Geritzte Bisons, gemalte Raubkatzen, in Stahl gegossene Pudel, gehäkelte Korallen, Tiere in Kunstaktionen - von altsteinzeitlichen Höhlenbildern bis zu den Kunststars von heute spiegelt die Kunst das Verhältnis von Mensch und Tier wider. Christliche Ikonographie, wissenschaftliches Interesse, gesellschaftliche Vorstellungen, ökologische Fragen, kunstimmanente Entwicklungen oder einfach Freude an den Tieren lassen sich in den vielfältigen Tierdarstellungen finden. Freuen Sie sich auf Kunstgeschichte als Geschichte der Tierdarstellung.

Die Weltstadt München hat für Kunst- und Kulturinteressierte ein großes Herz. Gemeinsam mit Expert*innen der Kunsthistorik und Stadtkultur laden wir Sie ein, nicht nur architektonische Gegebenheiten historischer Gebäude, Straßen und Plätze neu kennenzulernen, sondern auch die kulturellen Besonderheiten der Stadtgeschichte mit ihren unterschiedlichen zeitgenössischen Facetten zu entdecken. Die MVHS in MÜNCHENSTIFT- Mit Erfahrung Neues lernen ist ein Kooperationsprojekt der Münchner Volkshochschule mit der MÜNCHENSTIFT GmbH. Das Programm ermöglicht auch in hohem Alter Neues zu lernen. Das Angebot ist für die Bewohnerinnen und Bewohner der MÜNCHENSTIFT-Häuser kostenfrei. Mit freundlicher Unterstützung des Sozialreferats der Landeshauptstadt München.

Die mächtige Umayyaden-Moschee vom Anfang des 8. Jahrhunderts, mit Außenmauern eines antiken Heiligtums, ist eine der ältesten und bedeutendsten Moscheen der Welt. Sie ist von herausragender Schönheit. Besonders prachtvoll sind die Mosaiken byzantinischer Baumeister - wie etwa in den Arkadengängen, wo das Paradies mit 22 Grüntönen für das Laub der Bäume und mit einem goldenen Himmel dargestellt ist. Der Vortrag veranschaulicht, mit welchen baulichen und gestalterischen Mitteln der Bau den Menschen die Vorstellung vom Paradies nahebringt.

Die Schönheit des mit feinsinniger Meisterschaft gestalteten, in einem "Paradiesgarten" gelegenen Architekturensembles veranschaulicht tiefste Überzeugungen islamischer Frömmigkeit. Der Kunsthistoriker Volker Hennig erläutert die Entstehungsgeschichte und die Bedeutung des Bauwerks. Seine detaillierten Aufnahmen veranschaulichen die unvergleichliche Schönheit des grandiosen Monuments im Laufe der Tageszeiten.

Nicole Eisenman unterwandert teils ironisch die europäische Malereigeschichte mit queerer Popkultur und dekonstruiert traditionelle Körper-Identitäten. Was macht man mit Kunst, die sich einer eindeutigen Zuordnung zu entziehen scheint, die aus der figurativen Tradition schöpft, ohne traditionell zu sein? Dr. Angela Maria Opel, Dozentin für Kunst- und Designgeschichte, lädt Sie zur Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst ein, zum Sehen und Verständnis der Themen, Hintergründe und Eigenarten. Mit ihr treffen Sie Kunstexpert*innen des Museums, die fundierte Einblicke geben und sich auf Ihre Fragen freuen.

Was für ein Leben! Paul Gauguin fuhr zur See, war Börsenmakler, handelte in Kopenhagen mit Tuch und schuf in Tahiti seine weltberühmten Südseebilder. Er war ein Abenteurer voller Sehnsucht: Es zog ihn in die Bretagne, nach Martinique, dann nach Arles zu van Gogh und schließlich in die Südsee. Dort starb er, bevor er ins Gefängnis sollte, da er sich zugunsten der indigenen Bevölkerung gegen die Kolonialherren auflehnte. Seine grandiosen Werke wurden weltberühmt und zu Wegbereitern der modernen Kunst.

