Aristoteles spricht von einer "ersten Philosophie", der Metaphysik. Traditionellerweise beschäftigt sich die Metaphysik mit dem "Sein als Seienden", mit der ersten Ursache und den höchsten, d. h. göttlichen Dingen. Zu den Fragen der Metaphysik gehören aber auch die nach der Freiheit, der Unsterblichkeit der Seele und dem Dasein Gottes. Das Seminar geht diesen Fragen anhand einschlägiger, philosophischer Texten nach und gibt dabei eine Einführung sowie einen ideengeschichtlichen Überblick über die Metaphysik als philosophische Disziplin.

Im Zusammenhang mit der Klimakrise und der COVID-19-Pandemie spielen die Wissenschaften eine zentrale Rolle. Dadurch sind sie verstärkt in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit geraten. Es stellen sich Fragen wie: Was ist überhaupt eine Wissenschaft? Inwieweit dürfen wir den Wissenschaften vertrauen? Wo stoßen wissenschaftliche Erklärungen an ihre Grenzen? Im Seminar werden die wichtigsten Probleme und Positionen der Wissenschaftsphilosophie beleuchtet und diskutiert. Dazu beschäftigen wir uns mit Klassikern wie Karl R. Popper, Thomas S. Kuhn und Paul Feyerabend.

Die eigenen Spielräume und Grenzen zu erkunden und zu optimieren, ist eine lohnende Aufgabe. Wenn wir auch die Grenzen und Strategien der Menschen um uns herum besser einschätzen und damit verständig und souverän umgehen können, entwickeln wir innere Sicherheit und zufriedenstellende Kontakte. Deswegen beschäftigen wir uns in diesem Seminar mit den beiden Seiten einer Begegnung, Ihrer und die der anderen Menschen. Durch kleine Lehrvorträge und Experimente, Austausch und Auswertung wird es ein lebendiges und nachhaltiges Seminar.

Ist ein sinnlos gewordenes Leben noch wert, gelebt zu werden? Oder "gibt es etwas, das stärker ist als alles Elend der Welt"? Für Camus stellt sich diese Frage dringlicher als jede andere, und zwar "der Handlungen wegen, zu denen sie verpflichtet". In Sisyphos erkennt Camus den "ewigen Rebellen", der seinem sinnlosen Schicksal dadurch trotzt, dass er sich "nicht einverstanden erklärt". In immer neuen Anläufen versucht Camus, dem letztlich unausweichlichen Grund für eine solche Revolte auf die Spur zu kommen. Im Seminar werden die Grundgedanken vorgestellt und im offenen Gespräch vertieft.

Der südwestindische Bundesstaat Kerala besitzt eine große religiöse, kulturelle und soziale Diversität: Neben Hindus und Muslimen leben hier Christen, aber seit Jahrhunderten auch eine kleine jüdische Gemeinde. Kerala ist ein Beispiel für das weitgehend friedvolle Nebeneinander der Religionen, aber auch der politischen Ideologien und konservativen Traditionen. Das Seminar möchte die Religionen Keralas und ihre Geschichte, aber auch ihre politische Entwicklung aufzeigen.

Sie lernen, Ihre Empathiefähigkeit für sich selbst und andere zu erweitern. Dazu verbessern Sie die Wahrnehmung Ihrer eigenen Bedürfnisse und entwickeln mehr Selbstvertrauen, Dinge anzusprechen, die Sie gerne ändern möchten. Sie vertiefen die Prozesse der "Gewaltfreien Kommunikation". Dabei bleibt genug Raum, um in persönlichen und interaktiven Prozessen gemeinsam zu lernen.

"Der Mensch ist frei geboren, und doch liegt er überall in Ketten." (Rousseau). Krieg erzeugt immer den Hass auf andere Völker und Kulturen. Gibt es die Freiheit und das Recht zum Krieg, den Machtwillen zur Zerstörung (Nietzsche)? Ist Freiheit eine Illusion angesichts der Aggressionen, die menschliches Handeln auch antreiben? Wir fragen nach dem Wesen menschlichen Handelns (Aristoteles), nach den Regeln des freien Willens (Kant). Es ist die "absolute Freiheit und der Schrecken" (Hegel) der Systeme, gegen die es gilt eine "Ethik der Existenz" und demokratische "Wertmaßstäbe" weiter zu entwickeln.

