11.5.2017: Einladung zur Zeugnisfeier am 16. Mai:

Projekt "mona lea" an der Münchner Volkshochschule qualifiziert zum 9. Mal über 100 Migrantinnen für den Münchner Arbeitsmarkt

Pressemitteilung der Münchner Volkshochschule

Die Anforderungen des beruflichen Alltags und Lernens werden immer komplexer. Viele Frauen mit Migrationshintergrund fühlen sich dem zunächst nicht gewachsen, obwohl sie eine hohe kommunikative und berufliche Kompetenz mitbringen. Diese sprachliche und interkulturelle Herausforderung zu bewältigen, dabei hilft die Qualifizierung mona lea. „mona lea“ steht für das „Münchner Orientierungs- und Qualifizierungsnetz für Arbeitssuchende, Angebot für Migrantinnen – Leben und Arbeiten in München“.

Das Projekt mona lea der Münchner Volkshochschule freut sich, den Absolventinnen des 9. mona-lea-Jahrgangs amDienstag, 16. Mai 2017 ihre Abschlusszeugnisse überreichen zu dürfen und mit ihnen den Sprung in ein erfüllendes und anspruchsvolles Berufsleben zu feiern.

Feierliche Zeugnisübergabe:

  • Dienstag, 16. Mai 2017
    9:30 Uhr bis 11:30 Uhr
    Einstein 28, Einsteinstr. 28, Erdgeschoss, großer Vortragssaal

Ablauf ab 9:30 Uhr:

  • Begrüßung
    Herr Prof. Dr. Klaus Meisel
    Managementdirektor der Münchner Volkshochschule
  • Grußwort
    Frau Elena Faulstich
    Sozialreferat, Amt für Wohnen und Migration der Landeshauptstadt München
  • Zeugnisübergabe
  • Performance: „Ankommen“ – Ein Beitrag mit Herz

Wenn Sie noch Fragen haben, kontaktieren Sie uns gern. Bitte geben Sie uns auch kurz per E-Mail oder telefonisch bescheid, wenn Sie an der Zeugnisfeier teilnehmen möchten. Die Absolventinnen stehen im Anschluss für Einzelinterviews und Fotos zur Verfügung.

Informationen und Kontakt:


Seit mittlerweile neun Jahren schreibt mona lea Erfolgsgeschichten. Frauen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern qualifizieren sich intensiv und umfassend in Deutsch sowie in beruflichen Kompetenzen für den Münchner Arbeitsmarkt.

So wie in diesem Jahr zum Beispiel eine 28-jährige Teilnehmerin aus dem Irak, die seit 2013 in Deutschland lebt. Mit mona lea hat sie ihre Deutsch- und Verkaufskenntnisse ausgebaut und konnte über ein Praktikum bei Tchibo in eine reguläre Stelle kommen.

Eine doppelte Erfolgsgeschichte ist die von einer 38-jährigen Teilnehmerin aus Kolumbien, die in ihrem Heimatland schon im Büromanagement tätig war. Aufgrund ihrer Vorkenntnisse und ihres großen Interesses an der Versicherungsbranche konnte mona lea ihr einen Praktikumsplatz bei einer früheren Absolventin des Projekts  vermitteln. Diese hatte im Anschluss an mona lea die einjährige Ausbildung bei der IHK zur Versicherungskauffrau abgeschlossen, sich damit erfolgreich selbstständig gemacht und ist nun Mentorin für die Teilnehmerin aus Kolumbien.

Acht Absolventinnen aus der Kinderpflege mit Erfahrungen und Vorkenntnissen im pädagogischen Berufsfeld wurden nach der einjährigen Qualifizierung in mona lea vom Jugendamt anerkannt und können jetzt als Kinderpflegerinnen für Kinderkrippe, Kindergarten und Kinderhort arbeiten, ohne eine weitere Ausbildung absolvieren zu müssen.

Auf der anderen Seite konnte eine vierzigjährige Teilnehmerin aus Polen ohne vorhandene pädagogische Qualifikation durch den mona-lea-Qualifizierungsbaustein „Kinderpflege“ die Berufsausbildung zur Kinderpflegerin von zwei auf ein Jahr in Vollzeit verkürzen. Darüber hinaus erweiterte sie ihre Deutschkenntnisse bei mona lea bis zum Niveau C1.


Migrantinnen und ihre Integration

In mona lea treffen sich jedes Jahr über 100 Frauen aus fast 50 Ländern mit dem gemeinsamen Ziel, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und sich berufliche Kompetenzen anzueignen. Im Fokus steht dabei nach mona lea eine Berufstätigkeit zu beginnen und die damit verbundene familiäre Umstellung zu organisieren.

Die berufliche Weiterbildung mit ihren unterschiedlichen sprachlichen Anforderungen ist sehr komplex. Die Lernmethoden sind anspruchsvoll. Mit Erstaunen stellen sie fest, dass sogar das vermeintlich einfache Bewerbungsanschreiben einer umfangreichen Vorarbeit bedarf, die in Workshops unterstützt wird.

Der neue Wohnort, der Lernort, die Vielfalt der anderen Teilnehmerinnen…  Nun bedarf es der sensiblen „Begleitung“ der Sozialpädagoginnen, um sich frohgemut auf dieses Wagnis einzulassen.

Eine Gemeinschaft von Lernenden, Lehrenden, Sozialpädagogen und Verwaltungskräften begegnet sich in einem sicheren „Spannungsfeld“, um voneinander zu lernen und sich zu ergänzen. Die Teilnehmerinnen erfahren Unterstützung und Motivation. So gewinnt frau mehr Sicherheit, sich den späteren Anforderungen des Arbeitsalltags zu stellen.

Am Ende auch dieses Qualifizierungsjahres verlassen über 92 Frauen mit einer soliden beruflichen und sprachlichen Qualifikation und einem geschärften Blick mona lea.

Fast 90 Prozent der Absolventinnen haben am Ende der einjährigen Bildungsmaßnahme ein berufliches Zertifikat und praktische Erfahrungen in einem der angebotenen Qualifizierungsbausteine Büromanagement, Handel, Verkauf, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Kinderpflege; über 98% haben ein Goethe-Zertifikat in B1 und 70% in B2 erworben.

Die enge Form der Kooperation zwischen mona lea und den Praktikumsbetrieben eröffnete einer Vielzahl der diesjährigen Teilnehmerinnen eine berufliche Perspektive.

Um auch den Müttern unter ihnen diese Chance zu bieten, wurden im Kinderhaus der MVHS ihre Kinder (ab 18 Monaten) kostenfrei betreut und von Anfang an sprachlich und musikalisch gefördert. Als zusätzliches Angebot wurde für unbetreute Kindergarten- beziehungsweise Schulkinder in den Schulferien ein Ferienprogramm eingerichtet.

Das berufliche und sprachliche Angebot mona lea wird aus Mitteln des Amtes für Wohnen und Migration beim Sozialreferat der Landeshauptstadt München sowie Eigenmitteln der Münchner Volkshochschule gefördert.

mona lea ist ein Projekt des Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramms (MBQ).