Die Malerei gehört zu den ältesten und reichsten Gattungen der Bildenden Kunst - die Entwicklung von den urzeitlichen Höhlenmalereien zu den sich immer wieder erneuernden malerischen Positionen im 20. und 21. Jahrhundert ist rasant - und das, obwohl man schon öfters den "Tod der Malerei" behauptet hat. Das Seminar gibt neben einem historischen Abriss der Malereigeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart auch Einblicke in Diskussionen, in Aspekte der Bild-Wahrnehmung und Ästhetik.

"Und meine eigene Arbeit, nun, ich setze mein Leben dabei aufs Spiel, und mein Verstand ist zur Hälfte dabei draufgegangen ..." (van Gogh). Der niederländische Ausnahmekünstler wurde zu Lebzeiten verkannt. Dennoch ging er unbeirrt seinen Weg und hatte klare Ansichten über die Kunst. Erst mit 27 Jahren widmete er sich der Malerei. Zuletzt litt er an Wahnvorstellungen, während er Meisterwerke schuf, die wegweisend für die Malerei der Moderne wurden. Sein tragisches Leben und sein einzigartiges Werk bewegen viele Menschen bis heute.

Die Villa Gamberaia in Settignano bei Florenz besitzt einen der schönsten Renaissancegärten Italiens. Die traumhafte Lage über dem Arnotal und der Blick auf Florenz sind einzigartig. Die herrliche Gartenanlage um die "casa patrone" gilt als beispielhaft für die Gestaltungsprinzipien und den Geist des "Giardino all'italiana". Lassen Sie sich von der Schönheit und Stimmung dieses besonderen Ortes verführen.

Toulouse-Lautrec entstammte einem Adelsgeschlecht und war schwer körperbehindert. Als Ausgleich begann er zu zeichnen und wurde bald mit seinen Bildern und Lithografien zum bekanntesten Pariser Künstler der Belle Époque. Als Maler der Vergnügungslokale, Tanzcafés und Kabaretts lieferte er auch kritische Milieustudien aus Bordellen mit Prostituierten, deren teils trostloses Dasein er schonungslos schilderte. Anhand seiner Meisterwerke lassen wir die schillernde Zeit voller Licht und Schatten vor der Wende zum 20. Jahrhundert lebendig werden.

Die Brunnen in Rom sind kleine und große Kunstwerke. Ein Gang durch die Gassen und über Plätze der Ewigen Stadt führt zu vertrauten Wahrzeichen wie der Fontana di Trevi oder zu Berninis Vierflüsse-Brunnen auf der Piazza Navona , aber auch zu vielen reizvollen, weniger bekannten Wasserspielen. Unser Weg steht unter dem Motto einer Brunneninschrift: "Dem Wandelnden Ergötzung, dem Durstigen ein Trank, dem Besinnlichen ein Ort der Versenkung."

Begleiten Sie Volker Hennig auf einem sommerlichen Kunstspaziergang: Die Villa Giulia in Rom beeindruckt durch ihre strenge Konzeption, ihre Fresken, Brunnen und Skulpturen. Papst Julius III. ließ sie als Sommerresidenz 1550 bis 1555 von einigen der größten Künstler seiner Zeit errichten. Heute beheimatet sie das Nationalmuseum für etruskische Kunst. Die Villa Lante nördlich von Rom ist für ihren Landschaftsgarten berühmt. Dieser erstreckt sich mit vielfältigen Wasserspielen und einem kleinen Kanal den Hang empor, um bei der Quelle zu enden.

Die Münchner Stadtgeschichte ist eng mit dem Kloster- und Kirchenbau verbunden. Höhepunkt der Gotik war die Frauenkirche. Ein Jahrhundert später geht die Sakralbaukunst mit der Renaissance und dem Bau von St. Michael völlig neue Wege. Die Theatinerkirche ist der erste Barockbau der Stadt. Viele ursprünglich gotische Hallenkirchen wie der Alte Peter und die Heiliggeist-Kirche wurden barockisiert. Der Vortrag bietet einen Überblick über die Münchner Kirchen, die im Verlauf der Renaissance und des Barocks errichtet bzw. umgestaltet wurden.

