Die "Entdeckung" Amerikas durch Kolumbus (1492) markiert nicht nur eine weltpolitische Weichenstellung. Denn die europäischen Entdeckungsfahrten und Eroberungen mündeten in eine irreversible globale Vermischung der Ökosysteme und ein neues biologisches Zeitalter: Der rasante weltweite Austausch von Pflanzen, Tieren und Menschen schuf völlig neue Lebensgemeinschaften - die heute naturgegeben erscheinen. Der Kurs zeichnet diese Angleichungsprozesse und ihre langfristigen Folgen in historischer Perspektive nach. Deutsche Kartoffeln, italienische Tomaten oder reitende Indianer sind ohne den "Kolumbus-Effekt" nicht denkbar.

Die Veranstaltungsreihe lässt, ausgehend von antiken Bildern und Texten, die Antike lebendig werden. Anhand von Kurzvorträgen mit archäologischen Informationen zu den Exponaten des "Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke" und ausgewählten Passagen aus philosophischen und literarischen Texten des Altertums tauchen Sie in die antike Bild- und Gedankenwelt ein. Mit Blick auf die "alte Welt" verstehen wir den Fortschritt der Menschheit und unsere Gegenwart noch einmal vollkommen anders und können heutige Phänomene, Emotionen und Themen mit neuen Augen sehen.

Bereits zur Zeit der Pyramiden von Gizeh, ca. 2600 v. Chr., unternahmen die alten Ägypter Expeditionen weit abseits vom Nil nach Südwesten zum Erwerb wichtiger Rohstoffe. Dabei standen ihnen nur Esel als Lasttiere zur Verfügung, da das Dromedar noch nicht domestiziert war. Mit immensem logistischem Aufwand unterhielt man entlang der wichtigsten Wüstenrouten, dem "Darb el-Arbain" ("Straße der 40 [Tage]") und dem erst 1999 erforschten Abu Ballas Trail, ein ausgeklügeltes System an Versorgungsstationen, das noch heute Bewunderung abverlangt. Fortsetzung der Vortragreihe "Karawanen und Handelsstädte im Altertum": 14.7. Das alt-assyrische Handelsnetz <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/politik-gesellschaft/das-alt-assyrische-handelsnetz/-karawanen-und-handelsstaedte-im-altertum-2-460-C-Q110734">(Q110734)</a> 21.7. Die Weihrauchstraße <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/geschichte/die-weihrauchstrasse/-karawanen-und-handelsstaedte-im-altertum-3-460-C-Q110738">(Q110738) </a> 28.7. Die bunte Welt der Handelsstädte <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/politik-gesellschaft/die-bunte-welt-der-handelsstaedte/-karawanen-und-handelsstaedte-im-altertum-4-460-C-Q110742">(Q110742)</a>

Man kennt die Assyrer heute vor allem als ein Volk, das im 1. Jahrtausend v. Chr. ein Großreich im Vorderen Orient schuf, das zeitweise sogar Ägypten mit einschloss. Dabei waren sie in ihren Anfängen um 2000 v. Chr. Händler, die von ihrer Hauptstadt Assur aus ein weitreichendes Netz von Karawanenrouten unterhielten. Der bedeutendste dieser Handelsstützpunkte, das Karum Kanesch (heute Kültepe in Zentralanatolien), lieferte mehr als 20.000 Keilschrifttafeln, die einen umfassenden Einblick in die damaligen Wirtschaftsbeziehungen gewähren. Fortsetzung der Vortragreihe "Karawanen und Handelsstädte im Altertum": 21.7. Die Weihrauchstraße <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/geschichte/die-weihrauchstrasse/-karawanen-und-handelsstaedte-im-altertum-3-460-C-Q110738">(Q110738) </a> 28.7. Die bunte Welt der Handelsstädte <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/politik-gesellschaft/die-bunte-welt-der-handelsstaedte/-karawanen-und-handelsstaedte-im-altertum-4-460-C-Q110742">(Q110742)</a>

Weihrauch ist das Baumharz des Boswellia-Strauches, einer empfindlichen Pflanze, die fast nur am Südrand der Arabischen Halbinsel wächst. Die Hauptabnehmer des aromatischen Duftstoffes befanden sich jedoch im Mittelmeerraum; der Transport über die mehrere tausend Kilometer lange "Weihrauchstraße" war erst möglich, nachdem man um 1200 v. Chr. auf der Arabischen Halbinsel das Dromedar domestiziert hatte. Später wurde der mühselige Landweg von einer Seeroute über das Rote Meer abgelöst. Fortsetzung der Vortragreihe "Karawanen und Handelsstädte im Altertum": 28.7. Die bunte Welt der Handelsstädte <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/politik-gesellschaft/die-bunte-welt-der-handelsstaedte/-karawanen-und-handelsstaedte-im-altertum-4-460-C-Q110742">(Q110742)</a>

Auf ihren langen Wegen waren die Karawanen - Menschen und Lasttiere - auf Versorgungsstationen angewiesen, vor allem, wenn die Route durch wasserarme Regionen führte. So profitierten vor allem Oasenstädte wie Palmyra oder Damaskus vom überregionalen Güterverkehr. Gelegentlich wurden die Oasenstädte selber zum Machtzentrum, häufiger aber waren sie das Objekt der Begierde benachbarter Imperien und entsprechend oft umkämpft, wie Hatra oder Dura Europos zwischen Ostrom und den iranischen Parthern bzw. Sassaniden.