Krisen scheinen unsere Gegenwart in nie gekanntem Ausmaß zu prägen und alte Selbstverständlichkeiten sind nicht mehr gesichert. Kann man Orientierung in der Philosophie finden? Eine wichtige Epoche der antiken Philosophiegeschichte entstand ebenfalls in Krisenzeiten: der Hellenismus. Er brachte Denker wie Epikur, die Stoiker und die pyrrhonische Skepsis hervor, die derzeit eine Renaissance erleben. Können die Empfehlungen der antiken Philosophie uns Gelassenheit in dunklen Zeiten vermitteln? Ermöglichen sie gar ein Glücklichsein in einer schlechten Welt?

Viele Menschen tragen ein bedeutend reicheres kreatives Potenzial in sich, als sie im Alltag leben. Die Stimmarbeit zeigt Wege zur persönlichen Entfaltung, bringt neue Saiten zum Klingen. Im Mittelpunkt stehen intensive Körper- und Atemarbeit, das Lösen von Verspannungen und hinderlichen Selbstkonzepten. Sie lernen, wie emotionales Erleben, bewusste Körperhaltung und das eigene Selbstverständnis auf den Stimmausdruck wirken. Bewegung, spielerische Improvisationen, Entspannung und Gespräche begleiten diesen individuellen Prozess.

Wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges ruft Bundeskanzler Scholz die "Zeitenwende" aus. Bisherige Gewissheiten werden in Frage gestellt und ja, tatsächlich ist die wirtschafts- und sicherheitspolitische Architektur Europas und der Welt im radikalen Umbruch. Gut ein Jahr danach wird im Seminar analysiert, was sich verändert hat. Wir sprechen über die Gefährdung der regelbasierten Weltordnung, über wirtschaftliche Abhängigkeiten und deren Folgen und natürlich auch über die sicherheitspolitischen Implikationen der Zeitenwende. Wie hat sich Deutschland, wie hat sich die Europäische Union aufgestellt? Welche historischen Umbrüche erleben wir derzeit?

Judentum und Christentum teilen eine Vielzahl "heiliger Bücher" miteinander: Der jüdische Tenach und das christliche Alte Testament haben unterschiedliche Gliederungslogiken und deuten damit bereits verschiedene Auslegungswege an. Erfahren Sie, wie jüdische und christliche Gläubige mit der Bibel umgehen und mit welchen Kriterien und Methoden gearbeitet wird. Neben hermeneutischen Grundinformationen zum Umgang mit der Bibel werden unterschiedliche Blickwinkel auf die gleichen Schriften anhand der Auslegung einzelner Textbeispiele näher erläutert. Arbeiten Sie gemeinsam an den biblischen Texten mit dem christlichen Theologen und Neutestamentler Prof. em. Dr. Wolfgang Kraus (Saarbrücken) und dem jüdischen Theologen und Philosophen Prof. Dr. Dr. h.c. Daniel Krochmalnik (Potsdam).

Hinduismus ist ein Begriff, der eine große Menge von verschiedenen Traditionen, Ritualen, religiösen Konzepten, Praktiken und den Glauben an viele Götter und Göttinnen in sich vereint. Das Seminar gibt einen Einblick in diese vielfältige Welt und zeigt nicht nur die grundlegenden religiösen Vorstellungen und die wichtigsten Gottheiten des Hinduismus, sondern auch das soziale Miteinander, den Einfluss der Kasten und das reiche Ritualleben in Indien.

738 Jahre lang regierten die Wittelsbacher in Bayern. Schloss Starnberg war über die Jahrhunderte ihr Sommersitz, auf dem See verkehrte die höfische Prunkflotte. Herzöge, Kurfürsten und Könige hinterließen am Starnberger See ihre Spuren, bevor der von zahlreichen Hofmarkschlössern malerisch umrahmte "Fürstensee" schließlich zur "Badewanne der Münchner" wurde. Zum Programm gehören eine Schifffahrt zum Museum Starnberger See und ein Spaziergang zur Todesstelle von König Ludwig II.