Wir entführen Sie in die herrliche Vielfalt der abendländischen Kunst und zeigen Ihnen, woran Sie erkennen, welchem Stil ein Kunstwerk zuzuordnen ist. Zugleich lernen Sie dessen Geschichte, Aussage und tiefere Bedeutung kennen. Dabei steht je nach Epoche Malerei, Plastik oder auch Architektur im Mittelpunkt -- mit interessanten Einblicken in das Leben der Künstler*innen, in die europäische Geschichte und Kultur. Nach diesem Seminar können Sie Meisterwerke und Stilepochen zuordnen und leichter mitreden, wenn es um Kunst und Kultur geht.

St. Michael in Berg am Laim von Johann Michael Fischer ist einer der Höhepunkte im Münchner Kirchenbau des 18. Jahrhunderts. Unter König Ludwig I. werden bedeutende Kirchen wie St. Ludwig, die Allerheiligen-Hofkirche und St. Bonifaz erbaut. Das enorme Anwachsen der Münchner Bevölkerung - von 1880 bis 1910 verdreifachte sich die Einwohnerzahl auf knapp 650.000 - führt zu einem großen Kirchenbauprogramm. St. Benno, St. Paul und St. Maximilian gehören nach gewaltigen Kriegszerstörungen heute wieder zu den Wahrzeichen Münchens.

Bei einem Spaziergang durch die italienische Kunst und Architektur vom späten Mittelalter bis ins Barock lernen Sie die Fülle italienischer Kunst und die Vielfalt der Kunstzentren kennen. Sei es als Urlaubsvorbereitung, zur Vertiefung kunsthistorischer Kenntnisse oder einfach zum Genuss. Die Themen sind u.a. : Trecento, Renaissance in Florenz, Urbino, Venezianische Kunst, das barocke Rom.

Zu den Künstlern, die mit Kurfürst Karl Theodor nach München kommen, gehört Wilhelm von Kobell. Zunächst Maler von Tierstücken und erfolgreicher Schlachtenmaler, widmet er sich nach 1815 der Landschaftsmalerei. München und seine Umgebung sowie oberbayerische Landschaften sind seine Motive. Sein bekanntestes Gemälde ist "Blick auf den Tegernsee" (1829/30, Neue Pinakothek). Erleben Sie mit Walburga Vervier feinsinnige Naturdarstellungen, die vom Geist des Klassizismus, präziser Naturbeobachtung und der beginnenden Romantik geprägt sind.

Die Kunst der Romanik trat vom 10. Jahrhundert bis 12./13. Jahrhundert in ganz Europa auf. Im Seminar werden ausgewählte Beispiele aus Architektur, Bildhauerei, Malerei u.a. vorgestellt: wuchtige Kirchenbauten, ernste Madonnen und Kruzifixe, grandiose Erzeugnisse der Buchmalerei und faszinierende Bildprogramme aus Frankreich, Deutschland, England und Italien.

Carl Spitzweg ist zunächst als Apotheker tätig. Nach einer Erbschaft kann er sich ausschließlich seiner Leidenschaft, der Malerei widmen. Die Hauptthemen des Autodidakten sind Landschaften und Genrebilder. Letztere spiegeln die biedermeierliche Welt, in der er lebt und leidenschaftlich gerne reist. Es lohnt sich, sie genau zu betrachten: Uns begegnen kauzige, liebenswürdige Zeitgenossen, negative Themen scheinen ausgeblendet. Nahezu in all seinen Bildern steckt eine gehörige Portion Humor. "Der arme Poet" oder "Der Bücherwurm" sind weltberühmt.

Wilhelm Leibl studiert an der Münchner Kunstakademie u.a. bei Piloty. Er konzentriert sich auf die Porträtmalerei und arbeitet in seinem Atelier früh mit gleichgesinnten Malern zusammen. Nach einer Begegnung mit Gustave Courbet geht er nach Paris, wo er auch die Malerei Manets kennenlernt. Zurück in Bayern zieht er sich mit Malerfreunden vom Münchner Kunstbetrieb aufs Land zurück. Der Vortrag würdigt Leben und Werk des bedeutenden Vertreters des Münchner Realismus, der als "spiritus rector" des "Leibl-Kreises" in die Kunstgeschichte eingeht.