nach dem 7. Oktober 2023 - wohin geht die Reise? <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/laender-und-regionalgeschichte/nach-dem-7-oktober-2023-wohin-geht-die-reise/kleine-geschichte-des-nahost-konflikts-4-460-C-T110638">(T110638)</a>

Ewige Steppe, leere Wüsten und karge Hochgebirge verbinden die meisten mit dem äußerst dünn besiedelten Binnenstaat in Ostasien. Seit der Wende jedoch entwickelte sich die Mongolei zu einer geachteten Demokratie nach westlichem Vorbild mit einer wachsenden Wirtschaft - und das trotz der außerordentlich schwierigen strategischen Lage zwischen den beiden Großmächten Russland und China. Wie ist das sicherheitspolitische Kräftegefüge einzuordnen und welchen Platz hat darin die Mongolei?

Brennende Textilfabriken, Kinderarbeit in Kobaltminen, Vertreibungen von indigenen Völkern - täglich werden Menschenrechtsverletzungen entlang der globalen Lieferkette bekannt. Das deutsche „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“ versucht hier Abhilfe zu schaffen. Gleichzeitig sind Wirtschaftsunternehmen als nicht-staatliche Akteure bislang nicht unmittelbar an Menschenrechte gebunden. In der Veranstaltung werden die völkerrechtlichen Herausforderungen besprochen und aufgezeigt, welche Verpflichtungen bereits bestehen und wo es Lücken gibt.

Xinjiang, eine Provinz im Nordwesten Chinas, steht wegen der schweren Menschenrechtsverletzungen, die China seit Jahren an dem muslimischen Turkvolk der Uiguren begeht, in der öffentlichen Debatte. Der Sinologe und Journalist Mathias Bölinger hat mit Zeugen gesprochen und Leaks ausgewertet. In seinem Vortrag erläutert er die chinesische Völkerpolitik, die Mechanismen der Unterdrückung, die dank der technischen Entwicklung immer perfider werden, und zeigt, wie andauernde Verfolgung und Angst die Menschen zermürben. Mathias Bölinger hat lange aus und über China berichtet. Sein Buch "Der Hightech Gulag. Chinas Verbrechen gegen die Uiguren" erschien im Verlag C. H. Beck. Die Übersetzerin Dr. Ulrike Kretschmer liest aus "In Erwartung meiner nächtlichen Verhaftung. Uigurische Notizen" von Tahir Hamut Izgil, erschienen bei Hanser. Moderation: Stefanie Hajak, Münchner Volkshochschule

Die bislang bedeutendste Friedenshoffnung verbindet sich mit den frühen 1990er Jahren und den Personen Jitzchak Rabin, Schimon Peres und Jassir Arafat. Doch die Hoffnung währte nur kurz. Mit der Ermordung Rabins und dem Ende der Clinton-Ära begann eine neue Eiszeit im Nahen Osten. Die nachfolgenden politischen Akteure ergriffen keine weiteren Initiativen, um den Dauer-Konflikt zu lösen. So steht die Frage im Mittelpunkt, was von dem gescheiterten Friedensprozess als politisches Erbe weiterlebt. Fortsetzung dieser Vortragsreihe: 5.2.: Nach dem 7. Oktober 2023 - wohin geht die Reise? <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/laender-und-regionalgeschichte/nach-dem-7-oktober-2023-wohin-geht-die-reise/kleine-geschichte-des-nahost-konflikts-4-460-C-T110638">(T110638)</a>

Seit den frühen 2000er Jahren schien der israelisch-palästinensische Konflikt aus dem Zentrum der Weltöffentlichkeit verschwunden zu sein. Hatte man sich nicht von amerikanischer, europäischer und arabischer Seite mit der entstandenen Situation abgefunden? Die Betrachtung des Orients schien sich eher auf den aggressiven Iran oder Kriege wie in Syrien zu verlagern. Doch mit dem grausamen Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 und dem folgenden Krieg in Gaza war der Kern des alten Nahost-Konflikts wieder da. Wie geht es weiter in Palästina und Israel?

"Immer zu langsam, immer zu spät", so bringt der Sicherheits- und Verteidigungsexperte Nico Lange die militärische Unterstützung der Ukraine durch den Westen auf den Punkt. Russland dagegen hat die Zeit genutzt: Das Land ist auf Kriegswirtschaft umgestellt, die militärische Führung und Teile der Regierung sind neu besetzt. Wo steht die Ukraine drei Jahre nach Beginn der russischen Invasion? Welche Strategie verfolgen Deutschland, die Europäische Union und die USA? Bestehen Hoffnungen auf Frieden mit Russland oder müssen wir eine Ausweitung des Krieges fürchten? Zu Gast: Nico Lange, Senior Fellow, Münchner Sicherheitskonferenz

Die Dominanz der VR China war für die südostasiatischen Staaten immer präsent. Ihre aktuelle Bedrohungslage hat jedoch eine neue Qualität - wirtschaftlich und militärisch. Der Schwerpunkt des Vortrages wird sich mit den international anerkannten maritimen Grenzen der südostasiatischen Staaten befassen (Seerechtskonvention), mit dem südchinesischen Meer, den Spratly-Paracel-Inseln sowie dem militärischen Vorgehen Chinas in der Region. Welche Konsequenzen hätte eine erfolgreiche Aggression für den internationalen Welthandel?

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine oder die Kämpfe im Gaza werfen aktuell moralphilosophische Fragen auf. Von der antiken und mittelalterlichen "Lehre vom gerechten Krieg" über Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" bis zu zeitgenössischen Positionen sollen philosophische Ansätze dargestellt werden.