Die Zeitenwende ist seit dem Ukrainekrieg in aller Munde, deshalb muss man sich kritisch fragen: Was wendet sich und wohin soll die Reise gehen? Haben wir die Möglichkeit, die Richtung zu erkennen und mitzugestalten? Wie wirken sich grundlegende Veränderungen und Paradigmenwechsel einer Wendezeit auf menschliches Denken und Verhalten aus? Im Seminar werden Zeitenwenden aus den verschiedensten Bereichen vorgestellt und diskutiert. Gibt es Kriterien für ihre Beurteilung und Dringlichkeit? Sind wir auch bereit, noch zur rechten Zeit aus der Geschichte zu lernen?

Der Entfremdungsbegriff ist der zentrale Begriff des Marx´schen Gesamtwerks. Er verbindet das philosophische Frühwerk mit dem ökonomischen Spätwerk: Marx' Frühschriften gelten dem entfremdeten Bewusstsein auf dem Gebiet der Hegel'schen Philosophie und der Religion. Marx geht über zur Kritik der entfremdeten politischen Verhältnisse der bürgerlichen Gesellschaft und des bürgerlichen Rechts. Schließlich gilt das Spätwerk der Kritik der entfremdeten bürgerlichen Ökonomie. Das Seminar stellt die Hauptthesen vor und zentrale Textpassagen werden diskutiert.

Wie sehe ich mich? Wie sehen mich andere? Es reicht nicht, selbst zu wissen, wer man ist, was man kann und will, sondern man muss dies ohne Scheu und Übertreibung auch nach außen vermitteln können. Dies ist ein wesentlicher Faktor für sicheres Auftreten. Sie erfahren und analysieren die Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdbild und lernen, wie man beide Seiten in Einklang bringt. Ein Seminar mit viel Praxis und alltagstauglichen Feedbacks.

Emigration erzeugt tiefgreifende, lebensgeschichtliche Zäsuren. Folgen der nationalsozialistischen "Judenpolitik" waren der Verlust von Heimat und vertrauter Kultur, von Sprache und sozialen Vernetzungen. Vertreibung und Flucht hatten dramatische Wirkungen auf die Lebensläufe der Betroffenen. In ihren eigenen Worten berichten jüdische Münchnerinnen und Münchner von der Entwurzelung während der NS-Zeit, von Traumatisierung und schmerzhaftem Heimweh, aber auch von Mut und Optimismus, um in der Fremde zu bestehen und diese zur neuen Heimat zu machen.

Wenn innere und äußere Haltung übereinstimmen, wird unser Ausdruck unbefangen und lebendig. Sie erforschen, wie Körpersprache und Körperhaltung mit der eigenen persönlichen Entwicklung verbunden sind. Sie nehmen Körpersignale und Körperspannungen bewusster wahr, verbessern Ihre Körperhaltung für den beruflichen Alltag und finden Ihren persönlichen Ausdruck. Grundhaltungen wie Distanz/Offenheit, Unsicherheit/Vertrauen werden thematisiert, aber auch gesunde Stand- und Bewegungsformen - mit humorvollen Rollenspielen und praktischen Übungen zum Erproben und Reflektieren.

Nach einer thematischen Einführung steht die Übertragung philosophischer Gedanken auf die eigene Lebenssituation im Fokus des Seminars. Sie brauchen nichts weiter als etwas philosophische Neugier - und vielleicht eine Tasse Kaffee oder Tee - um in die denkerische Atmosphäre einzutauchen. Aus einer Vielzahl von älteren und neueren philosophischen Gedanken werden mit der Methode des World-Cafés die Themen ausgewählt, mit denen wir uns gemeinsam, zu zweit oder allein beschäftigen. Mit Hilfe des sokratischen Gesprächs wird eigenverantwortliches Denken, die Reflexion und Selbstbesinnung gefördert.

Wer bin ich? Was macht mich aus? Liegt das in den Genen? Oder kann ich mich auch verändern? Alles Fragen zu dem, was man gerne "Identität" nennt. Dieser Begriff ist zwar Bestandteil der Alltagssprache geworden, aber längst nicht alle verstehen dasselbe darunter. Immerhin kann man die eigene Identität suchen, finden, pflegen oder verteidigen. Man kann sie aber auch verlieren, etwa durch Demenz. Spätestens hier zeigt sich, womit Identität untrennbar verknüpft ist: mit Erinnerung und Wissen, Erfahrungen und Können, Vorlieben und Gewohnheiten. In diesem Seminar geht es darum, wie diese Verknüpfung genauer aussieht - wissenschaftlich und im eigenen Leben.